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Archive for the ‘Brasilien-Exkursion 2016’ Category

Die Brasilienexkursion liegt schon einige Monate zurück, im Kopf der Teilnehmer ist sie dagegen noch präsent. Deshalb trafen sich Studierende der Exkursionen und Geoökologischen Gelände-Praktika 2016, aber auch aus 2015, erneut an der Federsee-Station in Bad Buchau.

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Bei herrlichstem Oktoberwetter und bestem Licht

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war es eine Freude, vom Federseesteg aus Vögel zu beobachten.

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Und wie immer im Herbst waren eine der Attraktionen die Bartmeisen, Panurus biarmicus (Fotos: Jonas B.).

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Die sieben Wochen Brasilien von Mitte Februar bis Mitte April hatten zwei Studierende in zwei ca. eine Stunde langen Filmen dokumentiert, in denen alle Stationen der Reise auf wunderbare Weise ins Gedächtnis zurückgerufen wurden. Jetzt geht es an die Vorbereitungen der 2017er Lehrveranstaltungen in Brasilien.

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Pró-Mata beeindruckt mit seinen dichten Araukarienwäldern sowie dem Schichtstufenland, bestehend aus abwechselnd weichen (Rhyolit) und harten (Basalt) Gesteinsschichten. Aufgrund der Passatwinde findet sich die tropische Mata Atlântica noch weit im subtropischen Bereich, wie hier im Süden Brasiliens. Hier lassen sich an den Aussichtspunkten mit Blick auf Lagunen und den Atlantik, Vögel und Schmetterlinge beim Flug und Insektenfang beobachten.
Betritt man die Mata Atlântica fühlt man sich zwischen all den Baumfarnen in die Urzeit zurückversetzt und ist schnell von Nebel umgeben, bis man beinahe die Hand vorm Auge nicht mehr sehen kann. Die Weiten des Graslandes werden unterbrochen von den beeindruckenden Araukarienwäldern, in dessen Kronen sich Papageien wohlfühlen. Neben Aussichtspunkten mit Blick auf Wasserfälle und ungesicherte Abgründe findet sich in Pró-Mata aber auch Rätselhaftes…
Neben den alltäglichen Aufgaben und Ausflügen, die das geoökologische Praktikum der Exkursion mit sich bringt, wie die Aufnahme von Wasserwerten und Vegetation, begeben sich manche Studenten auch gerne mal auf Expedition, um den Entdeckerdrang zu stillen, indem sie alte und vergessene Wege in die Mata Atlântica erforschen. Direkt hinter der Pró-Mata-Station nach einem Schild mit der Aufschrift „Perigo“ (Gefahr) ging solch ein alter Pfad los, der Richtung Tal führte und früher wohl nur von Indios genutzt wurde, die in den Tälern gelebt haben.
Ausgestattet mit Rucksäcken, vollen Wasserflaschen, Kameras, Insektenschutz und immer einem Auge auf die Zeit (um rechtzeitig zum Mittagessen zurück zu kommen), um keine Aufmerksamkeit zu erregen, begann eine solche Expedition:
Die drückende Hitze und Luftfeuchtigkeit, sowie die Moskitos erschwerten die Suche nach alten Pfaden. Dabei musste oft unter und über abgeknicktem Bambus geklettert werden und dabei auf etwaige Schlangen, die sich im Unterholz verstecken könnten, geachtet werden. Um von Vegetation zugewachsene Abgründe nicht zu übersehen, wurde mit einem Stock der Weg ertastet und die ein oder andere weniger elegante Rutschpartie über glatte Felsen unternommen. Trotz der kurzen Strecke nahm dieser Ausflug aufgrund der Beschaffenheit und Steillage viel Zeit in Anspruch. Doch diese Mühe lohnte sich auch hier. Zur Belohnung gab es eine Aussicht auf Lagunen, Täler und angrenzende felsige Steilwände. Besonders faszinierend war ein verwunschener Wasserfall,
umgeben von nassen Felswänden, an denen sich Moose und Flechten ausbreiteten.
Hier offenbarte sich zwischen dem Pflanzenbewuchs für die erstaunten Studentinnen eine rätselhafte Formation in der Steinwand. Mit einem Stock wurden die letzten Reste der Moose aus den Rillen gekratzt und ein Gesicht in einer Felswand freigelegt. Handelt es sich hierbei um eine von Natur aus gegebene Form, die an ein menschliches Gesicht erinnert? Oder zeigt sich hier durch die diesjährige Trockenheit (verursacht durch El Niño) ein altes ethnologisches Relikt, welches Jahrzehnte von der Vegetation verborgen war – und somit auf den vergangenen Wanderungen auf dem alten Pfad unentdeckt blieb?
Um die möglichen menschlichen Künstler dieses „Felsgesichtes“ ausfindig zu machen, hilft ein Blick in die Geschichte der Region. Nach der Entdeckung und Erschließung Brasiliens durch die ersten Europäer ab etwa 1500, gab es Berichte, die von einem dichten, unberührten Küstenurwald im Süden Brasiliens erzählten. Dieser wurde von verschiedenen indigenen Völkern bewohnt, unter anderem den Pataxó (hatten als erste „Indianer“ Kontakt mit den portugiesischen Eroberern), Tupiniquim, Gerén, Guarani, Krenak (berühmtester Vertreter: Joachim Quäck, der 1817 als Minderjähriger den dt. Entdecker, Naturforscher und Ethnologen Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied traf, der während seiner Brasilienexpedition drei Monate lang zwischen Rio Doce und Rio
do Prado das Leben des Stammes der Krenak beobachtete und erforschte), Kaiowa, Nandeva, Terena, Kadiweu, Potiguar, Kaingang (gehört zu den fünf größten indigenen Völkern Brasiliens) und Guarani M’Bya. Es gab also eine große Anzahl verschiedenster indigener Völker, die in den letzten Jahrhunderten und auch schon lange vor der Entdeckung Brasiliens die atlantischen Regenwälder im Süden Brasiliens bewohnten.
Bleibt die Frage aus welcher genauen Epoche und Kultur diese Darstellung des menschlichen Gesichtes stammt oder ob es nicht vielleicht doch nur ein Naturphänomen ist…

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Laura und Helene

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Lucas Coelho de Assis, unser Guide und Begleiter in Caraça und an anderen Stellen in Minas Gerais, fand einen Doppel-Keimling einer Palme.

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Eine siebenköpfige Parlamentarierdelegation aus Berlin besuchte Brasilien. Auf ihrer letzten Etappe suchten sie die Tübinger Partneruniversität PUCRS auf. Dr. Radtke erläuterte in einem Vortrag die Beziehungen der Universität Tübingen mit Brasilien, speziell mit der PUCRS in Porto Alegre.

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Geladene Gäste im Salão Nobre im Rektorat der PUCRS

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Das paläontologische Museum und seine Unterstützer.

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Wir wurden im Vorfeld schon angekündigt.

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Nächsten Freitag wird ein Interview mit uns folgen. Wieder wurden Dr. M. Ebner und Dr. Radtke im Lokalradio befragt.

