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Posts Tagged ‘Caraca’

Das Kloster Caraça liegt im Übergangsgebiet vom Atlantischen Regenwald und dem Cerrado.

Penelope obscura

Paula berichtete anlässlich Alexander von Humboldts 250. Geburtstages über sein Leben und seine Reisen. Weitere Infos: 1

Während der Exkursion halten die Teilnehmer an den einzelnen Standorten Vorträge zum jeweiligen Biom.

Wie in den vergangenen Jahren haben auch wir die Terrasse des Klosters Caraça zur Wildtierbeobachtung genutzt.

Das Warten gestaltete sich in den ersten beiden Nächten aufgrund starken Regens als sehr langwierig. Nur die geduldigsten Beobachter konnten in der ersten Nacht einen Tapir (Tapirus terrestris) beim Fressen von Früchten unter den nahe gelegenen Palmen beobachten. Der Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus) zeigte sich erst in der zweiten Nacht, allerdings wirkte er sehr angespannt.

Mit dem „Supermond“ als Glücksbringer, tauchte dann in der dritten Nacht bereits zu früher Stunde ein Mähnenwolf auf der Terrasse auf und bediente sich gierig an dem ausgelegten Fleisch.

Zum Nachtisch gab es leckere Bananen.

 

Nur wenige Minuten nach dem Verschwinden des Mähnenwolfs, entdeckte Sina einen sich nähernden Tapir. Zielstrebig steuerte er erneut auf die vielen Früchte bei den Palmen zu und begab sich dabei direkt vor die von uns aufgestellte Kamerafalle. Endlich konnten wir alle das größte terrestrische Säugetier Südamerikas mit eigenen Augen bestaunen.

Auch ein neugieriger Maikong (Cerdocyon thous) war zu sehen.

Wie immer ruft die Tübingen Brasilienexkursion bei den lokalen Medien großes Interesse hervor. Neben Facebookeinträgen der einzelnen Organisationen und Zeitungsartikeln nimmt hier ein TV-Sender ein Interview auf. Das Interview kann man nun im Internet bestaunen.

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Während es im nahen Belo Horizonte offenbar viel regnet, beschert uns Caraça nach einem wolkenlosen Sonnenaufgang einen sonnig-heißen ersten Tag.

Penelope obscura

Penelope obscura

White-eyed Parakeet (Aratinga leucophthalma)

Tropidurus montanus (Zu Reptilien vgl. Bericht von 2016)

Schmetterlingswetter

 

Live-Bericht von 21:00 Uhr: Am Abend besuchen uns Mähnenwolf, Crab-eating Fox und Tapir Neue Videos im Channel)!

 

Die Kamerafallen dokumentieren das nächtliche Geschehen vor dem Haus. Es herrscht ein reges Kommen und Gehen. Zunächst ein männlicher Tapir, dann ein weiblicher machen sich über frisch gefallene Palmfrüchte her. Zwischen ihnen bewegen sich der Fuchs und der Mähnenwolf.

Mähnenwolf

Der Nachtwächter Ormerindo das Graças Cunha beobachtete in der Nacht des 9. März 2018, also kurz vor unserer Ankunft hier, gleichzeitig Tapir und Mähnenwolf auf der Empore.

Zwei der Cliff Flycatcher (Hirundinea ferruginea), die tagsüber um den Kirchturm herum fliegen, suchten sich für die Nacht etwas unter dem Dach.

Der zweite Tag war geprägt von einer Wanderung zu südlich im Talkessel gelegenen Schlucht mit den Wasserfällen Bocainha.

Vellozia spec.

Am Abend erklärt Padre Lauro Palú die Geschichte des Klosters von ihren Anfängen an und schließt daran Erläuterungen zum Mähnenwolf an. Seit mittlerweile 36 Jahren ist demnach das Vorkommen der Art in der Umgebung des Klosters bekannt. Auch Stinktiere, Crab-eating Foxes und Tapire kommen seit einigen Jahren zur Futterstelle auf der Empore vor der Kirchentür, um die angebotenen Knochen und das leicht gesalzene Fleisch zu fressen. Der Speiseplan des Mähnenwolfs ist in der Natur aber weitgehend vegetarisch ausgerichtet, darunter die fruta-do-lobo (Solanum lycocarpum). Auch das Verhalten unterscheidet sich erheblich in vielerlei Hisicht von „richtigen“ Wölfen. Bedroht sind Mähnenwölfe insbesondere durch das Verhalten des Menschen. Leider gibt es viele Vorurteile und Aberglauben über diese Tierart.

Eine Mähnenwolffamilie kann im hiesigen RPPN mit den verschiedenen Lebensraumtypen ihr Auskommen finden.

Die habituierten Tiere und die durch den Padre und andere Sachkundige vermittelten Informationen tragen – durch die zahlreichen Besuchenden des Klosters weiter getragen –  dazu bei, dass die Vorurteile über die Tiere abgebaut werden.

Nach einem Gewitterregen erscheint wieder ein männlicher Tapir bei den Palmen im Hof, um die reifen Früchte zu fressen. Wir können seine katzenähnlichen (!) Fieplaute vernehmen, bevor er auf der Empore vor der Kirche erscheint:

Am dritten Tag fanden erneute Wanderungen statt.

