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Archive for Dezember 2014

Nachdem der Impfmarathon und die thematische Einführung in die Fauna für alle begonnen hat, startet nun auch die kulturelle Vorbereitung auf den Brasilien-Aufenthalt. Nachdem die Filmdokumentation ‚Das Salz der Erde‘ bereits einen bekannten brasilianischen Künstler, Sebastião Salgado, vorgestellt hat, konnten wir Anfang Dezember eine weitere Komponente brasilianischer Kultur kennen lernen.

Daniel Munduruku, einer der bislang relativ wenigen bedeutenden brasilianischen Schriftsteller indigener Herkunft, stellte im Tübinger Club Voltaire sein Kinderbuch über Brasilianische Indianerlegenden und den Schöpfungsmythos der Munduruku vor. Dieses wird nächsten Frühjahr auch auf Deutsch erscheinen. In einem offenen Gespräch, das – dank live-Übersetzung – zweisprachig auf Portugiesisch und Deutsch gehalten wurde, konnte man einiges über das Verhältnis brasilianischer und indigener Kultur erfahren. Vor allem auf das Problem, dass von den indigenen Völkern oft Anpassung bis hin zur Abwendung von der eigenen, sehr alten Kultur gefordert werde, wurde hingewiesen.

Daniel Munduruku und Thomas Kadereit. Foto: RR.

Daniel Munduruku und Thomas Kadereit. Foto: RR.

Munduruku (der im Übrigen den Namen seines Stammes als Nachname trägt) sagte, er wolle mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit diese alte und vielfältige Kultur für die breite Bevölkerung erschließen, damit sie ein Teil der kollektiven kulturellen Erinnerung wird. Hierbei betonte er, dass gerade Kinder- und Jugendliteratur, auf die er sich spezialisiert hat, z.B. über Schullektüre, einen ergiebigen Ansatz biete. Thematisch verarbeitet er in seinen Büchern Legenden verschiedener Völker, schreibt aber auch über deren Lebensrealitäten.

Abgerundet wurde der informative Vortrag durch eine Lesung aus seinem Buch: der Schöpfungsmythos der Munduruku. Ein Gürteltier habe sich bis zum Erdkern, in dem die Menschen verborgen waren, gegraben und somit den Weg für einige Menschen eröffnet. Diese seien vom Schöpfergott Karusakaibu in Stämme eingeteilt worden. Der Stammesname Munduruku bedeutet „formiga gigante“, also Große Ameise, da sie ein besonders zähes und kämpferisches Volk mit kriegerischem Geist waren. An Lebewesen werden Insekten, Fische, Vögel und Menschen unterschieden. Das Paradies befinde sich im Erdkern, wo vor allem die schönen Menschen zurückgeblieben seien.

Die Munduruku bewohnen die Bundesstaaten Pará, Amazonien und Mato Grosso. Daniel entstammt dem Vale do Tapajós, also dem Unteren Rio Tapajós. Sein Stamm war früher dafür bekannt, dass besiegten Gegnern der Kopf abgeschnitten wurde, was heute offensichtlich etwas aus der Mode kam. Die Munduruku sind denen, die sich mit Spix und Martius auskennen, geläufig.
Heute leben etwa 1 Million Indigene in Brasilien, die sich auf 250 Stämme mit 180 Sprachen aufteilen. Indigene Schriftsteller gibt es seit etwa 20 Jahren, die alle auf Portugiesisch schreiben, weil die eigene Sprache keine Schriftsprache ist. Die Mythen und Legenden wurden und werden mündlich weitergegeben, dies hauptsächlich von den Grosseltern. Je älter diese sind, desto angesehener sind sie. In die überlieferten Geschichten werden aktuelle Themen eingebunden.

Daniel veröffentlichte sein 1. Buch 1996, bis 2014 sind es bereits 40, wovon über 1 Mio verkauft wurden.

EB

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Wir trafen uns am 11.12.2014 in der Zoologischen Schausammlung der Universität Tübingen. Dort erklärte Jannik Beninde anhand der ausgestellten Säugetier- und Vogelpräparate wichtige systematische und ökologische Zusammenhänge.

Zwischen den Wirbeltier-Vitrinen

Wirbeltier-Vitrinen

Zwischen den Wirbeltier-Vitrinen

Skelett eines Großen Ameisenbären und einer Köhler-Schildkröte

Skelette eines Großen Ameisenbären und einer Köhler-Schildkröte

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Blog-Zugriffe

Nachdem wir von Anfang 2011 bis jetzt, Ende 2014, über 170.000 Klicks aus 113 Ländern auf unserem Blog hatten, musste die Dokumentation aus technischen Gründen neu beginnen. Daher fangen wir jetzt neu an.

blogmap_2014

Die Vereinten Nationen (UNO) listen 193 Staaten weltweit. Hinzu kommen 13 weitere Staaten, Nationen, Länder oder Territorien, bei denen die Staatseigenschaft umstritten ist oder die sich in freier Assoziierung zu anderen Staaten befinden.

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