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Bei der Grabung in 2015 fanden wir einige Saurierknochen. Juliane Hinz aus der Paläontologie Tübingen hatte die Fundstücke in Candelária gescannt und in Tübingen mit dem 3-D-Drucker ausgedruckt. Jetzt befinden sich diese Kopien im Museum in Candelária. Auch dies wurde bei facebook festgehalten.

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An der UNISC wurden wir gewohnt freundlich von Cristiana Müller vom Akademischen Auslandsamt empfangen.

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Prorektor Schneider begrüßte uns tags darauf im Namen des Rektorats.

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Prof. Köhler erläuterte seine Projekte mit „schwach elektrischen Fischen“.

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Prof. Jair Putzke brannte ein sprachliches mit toller Musik unterlegtes Feuerwerk über seine Antarktisforschung ab.

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Der Besuch wurde auch auf zweimal auf facebook (12) dokumentiert.

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In seinem Mitteilungsorgan berichtet der DAAD-Exkursion 2016 am 05.04.2016 über unseren Besuch in der dortigen Geschäftsstelle.

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Ja, wer hat die Kokosnuss geklaut???

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Nachdem ein Auto vor uns im Pantanal wohl ein Ozelot die Piste gequert hatte und wir die Katze nicht sahen, gab es eventuell bei der Rausfahrt aus Nhêcolandia einen Jaguarundi. Schon sicherer war dagegen der Jaguarundi nachts vom Balkon vom Zimmer auf der Serra Bonita. Und jetzt: Die Langschwanzkatze Leopardus wiedii, auch Peludo, Margay, Bergozelot oder Baumozelot genannt, ging Lena und Olivia in die Fotofalle zwischen der Pró-Mata-Station und dem See.

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Leopardus wiedii

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Leopardus wiedii

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Motten und Schmetterlinge sind eine evolutiv gesehen rezente Ordnung der Insekten. Ihr charakteristisches Merkmal sind die geschuppten Flügel, welche manche Vertreter in schillernden Farben erstrahlen lässt. Tagesfalter decken ein weites Farbenspektrum ab und bilden eine monophyletische Gruppe innerhalb der oft weniger bunten Motten. Es gibt sieben Schmetterlingsfamilien.

Nymphalidae
Nymphalidae bilden die größte Familie der Tagfalter. Vertreter der verschiedenen Unterfamilien weisen ziemlich unterschiedliche Flügelformen auf, allen gemein ist jedoch das reduzierte erste Beinpaar. Viele Nymphaliden weisen eine Zuspitzung der Vorderflügel auf.

1 Nymphalidae Agraulis spec. - Jennifer Cross_a

Agraulis spec. (Heliconiinae), Bahía

2 Nymphalidae Adelpha spec. - Max Oly_

Adelpha spec. (Limenitidinae), Ipanema MG

Andere besitzen eher abgerundete, flache Flügel.

3 Nymphalidae Heliconius spec. - Max Oly_a

Heliconius spec. (Heliconiinae), Caraça MG

4 Nymphalidae Heliconius wallacei - Max Oly_

Heliconius wallacei (Heliconiinae), Rio Cristalino MT

5 Nymphalidae Heliconius spec. - Lena Hartebrodt_a

Heliconius spec. (Heliconiinae)

Die Flügelfärbung wiederum kann auch sehr unterschiedlich sein. Die Gattung Callicore weist auf der Unterseite eine ‚88‘ oder ‚80‘ auf und kann je nach Art tiefrote, oder schillernd blaue Oberflügel besitzen.

6 Nymphalidae Callicore spec.- Jennifer Cross_a

Callicore spec. (Biblidinae), Ipanema MG

7 Nymphalidae Callicore spec. - Lena Hartebrodt_a

Callicore spec. (Biblidinae)

Andere Schmetterlinge nehmen es mit den Farben nicht so genau, wie einige Vertreter des Tribus Ithomiini.

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Tribus Ithomiini (Danainae), Ipanema MG

Auch das Flugverhalten kann stark variieren: die Gattung Siproeta z.B. hat mit ihrem rastlosen Flug verschiedene fotografierfreudige Teilnehmer sehr viel Zeit gekostet.

9 Nymphalidae Siproeta spec. - Jennifer Cross_a

Siproeta spec. (Nymphalinae), Caraça MG

Pieridae
Den Schmetterlingen dieser Familie wird aufgrund ihres weniger bunten Aussehen oft weitaus weniger Aufmerksamkeit gewidmet. Kleiner und meistens weiß bis gelb oder orange sind sie generell an offenen Wegen anzutreffen.

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Pieridae, Ipanema MG

Manchmal weisen sie dennoch Musterungen auf.

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Pieridae, Bonito MS

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Pieridae, Ipanema MG

Papilionidae
Die Familie Papilionidae (Ritterfalter) ist wiederum sehr auffallend, da manche Vertreter einen Schweif am Hinterflügel tragen. Der Segelfalter ist in Europa ein bekanntes Beispiel und auch wir kamen in den Genuss einiger Exemplare.

12 Papilionidae Pantanal - Jennifer Cross_a

Papilionidae, Pantanal MS

Riodinidae
Die Würfelfalter (‚Metalmarks‘) sind sehr vielfältig und besitzen nicht unbedingt eine typische Flügelform. Wie bei den Nymphaliden ist auch hier manchmal das erste Beinpaar reduziert. Die fotografierten Exemplare erscheinen oft ein bisschen plump. 90% der bekannten Arten kommen nur in den Neotropen vor.

13 Riodinidae Lasaia spec - Lena Hartebrodt_a

Lasaia spec. (Riodinidae)

Hesperiidae
Diese Tagesfalter ähneln eher dem, was man als Motten bezeichnen würde. Der plumpe Körperbau macht sie zu starken Fliegern.

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Hesperiidae, Ipanema MG

Ihre großen Augen und plüschiges Aussehen lassen sie dennoch recht niedlich erscheinen

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Hesperiidae, Caraça MG

Familientypisch sind die kleinen Haken am Fühlerende.

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Hesperiidae, Bahía

Lycaenidae
Charakteristisch für Vertreter dieser Familie sind kleine Flügelanhänge an den Hinterflügeln.

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Lycaenidae, Bahía

Diese sollen Fraßangriffe auf die Flügelenden ablenken, sodass der Schmetterling entkommen kann. Die Flügel werden außerdem aneinander gerieben, um den Effekt weiter zu betonen.
Hedylidae
Diese letzte Familie besteht aus einer Gattung (Macrosoma) nachtaktiver Tagfalter, welche noch nicht sehr weitreichend untersucht wurden. Sie weisen nicht die den Tagfaltern typischen keulenförmigen Antennen auf. Leider konnten wir nicht mit Sicherheit einen Vertreter dieser Familie bestimmen.
Larvenstadium: Raupen
Spricht man von Schmetterlingen und Motten darf man selbstverständlich ihr Juvenilstadium nicht außer Acht lassen. Wir konnten uns an mehreren sowohl schönen als auch bizarren Raupen erfreuen, wenngleich uns die nähere Bestimmung dieser Tiere leider nicht möglich war.

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Ipanema MG

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Rio Cristalino MT

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Ipanema MG

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Ipanema MG

Max O., Jennifer C. (Text und Fotos), mit weiteren Fotos von Lena H. und Micha K.

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Nach der Nacht des Laternenträgers waren heute die Nachtschmetterlinge dran.

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So interessant es auch ist, die sensationelle Artenvielfalt zu beobachten (die in Brasilien immerhin noch vorhanden ist):

Wir empfehlen insektenfreundliche Leuchtmittel… Selbst dem Deutschen Bundestag ist das Phänomen des Photosmogs nicht unbekannt.

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Am 12.4.1996 wurde Pró-Mata, die gemeinsame Forschungsstation der Universität Tübingen und der Tübinger Partneruniversität PUCRS, eingeweiht. Seit Dienstag sind wir TübingerInnen zum 14. Geoökologischen Gelände-Praktikum hier im Araukarienwald.

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Dr. Martin Ebner erläutert im Schatten vor der brasilianischen Sonne die landschaftliche Situation in der Umgebung der Forschungsstation.

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Nach der Präsentation einiger Kleinprojekte, hieß es von der Serra Bonita Abschied nehmen.

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Abreise von der Serra Bonita mit dem von der UESC zur Verfügung gestellten Bus. Dafür herzlichen Dank! Ankunft an der Reserva Michelin.

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Von Camamu aus erschlossen wir uns das Ökosystem Mangrove und danach in Barra Grande ein Rotalgenriff.

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Ilhéus ist die Stadt von Jorge Amado. Das Wohnhaus von Amados Eltern mit Statue. Und nur die Eingeweihten wissen, wo wir da waren.

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Ilhéus ist das brasilianische Zentrum guter Schokolade, wie wir ja auch letztes Jahr erfahren konnten.

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Amazona rhodocorytha

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Ramphastos vitellinus

Heute soll es zum Abschluss auf der Serra Geral ein bescheidenes Churrasco geben. Aber wir haben Konkurrenz bekommen. Tukane brauchen nicht nur Obst, sondern auch fleischliche Nahrung – sonst tot. Er inspiziert die Vorräte und entscheidet sich zu guter Letzt für eine Wurst.

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Die Biodiversität von Serra Bonita zeigt sich bereits um die Unterkünfte herum. So kann man bereits auf der Terrasse  bei einer Tasse  Kaffee, während auf den Sonnenaufgang gewartet wird,
Fledermäuse beim Zuckerwasser trinken beobachten,  welche durch die Kolibris bei den ersten Sonnenstrahlen abgelöst werden. Hier werden an bestimmten Ecken Vögel mit Bananen angelockt, so dass sich in ihrem Federkleid das ganze Spektrum an Farben betrachten lässt. Auf dem Weg zur Mädchenunterkunft kann man mit wenig Glück eine teller-große Vogelspinne entdecken und Tukane am Wegesrand beobachten.  Am Eingangsbereich der Mädchenunterkunft lebt der Papagei Lora, der öfter mal ein Liedchen trällert und es tummeln sich Prachtbienen, Wespen,
Schmetterlinge und Kolibris an den Blumenbüschen. Zu hören und zu sehen sind auch Specht und Singvögel, welche Zikaden und Libellen im Flug fangen. Mit viel Glück wird man durch den Gründer Vitor auf Kapuzineraffen im Wald aufmerksam gemacht, welchen man in den Dschungel  hinterher pirscht um sie beim Jack-Frucht essen zu beobachten. Nach Sonnenuntergang lassen sich bei der Jungsunterkunft Motten, die vom Licht angelockt werden, beobachten und mit sehr viel Glück zeigt sich auch die Bothrops im Gebüsch. Hier wurde auch ein Beuteltier im Badezimmer entdeckt.

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Papagei Lora (Amazona rhodocorytha)

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Papagei Lora (Amazona rhodocorytha)

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Vogelspinne

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Tangara seledon

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Pyrrhura frontalis

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Chlorophanes spiza

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Piculus flavigula

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Euphonia violacea

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Thalunaria glaucopis

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Monodelphis americana

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Sapajus xanthosternos

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Bothrops spec.

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Text und Fotos: Helene E., Laura W.

Dank für Nachbestimmungen an Nils K.!

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Neben den wunderbaren Naturspektakeln, die wir uns auf jeder Station anschauen, fallen dazwischen leider auch immer wieder einige den Umweltschutz betreffende Dinge negativ auf.

Es fängt im Supermarkt an, in dem eine Person an der Kasse steht und einem zwei Produkte in eine Plastiktüte verpackt, wenn man sie nicht rechtzeitig daran hindern kann. Es läuft darauf hinaus, dass man den Supermarkt dann mit einem Haufen Tüten in der Hand verlässt. Dass Kunden eine Tasche selbst mitbringen, habe ich hier (außer bei uns…) noch nicht beobachten können. Auch in der Bäckerei kommen viele Backwaren erst in einen Styroporbehälter, bevor man es dann praktisch in einer Plastiktüte in die Hand bekommt. In Restaurants stehen statt Gläsern Plastikbecher auf dem Tisch, manchmal werden sogar auf den Tischen Papierunterlagen verteilt, die nach Benutzung weggeschmissen werden. Die Auswirkungen dieser Unbekümmertheit mit der Müllproduktion habe ich vor allem im Nordosten viel gesehen, wo es beinahe normal ist, an einem vermüllten Straßenrand entlang zu fahren oder zu gehen. Im Süden Brasiliens sieht es da schon besser aus.

Weiter geht es auf unseren Autofahrten, auf denen wir, wie bereits berichtet, stundenlang an Monokulturen wie Sojaplantagen entlang fahren. Oder aber wie in Minas Gerais. Dort ist es so bergig, dass Landwirtschaft nicht so einfach möglich ist, sodass Viehwirtschaft in großem Maße betrieben wird. Man sieht also viele mit Gras bewachsene Hügel, auf denen kaum oder keine Bäume mehr stehen, wo somit Erosion leicht stattfinden kann. Denn die Bäume halten die Erde, welche nun dem Regen ausgesetzt ist und so den Halt verlieren kann. Dies wird natürlich durch eine hohe Anzahl an Rindern erhöht, da sie den Grasbewuchs vermindern. Hinzu kommt, dass durch die Abholzung die Arten- und Individuenzahlen sowohl der Fauna als auch der Flora vermindert wird. Für Tiere, die auf den Wald angewiesen sind, wird der Lebensraum verringert und außerdem ist durch die Fragmentierung der Waldstücke ein Genaustausch zwischen unterschiedlichen Populationen nicht mehr so einfach möglich.

In den Pausen, die wir beim Autofahren machen, wird der Motor selbstverständlich laufen gelassen, damit die Klimaanlage arbeiten kann und wir es beim Einsteigen angenehm kühl haben. Ein anderer großer Ressourcenverbrauch ist auch bei der Wassernutzung zu erkennen, denn mindestens einmal pro Tag duschen ist normal. Das Abwasser kann dann, wie ich im Zentrum einer Stadt beobachtet habe, in den nächsten Fluss geleitet werden. Dort konnte man aus allen Häusern in den Fluss führende Abwasserrohre sehen.  In Porto Belo im südlichen Bundeststaat Santa Catarina läuft das darauf hinaus, dass das Wasser am Strandabschnitt der Flussmündung wegen der Fäkalien braun gefärbt ist.

Aber wie sieht es denn bei uns aus? Die Landschaft Deutschlands ist für mich so normal, dass ich wohl erst einmal nach Brasilien reisen muss, damit mir auffällt, dass wir selbst auch nicht viel besser sind. Denn bei uns reihen sich auch Raps- an Maismonokulturen, mit denen ein großer Pestizid- und Herbizideinsatz einher geht. Und selbst die Wälder Deutschlands sind schon lange nicht mehr die ursprünglichen. Im Vergleich zu hier merkt man, wie aufgeräumt sie sogar sind, was keineswegs ein positives Merkmal ist.

Hinzu kommt, dass wir möglicherweise an der Abholzung der Wälder Brasiliens eine Mitschuld tragen, denn sowohl die Hölzer, als auch das Fleisch und Soja (welches nicht nur die Vegetarier essen, sondern auch besonders für die Viehwirtschaft genutzt wird!), die auf den gerodeten Flächen produziert werden, werden nicht nur in Brasilien konsumiert, sondern auch in andere Länder exportiert.

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Während einer Autofahrt in Minas Gerais, Erosion

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Rebecca K. hat einen Rückblick über Schildkröten, Schienenechsen, Geckos und andere Echsen zusammen gestellt. Über Schlangen und Kaimane wurde schon mehrfach an anderen Stellen in diesen Blog berichtet.

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Ein kleineres Untersuchungsgebiet der Exkursion stellt das Reich der schwach-elektrischen Fische dar. Diese sind auf den zwei Kontinenten Afrika und Südamerika vorzufinden und haben sich unabhängig voneinander entwickelt. Anders als ihre stark elektrischen Verwandten, setzen diese Fische das erzeugte elektrische Feld primär zur Orientierung und Kommunikation ein, während der wohl bekannteste Vertreter der stark elektrischen Fische den erzeugten Strom vor allem zur Jagd benutzt. Der in Südamerika verbreitete Zitteraal (Electrophorus electricus) kann mithilfe elektrischer Entladungen einerseits Beutefische betäuben, andererseits gleichzeitig für eine effektive Abwehr sorgen. Die ausgesendeten Stromschläge können Spannungen von 400 bis 600 Volt erreichen und somit ein ausgewachsenes Pferd außer Gefecht setzen. Verglichen dazu erscheint eine Spannung von maximal 10 mV, so wie sie bei schwach elektrischen Fischen vorliegt, sehr gering. Allerdings genügt diese Spannung vollkommen, um ein elektrisches Dipolfeld zu erzeugen, die dem Fisch Aufschluss über seine Umgebung liefert.

Die Benutzung eines solchen Feldes zu Orientierungszwecken folgt aus der Lebensweise der schwach elektrischen Fische. Deren natürliche Umgebung beschränkt sich meist auf trübe Fließgewässer, in denen die Fische tagsüber an Uferböschungen verweilen und sich in Geäst verstecken. Parallel zur daraus folgenden Rückentwicklung der Augen erfolgte die Entwicklung des  elektrischen Organs im Schwanzbereich der Fische.

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Geräte zum Aufspüren und Messen der Spannungen

Während der Exkursion haben wir versucht, insbesondere schwach-elektrische Messerfische wie Apteronotus albifrons (siehe Bild oben) oder Eigenmannia virescens aufzuspüren. Mithilfe einer Elektrode konnten Spannungsunterschiede im Wasser detektiert werden, welche unter Zuhilfenahme eines Verstärkers in ein Audiosignal umgewandelt und für eine spätere Auswertung der Aufnahmen auf einem MP3-Player gespeichert wurden.

Bereits zu Beginn der Exkursion haben wir schwach-elektrische Fische detektieren können. Am Rio Cristalino tummelten sich viele der nachtaktiven Fische am Uferbereich und konnten vor allem bei Nachtaufnahmen in größerer Individuenzahl aufgenommen werden. Aufgrund fehlender Fischfang-Ausrüstung konnten wir leider keine Fische fangen und identifizieren, allerdings war es uns möglich, das Vorkommen von mindestens drei Arten durch eine genauere Analyse der Daten zu bestätigen.

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Daniel P.

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Aronstabgewächse sind immergrüne oder saisongrüne meist ausdauernde krautige Pflanzen. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst beinahe die gesamte Erde. Die meisten Arten kommen jedoch in den Tropen vor. Neben vielen terrestrischen Arten gibt es Epiphyten, Lithophyten oder Kletterpflanzen, viele Arten sind Geophyten. Auch existieren auf oder unter der Wasseroberfläche schwimmende Pflanzen. Zur Familie der Aronstabgewächse gehören über 100 Gattungen mit ca. 3500 Arten.

Aronstabgewächse gehören innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen in die Gruppe der Einkeimblättrigen (Monokotyledonen) Pflanzen.  Das bedeutet, dass Araceen nicht zu sekundärem Dickenwachstum in der Lage sind. Ausserdem fehlen einkeimblättrigen Pflanzen meist die Hauptwurzel, stattdessen kommt es zur Bildung von Adventivwurzeln. Eine zweigestaltige Wurzelbildung findet man häufig bei Hemiepiphyten (=Halbepiphyten, sie verbringen nur einen Teil ihres Lebens als Epiphyt). Primäre Hemiepiphyten sind Pflanzen, die ihre Entwicklung als Epiphyt beginnen und später über Luftwurzeln Kontakt mit dem Erdboden gewinnen. Sekundäre Hemiepiphyten sind Pflanzen, die als Wurzelpflanze beginnen, dann aufwärts wachsen und später ihre Verbindung zum Boden kappen.

Haft- und Nährwurzeln
Luftwurzeln von epiphytischen und kletternden Araceen sind oft in Haftwurzeln und Nährwurzeln spezialisiert. Haftwurzeln dienen dazu, die Pflanze an das Substrat anzuheften bzw. zur Anhaftung beim Klettern an der entsprechenden Trägerpflanze. Nährwurzeln dehnen sich in den Boden aus, um Wasser und gelöste Nährstoffe zu liefern. Beide, Haft- und Nährwurzeln, entspringen üblicherweise in der Nähe des Blattansatzes (Nodium). Dabei sind Haftwurzeln zahlreicher als Nährwurzeln.

Blüten der Araceen
Die meisten Araceen besitzen einen für diese Familie typischen Blütenstand mit einem unverzweigtem Kolben, Spadix genannt, der meist viele Blüten enthält, und einem einzelnen Hochblatt, Spatha genannt, das den Kolben mehr oder weniger stark umhüllt. Die Blüten sind oft klein und unscheinbar. Bei den ursprünglichen Unterfamilien (z.B. Pothoideae) sind die Blüten zwittrig. Oft sind die Blüten aber eingeschlechtig. Bei einhäusig getrenntgeschlechtigen Arten befinden sich am Spadix an der Basis ein steriler Abschnitt, im unteren Bereich die weiblichen Blüten und im oberen Bereich die männlichen; manchmal kommen auch sterile Blüten vor.

Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Fliegen und Mücken, welche durch den intensiven Geruch (nach Aas) angelockt werden. Durch die Form der Blüte, die auch als Fliegenkesselfalle bezeichnet wird, gelangt ein einmal angelocktes Insekt immer an den Stempel, wodurch eine Übertragung der Pollen sicher gewährleistet wird.

Markus R.

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Rio Cristalino: Das Knurren des Motorbootes

Nachdem die Sonne in Rio Cristalino untergegangen ist, verspeisen einige Studierende ihren Nachtisch zügig, um eine Nachttour in den Dschungel zu starten. Hierbei wurden die Pfade, die bei den Wanderungen am Tag abgelaufen wurden, noch einmal im Dunkeln aufgesucht. Ziel dabei war es seltene Tiere wie den Tapir oder eine Kleinkatze zu entdecken, die sich uns bei Sonnenlicht nicht zeigten. Der Schein der Stirnlampe lockte einige Fledermäuse an und der Klang der Zikaden und Frösche füllte den Dschungel in einem Konzert unter dem Sternenhimmel.

Uns offenbarte sich die Schönheit des Dschungels bei Dunkelheit und es zeigte sich eine Vielzahl von Insekten, die sich am Tag vor der Sonne versteckten. Dabei entdeckten wir Gottesanbeterinnen, sich paarende Motten und Spinnen und eine Geißelspinne. Aber auch Amphibien wie Frösche  und Kröten mit „Hörnern“, sowie Reptilien wie ein Gecko am Spieß, der uns auch in darauffolgenden Nächten am selben Ast auffiel. In Erstaunen versetzte uns bereits bei der ersten Nachttour eine über einen Meter lange prächtig gefärbte Schlange (Red amazonian snake). Diese schlängelte sich am Pfad endlang auf uns zu und brachte uns dazu, wie angewurzelt stehen zu bleiben, um sie zu betrachten, bis sie auf einen umgefallenen Baumstamm zuschlängelte und im Gehölz verschwand. In darauffolgenden Nächten wurden Frösche sowie auch Skorpione an Baumstämmen entdeckt, leuchtende Termitenhügel (vgl. Bericht von 2013) betrachtet und das Stimmkonzert der Nacht wurde in der Dunkelheit genossen. Die Erfahrungen der Nachttouren weckten unser Interesse, sodass wir uns jede Nacht vom Dschungel angezogen fühlten und sobald die anderen Gruppenmitglieder die Betten aufsuchten, begaben wir uns auf neue Abenteuer in die Natur.

In der letzten Nacht am Rio Cristalino unternehmen wir noch eine letzte hoffnungsvolle Tour, dieses mal einen uns im Dunkeln unbekannten Weg am Fluss entlang. Nachdem wir die bereits üblichen Insekten, Amphibien und Frösche betrachteten, wurden Geräusche aus dem Dschungel wahrgenommen, die ein größeres Tier vermuten ließen. Neugier und Angst mischten sich und das Geraschel kam immer näher, bis auch das Geklackere von Pekarizähnen zu hören war und uns zum Rückzug bewog. Auf dem Weg am Fluss entlang unfern der Pekari-Geräusche und mit erhöhtem Adrenalinpegel versetzte uns das plötzliche Knurren des Jaguars in Aufregung. Nach dem hektischen Leuchten in den Dschungel und Fluss stellte sich schnell heraus, dass es sich hierbei nur um das Starten eines Motorbootes im Fluss handelte.

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Amazon Banded Snake (Rhinobothryum lentiginosum; Dank an Tobias Massonne, Uni Tübingen!)

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Geißelspinne (Amblypygi)

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Sich paarende Motten

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Gecko am Spieß

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Gottesanbeterin

Pantanal: Zwischen Rinderherden und Stacheldrahtzaun

Nach Bewundern des Sternenhimmels in Pantanal begaben wir uns erneut auf eine Nachttour, in der Hoffnung einen Ameisenbären zu sehen. Hierfür mussten wir an einer Herde Nelore-Rinder vorbei, die wir unbeabsichtigt aufscheuchten und die panisch durch ein Wasserloch davon galoppierten. Als nächste Hürde überquerten wir einen Stacheldrahtzaun, wobei sich eine Studentin eine bleibende Erinnerung holte. Im Licht der Stirnlampe begleitete uns die reflektierenden Augen der Füchse, Kaimane und Hirsche. Im Sand entdeckten wir eine handteller-große Skorpionsspinne, welche uns durch ihr komisches Aussehen zwischen Spinne und Skorpion verwirrte. Ein treuer Begleiter durch die Nachtwanderungen im Pantanal war die Nachtschwalbe, ihre reflektierenden Augen ließen uns mehrfach auf neue Tiere hoffen, bis sie dann in die Lüfte aufstieg.

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Nachtschwalbe: Rufous nightjar (Caprimulgus rufus)

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Geißelskorpion (Amblypygi)

Kloster Caraça: Verwechslung bei der Mähnenwolf-Fütterung: Mäppchen statt Banane?

In der ersten Nacht wurde bereits mit dem Biologen Lucas eine Nachtwanderung unternommen, auf der eine kleine Gruppe Füchse sowie der Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus) gesichtet wurde. In der zweiten Nacht lauschten wir dem Konzert der Hammerfrösche am Teich und sahen eine Gruppe von Füchsen, die den Parkplatz aufsuchten. Eine überraschende Sichtung zeigte sich uns auf dem Heimweg vom Kloster zu den Unterkünften. Hierbei handelte es sich um eine kleine Schlange namens Oxyrhopus rhombifer.

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In der letzten Nacht, als alle Studierenden den Mähnenwolf bereits mehrfach bei der Fütterung gesehen hatten und die Betten aufsuchten, blieben wir mit Lucas noch länger bei Popcorn und Zitronentee auf der Terrasse in Hoffnung auf noch bessere Bilder. Hierbei wurden wir Zeuge, wie der Mähnenwolf mit Bananen gefüttert wurde und diese beinahe aus der Hand fraß. Das Tier traute sich bis zu den Treppenstufen, auf denen wir saßen und verwechselte ein dort liegendes Schreibmäppchen mit einer Banane. Auffällig war außerdem, dass der Mähnenwolf sich sehr elegant im Passgang bewegte, während er uns entgegen auf die Futterschale zulief.

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Serra Bonita: Trockene Spinnen statt feuchter Frösche

Auch in der Serra Bonita gab es die Möglichkeit, nachts in den Dschungel zu gehen. Hier folgten wir dem Biologen Mirko auf der Suche nach Giftschlangen und Fröschen in den Wald. Aufgrund der hohen Trockenheit entdeckten wir leider keine Schlange und nur einen Direktentwickler-Frosch. Aber auffällig war eine hohe Anzahl verschiedenster Spinnen. So entdeckten wir bereits zu Beginn eine Vogelspinne ohne Beine, die bei lebendigem Leibe von Ameisen verspeist wurde. Kurz darauf sahen wir eine auffällig helle Spinne sowie eine Spinne mit einem in Aufsicht fast quadratischen Leib. Gegen Ende unserer Tour bemerkten wir noch eine recht große Vogelspinne, die direkt neben uns auf einem Baum saß und sich von der vorbeilaufenden Gruppe nicht stören ließ.

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Haddadus binotatus

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Eine Vogelspinne wird von Ameisen gefressen

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Text: Laura W., Helene E., Fotos: Helene E., Laura W., Micha K.

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Während unserer freien Tage in Rio begaben wir uns für den Sonnenaufgang bereits um halb 6 zum Strand unseres Stadtviertels Catete. Bis auf einige ältere Spaziergänger, die uns freundlich
grüßten, waren wir die einzigen, die dieses Naturschauspiel vor der Kulisse Rios bewundern durften. Nach einem schönen Morgenrot ging die Sonne vor einem klaren Himmel hinter den Bergen Rios auf und bestrahlte den markanten Zuckerhut. Da wir keine Wertsachen mitnehmen wollten, gibt es hiervon leider keine Fotos.

Doch dieser Anblick motivierte uns so sehr, so dass wir auch in Ilhéus auf den eigentlich nötigen Schlaf verzichteten und vor Sonnenaufgang schon am Strand saßen und die glühenden Wolken zu bestaunen. Das Besondere hier war, dass aufgrund der vorangegangen Flut diverse Pfützen am Strand das rot-orange Sonnenlicht und die aufgetürmten Wolken spiegelten. Der Strand war menschenleer, nur einige Krabben waren unterwegs, und wieder einmal hat sich das Aufstehen um 5 gelohnt.

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Westatlantische Reiterkrabbe (Ocypode quadrata), auch Rennkrabbe genannt

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An diesem Tag ging es dann nach einer längeren Busfahrt in die Berge ins Serra Bonita Reserve, und schon bei der abendlichen Ankunft und dem Sonnenuntergang war uns klar, dass es auch mit dem Ausschlafen am nächsten Tag nichts wird. Durch die höhere Lage sieht man hier die Sonne schon früher aufgehen und so klingelte der Wecker bereits um 4.30 Uhr. Das frühe Morgenlicht, die durch die Wolken blinkende Sonne und der langsam im Tal zwischen den Bergen aufziehende Nebel machten die Kulisse perfekt, die bequem von der Terasse der Serra Bonita Research Station (Instituto Uiracu) bewundert werden konnte.

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Währenddessen erzählte uns Vitor, der Gründer der Station, einiges über die Research Station und die Tiere rund um die Station. Mit Bananen wurden verschiedene Vögel angelockt und um eine
Zuckerwasser-Tränke scharten sich zuerst Fledermäuse, dann Kolibris, die wir zuvor auf der Exkursion noch nie so nah und gut sehen konnten.

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Helene E., Laura W.

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Nun begann das geokologische Praktikum mit einem Aufenthalt in der Region um Ilhéus, Bahia.

Dieses Jahr ist alles anders. Schon am Rio Cristalino fing es damit an. Jede Menge Tierarten, aber eher wenige Individuen, weniger als all die Jahre zuvor. So war es dann im Pantanal, im Cerrado von Minas Gerais und sogar in und um Rio. Und jetzt auch in Bahia.

6 Monate kein Regen auf der Serra Bonita

Jetzt, nachdem sich bei den Tübinger TeilnehmerInnen „die abscheuliche Sitte der Wilden, täglich zu baden“ durchgesetzt hatte (aus Carl D. Goerdeler, „Kulturschock Brasilien“: „wäre Cabral vermutlich wie sein Zeitgenosse Padre Anchieta entsetzt darüber gewesen, dass die Menschen aller Hautfarben völlig schamlos und fast nackt gerade dort Spaß daran haben, ihre Körper der prallen Sonne und dem Wasser auszusetzen. Durch die Jahrhunderte hinweg hatte sich offenbar „die abscheuliche Sitte der Wilden, täglich zu baden“, auch bei den Christen durchgesetzt.) ist auch die Serra Bonita dieses Jahr anders: 6 Monate lang kein Regen. Das führt zu kleineren Einschränkungen bei uns. Nur ein C, kein WC, keine Dusche, schlicht kein fließendes Wasser. Trinkwasser aus der Flasche.

Hier stellt sich das RPPN der Serra Bonita vor.

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Abendlicher Vortrag zum RPPN „Serra Bonita“

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Die Begründer: Vitor und Clemira Becker, die ein bewegtes Leben gelebt haben.

Tochter Moema verwaltet das Ganze und hielt einen höchst unterhaltsamen und informativen Vortrag über die Geschichte des RPPN.

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Bevor wir in die Serra Bonita aufbrachen, besuchten wir außerhalb von Ilhéus in einer Cabruca [“Cabruca” é um sistema agroflorestal tradicional da região, o qual maneja culturas à sombra das árvores nativas da Mata Atlântica.] die Goldkopflöwenäffchen (Leontopithecus chrysomelas). Die Tiere finden in den Kakaoplantagen des angepflanzten Waldes optimale Lebensbedingungen vor: Viele Jackfruchtbäume (Artocarpus heterophyllus) sorgen für ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Für genügend tierisches Eiweiß sorgen zahlreiche Bromelien, die in der Cabruca im Gegensatz zum dichten, lichtundurchlässigen Primärwald weit häufiger anzutreffen sind, in denen die Äffchen Insekten jagen. Dies führt dazu, dass die im Reservat vorkommenden Gruppen eine, im Gegensatz zum Primärwald, verdoppelte Populationsdichte bei weit geringerem Platzbedarf aufweisen. Des Weiteren sind die Tiere der Cabruca schwerer und zeigen eine erhöhte Reproduktionsrate (2 mal im Jahr Zwillinge).

Philipp G.

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Wie letztes Jahr konnte Bila (Giomario) die Äffchen zwischen Kakaobäumen und Primärwaldbäumen finden. Begleitet wurden wir dabei vom Primatologen Leonardo Oliveira (im Bild rechts) von der Landesuniversität UERJ, Rio de Janeiro, der auch an der UESC in Ilhéus unterrichtet.

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Hühnerfresser (Spilotes pulatus), ganz links in der Hand von Prof. Mirco Solé

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Gongo (Diplopoda)

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Jackfruchtbäume (Artocarpus heterophyllus)

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Kakao (Theobroma cacao)

Neben den Löwenäffchen bekamen wir dieses Mal auch das Kuhl-Büscheläffchen (Callithrix kuhlii) zu Gesicht, das wir letztes Jahr vergeblich suchten.

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Tag für Tag zogen sie während der letzten Wochen über unsere Köpfe hinweg, in roten, gelben, blauen und grünen Federkleidern. Sah man sie einmal nicht sofort, so hörte man das laute „Arrraaa arrraa“ schon von weitem. Mit 87 in Brasilien vorkommenden Arten der eigentlichen Papageien (Psittacidae) könnte man dieses Land als das Land der Papageien bezeichnen. Bedroht werden diese wunderschönen Tiere, seit der Mensch sie das erste Mal sah. Schon für die ersten Kolonialisten waren die bunten Federn ideale Mitbringsel für die Heimat im fernen Europa und bis heute sind die Grenzkontrollen stark, um den inzwischen illegalen Handel zu unterbinden.
Papageien sind außerdem beliebte Haustiere, denn wie jedes Kind aus Pipi-Langstrumpf-Filmen weiß, kann der Papagei auf der Schulter des Piraten sprechen. Dabei imitieren die Tiere dank ihrer muskulösen Zunge und eines gut entwickelten Stimmkopfs Laute des Menschen besser als die meisten anderen Vögel. Außerdem ist es ihnen möglich, genau wie den Krähen, ein Leben lang neue Töne zu erlernen. In der Wildnis sind Papageien auf diese ausgeprägten Kommunikationsmöglichkeiten angewiesen, um sowohl in der Gruppe als auch mit dem Partner kommunizieren zu können. Da ein Papageienleben bis zu 100 Jahren lang werden kann (die durchschnittliche Lebenserwartung großer Aras liegt zwischen 50 und 70 Jahren), ist das lebenslange Erlernen neuer Töne notwendig, um im Todesfall des Partners einen neuen Partner finden zu können. Zur Freude meiner KommilitonInnen kann ich aus zahlreichen Selbstversuchen bestätigen, dass auch der Mensch das Gekreische der Papageien erlernen kann und interessante Unterhaltungen entstehen. („Die hat doch einen Vogel!“ stimmt dann auch nicht mehr ganz, schließlich konnte ich das in freier Wildbahn erlernen.) Viele Papageien gehen monogame Partnerschaften ein und bleiben mit dem Partner bis zum Tod zusammen. Die sozialen Tiere bewegen sich außerhalb der Paarungszeit häufig in großen Gruppen.
Charakteristisch ist weiterhin die zygodactyle Zehenstellung (Zehen 2 und 3 vor- und Zehen 1 und 4 zurückgestellt), die ihnen einen besonders guten Griff ermöglicht und weiterhin zum Greifen von Nahrung dienen kann.
Die meisten Arten ernähren sich von pflanzlicher Kost wie Früchten, Samen, Blüten, Rinde, Wurzeln. Häufig wird diese durch Insekten und Insektenlarven ergänzt.
Wir konnten während der letzten Wochen zahlreiche Papageienarten beobachten. Im Pantanal zogen die Hyazinth-Aras (Anodorhynchus hyacinthinus) über uns hinweg, die mit einer Flügelspannweite von über 1 m sind weltweit die größte Papageienart sind. Im südlichen Pantanal brüten sie hauptsächlich in Baumhöhlen der Manduvi (Sterculia apetala), welche zur Familie der Lindengewächse (Malvaceae) gehört. Hyazinth-Aras ernähren sich hauptsächlich von Nüssen der Acuri-Palme (Scheelea phalerata), deren harte Steinfrüchte nur eine Eisensäge oder ein endsprechend harter Schnabel öffnen können. Die hyazinthblauen Vögel werden von der IUCN zurzeit als gefährdet eingestuft und wurden zur „flagship-species“ des Pantanals erklärt, weil ihr Bestand durch Ziervogelhaltung und Habtitatzerstörung stark dezimiert wurde und sich erst in den letzten Jahren durch zunehmende Forschung wieder stabilisieren konnte.
Anodorhynchus hyacinthinus - Hyacinth-Aras fliegen im Pantanal ++ber uns hinweg

Anodorhynchus hyacinthinus

Anodorhynchus hyacinthinus - Hyacinth-Aras im Pantanal

Anodorhynchus hyacinthinus

Weiterhin konnten wir bei Bonito in der Buraco das Araras zahlreiche Grünflügel- oder Dunkelrote Aras (Ara chloropterus) bestaunen, die in den Höhlen einer Doline in großer Stückzahl (über 100 Paare) Jahr für Jahr brüten.
100 Paare von Ara chloropterus br++ten in der Buraco das Araras

Ara chloropterus

Ara chloropterus in der Buraco das Araras

Ara chloropterus

Ara chloropterus

Ara chloropterus

Auch der Blau-Gelbe oder Gelbbrust-Ara (Ara ararauna) und der Hellrote Ara (Ara macao) wurden häufig während der letzten Wochen gesichtet.
Beziehungsflege bei Ara ararauna

Ara ararauna

Deutlich schwieriger gestaltete sich die Bestimmung der zahlreichen kleineren grün-gefiederten Sittiche, die farblich wunderbar mit dem satten Grün der Bäume verschmelzen und häufig nur durch ein lautes Geschnatter auf sich aufmerksam machen. Oft flogen sie in großen Gruppen vorbei, waren aber auch fliegend nur schwer zuzuordnen. Besonders an den grünen Federn ist, dass es sich nicht wie bei den meisten Vögeln um Strukturfedern handelt, deren Farbe nur durch den Einfallswinkel des Lichts grün erscheint (wie z. B. bei vielen Kolibriarten), sondern dass diese Federn tatsächlich grüne Pigmente aufweisen.
Gut getarnt - Aratinga aurea im Pantanal

Gut getarnt – Aratinga aurea im Pantanal

Gesichtete Arten: WÄHREND DER EXKURSION ERSTMALIG GESEHEN IN:
Chestnut-fronted Macaw (Ara severus) RIO CRISTALINO
Red-bellied Macaw (Orthopsitaca manilata) ALTA FLORESTA
Yellow-collared Macaw (Primolius auricollis) PANTANAL
Hyacinth Macaw (Anodorhynchus hyacinthinus) PANTANAL
Blue-and-yellow Macaw (Ara ararauna) ALTA FLORESTA
Scarlet Macaw (Ara macao) ALTA FLORESTA
Red-and-green Macaw (Ara chloropterus) RIO CRISTALINO
White-eyed Parakeet (Aratinga leucophthalma) CARAÇA
Peach-fronted Parakeet (Aratinga aurea) PANTANAL
Nanday Parakeet (Nandayus nenday) RIO CRISTALINO
Madeira Parakeet (Pyrrhura snethlageae) RIO CRISTALINO
Monk Parakeet (Myiopsitta monachus) PANTANAL
Red-fan Parrot (Deroptyus accipitrinus) RIO CRISTALINO
Sapphire-rumped Parrotlet (Touit purpuratus) RIO CRISTALINO
Yellow-chevroned Parakeet (Brotogeris chiriri) PANTANAL
Golden-winged Parakeet (Brotogeris chrysoptera) RIO CRISTALINO
Kawall’s Parrot (Amazona kawalli) RIO CRISTALINO
White-bellied Parrot (Pionites leucogaster) RIO CRISTALINO
Orange-cheeked Parrot (Pyrilia barrabandi) RIO CRISTALINO
Blue-headed Parrot (Pionus menstruus) RIO CRISTALINO
Scaly-headed Parrot (Pionus maximiliani) CARAÇA
Hybrid-Ara auf der Fazenda Santa Clara (Pantanal) aus Ara ararauna und Ara chloroptera

Hybrid-Ara auf der Fazenda Santa Clara (Pantanal) aus Ara ararauna und Ara chloropterus

Rebecca P.

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Die Meteor legte nach einer Forschungsreise nach Südafrika vor wenigen Tagen im Hafen von Rio de Janeiro an. Am Montag läuft sie wieder aus. Mit an Bord zwei Mitarbeiter des Instituts für Geowissenschaften, Universität Tübingen, und auch Geologen der Tübinger Partneruniversität UFF.
Der Kapitän des FS Meteor, Michael Schneider, der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Brasilien, Dirk Brengelmann, und der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Rio de Janeiro, Harald Klein, luden zu einem Empfang an Bord des deutschen Forschungsschiffs, den Dr. Radtke gern wahrnahm, bevor morgen, Sonntag das dreiwöchige Geoökologische Gelände-Praktikum beginnen wird.

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Nachdem die zoologische Exkursion mit einem Besuch im Botanischen Garten zuende ging, fuhren vier Leute nach Deutschland zurück und der Rest geht für einige wenige Tage seiner bzw. ihrer Wege, bevor am Sonntag zum geoökologischen Praktikum zunächst nach Ilhéus/Bahia und danach nach Rio Grande do Sul aufgebrochen wird.

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Geschmackssache

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Der Botanische Garten in Rio ist immer wieder einen Besuch wert. Neben den teilweise uralten Bäumen (der Garten ist über 200 Jahre alt!) bietet auch die Fauna interessante Aspekte. Beispielsweise machen sich Kapuzineräffchen über Früchte des Jackfruchtbaums (Artocarpus heterophyllus) her.

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Der Brasilholzbaum (Caesalpinia echinata, Fabaceae) wurde wegen seines roten Holzes und als Rohstoff für Geigenbögen (wie die sog. Rosenhölzer in Madagaskar, ebenfalls Schmetterlingsblütler) durch Raubbau beinahe ausgerottet und gilt seit 1920 als in natürlicher Umgebung ausgestorben .

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Eine Gedenktafel erinnert an den 1988 ermordeten Kautschukzapfer Chico Mendes. 2007 wurde das Chico-Mendes-Institut für Biodiversitätserhalt (Instituto Chico Mendes de Conservação da Biodiversidade) (ICMBio) gegründet und nach ihm benannt.

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In Brasilien ist es nach wie vor sehr gefährlich für Umweltaktivisten, sich zu engagieren. Aber auch in anderen Ländern Lateinamerikas gehen zahlreiche Menschein ein hohes Risiko ein, wenn sie öffentlich arbeiten. Erst kürzlich wurde auch Berta Cáceres, eine Umweltaktivistin in Honduras ermordet. Wenige Tage später wurde dort auch Nelson Garcia, ein weiterer Umweltschützer, erschossen, wie der Bürgerrat der Volks- und Indigenen-Organisationen (Copinh) mitteilte.

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Die Brasilienexkursion, wahlweise das Geoökologische Gelände-Praktikum, werden hin und wieder vom DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) finanziell unterstützt. Dafür wollen wir  uns herzlich bedanken, auch rückblickend.
In Rio de Janeiro angekommen suchten wir die DAAD Außenstelle auf. Dr. Martina Schulze, Leiterin des Regionalbüros, war in Brasília beschäftigt, so dass wir von Mitarbeiterinnen des DAAD umfassend zu relevanten Themen informiert wurden: Rita Meyer führte zum Thema DAAD ein, Ursula Dannemann de Haro fasste die jahrzehntelange Zusammenarbeit der Uni Tübingen in Brasilien mit dem DAAD u. a. in den Pro- und Unibral-Programmen zusammen. Betina Soares berichtete über das brasilianische Programm Wissenschaft ohne Grenzen, CsF, und die Verbindungen dabei nach Tübingen. Zuletzt stellte Julia Wiśniewska das Programm Neue Partnerschaften (NoPa) vor.

Herzlichen Dank für den Empfang!

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Heute fuhren wir bei Sonnenwetter zu den Goldenen Löwenäffchen (mico-leão-dourado, Leontopithecus rosalia), etwa 1,5 Stunden Fahrzeit ostnordöstlich von Rio.

In den 1960er Jahren war die Population auf etwa 200 Tiere geschrumpft, weshab Zoologen Alarm schlugen. Seit den 1970er Jahren bemühen sich diverse Organisation um den Schutz der Art und ihrer Lebensräume, seit 1992 wird die Arbeit von der Associação Mico-Leão-Dourado (AMLD) koordiniert.

Wir wurden von Oberlan und Bragança zu einer der beiden für Demonstrationszwecke habituierten Gruppen geführt, die zudem in dem dichtwüchsigen Küstenregenwaldrest beinahe nur per Peilsender aufzufinden sind.

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Die Tiere werden mit Bananen angelockt und kommen recht nah an uns heran. Dies ist eine Methode, einen kleinen Teil der durch die Schutzmaßnahmen inzwischen auf 3200 Tiere angewachsenen Gesamtpopulation interessierten BesucherInnen näher zu bringen und durch die unmittelbare Beobachtung Sympathiewerbung zu machen.

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Im Anschluss erläuterte uns Luís Paulo Marques Ferraz in der Station Poço das Antas die aktuellen Strategien zum Schutz der Art.

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Das größte aktuelle Problem ist, dass die Straße BR 101 die Teilpopulationen trennt und zudem derzeit vierspurig ausgebaut wird. Die Diskussion um Grünbrücken ist hier sehr zäh und war bislang nicht von Erfolg gekrönt (in Baden-Württemberg trägt immerhin der sogenannte Generalwildwegeplan dazu bei, kritische Stellen insbesondere bei Straßenbauvorhaben aus Sicht des Artenschutzes zu bewerten und ggf. entsprechende Kreuzungsmöglichkeiten einzuplanen).

Wir überreichten Fotos von unserem letzten Besuch vor zwei Jahren. Und wurden auf Facebook verlinkt.

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Nach 8,5 Stunden Fahrt durch den ehemaligen bzw. nur noch fragmentarisch vorhandenen Küstenregenwald sind wir am Nachmittag im regnerischen Rio de Janeiro eingetroffen.

Von den großen Demonstrationen heute haben wir während der Überlandfahrt nur Fernsehberichte in einer Lanchonette gesehen oder Presseartikel gelesen.

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