Hatiora spec., Cactaceae

Ophioglossum spec.

Smurf-Mushroom with special regards to Suse!

Cyathea spec.

Lucas gelang eine wunderbare Beobachtung von Augastes scutatus an der Bromelie Dyckia elata, beides endemische Arten der Serra do Espinhaço:

Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit, das Museum des Klosters und die Bibliothek anzuschauen. Herausragend ist neben dem Bett, in dem Kaiser Dom Pedro II bei seinem Aufenthalt 1881 ruhte, beispielsweise ein Foliantenwerk über Palmen von J. Barbosa Rodrigues aus dem Jahr 1903.

Büste von J. Barbosa Rodrigues im Botanischen Garten von Rio de Janeiro, dessen Direktor er von 1890-1909 war

Da inzwischen Regen aufgezogen war, hatten wir ein weiteres Zeitfenster für Seminarvorträge.

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Neues aus Caraça

Lucas Coelho de Assis, unser fachkundiger brasilianischer Begleiter seit Jahren und in dieser Eigenschaft auch Lehrbeauftragter der Universität Tübingen, hat einen Bericht über unseren 2017er Aufenthalt im Kloster Caraça für die klostereigene homepage verfasst.

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Am 6.3. sind wir von Serro kommend im Kloster Caraça eingetroffen.

Am Dienstag vormittag zerstreuten wir uns nach einer einführenden Besprechung auf verschiedene Trails.

Dabei gelangen wieder schöne Beobachtungen.

Callicebus nigrifrons, vgl. auch Blogbeitrag aus 2016

Picumnus cirratus

Zygopetalum spec.

Mia Adlerauge entdeckte dank konzentrierten Suchens tatsächlich einen Tagschläfer! Der Vogel saß noch stundenlang an derselben Stelle, so dass ihn später weitere Leute wiederfinden konnten.

 

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Rio Cristalino: Das Knurren des Motorbootes

Nachdem die Sonne in Rio Cristalino untergegangen ist, verspeisen einige Studierende ihren Nachtisch zügig, um eine Nachttour in den Dschungel zu starten. Hierbei wurden die Pfade, die bei den Wanderungen am Tag abgelaufen wurden, noch einmal im Dunkeln aufgesucht. Ziel dabei war es seltene Tiere wie den Tapir oder eine Kleinkatze zu entdecken, die sich uns bei Sonnenlicht nicht zeigten. Der Schein der Stirnlampe lockte einige Fledermäuse an und der Klang der Zikaden und Frösche füllte den Dschungel in einem Konzert unter dem Sternenhimmel.

Uns offenbarte sich die Schönheit des Dschungels bei Dunkelheit und es zeigte sich eine Vielzahl von Insekten, die sich am Tag vor der Sonne versteckten. Dabei entdeckten wir Gottesanbeterinnen, sich paarende Motten und Spinnen und eine Geißelspinne. Aber auch Amphibien wie Frösche  und Kröten mit „Hörnern“, sowie Reptilien wie ein Gecko am Spieß, der uns auch in darauffolgenden Nächten am selben Ast auffiel. In Erstaunen versetzte uns bereits bei der ersten Nachttour eine über einen Meter lange prächtig gefärbte Schlange (Red amazonian snake). Diese schlängelte sich am Pfad endlang auf uns zu und brachte uns dazu, wie angewurzelt stehen zu bleiben, um sie zu betrachten, bis sie auf einen umgefallenen Baumstamm zuschlängelte und im Gehölz verschwand. In darauffolgenden Nächten wurden Frösche sowie auch Skorpione an Baumstämmen entdeckt, leuchtende Termitenhügel (vgl. Bericht von 2013) betrachtet und das Stimmkonzert der Nacht wurde in der Dunkelheit genossen. Die Erfahrungen der Nachttouren weckten unser Interesse, sodass wir uns jede Nacht vom Dschungel angezogen fühlten und sobald die anderen Gruppenmitglieder die Betten aufsuchten, begaben wir uns auf neue Abenteuer in die Natur.

In der letzten Nacht am Rio Cristalino unternehmen wir noch eine letzte hoffnungsvolle Tour, dieses mal einen uns im Dunkeln unbekannten Weg am Fluss entlang. Nachdem wir die bereits üblichen Insekten, Amphibien und Frösche betrachteten, wurden Geräusche aus dem Dschungel wahrgenommen, die ein größeres Tier vermuten ließen. Neugier und Angst mischten sich und das Geraschel kam immer näher, bis auch das Geklackere von Pekarizähnen zu hören war und uns zum Rückzug bewog. Auf dem Weg am Fluss entlang unfern der Pekari-Geräusche und mit erhöhtem Adrenalinpegel versetzte uns das plötzliche Knurren des Jaguars in Aufregung. Nach dem hektischen Leuchten in den Dschungel und Fluss stellte sich schnell heraus, dass es sich hierbei nur um das Starten eines Motorbootes im Fluss handelte.

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Amazon Banded Snake (Rhinobothryum lentiginosum; Dank an Tobias Massonne, Uni Tübingen!)

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Geißelspinne (Amblypygi)

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Sich paarende Motten

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Gecko am Spieß

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Gottesanbeterin

Pantanal: Zwischen Rinderherden und Stacheldrahtzaun

Nach Bewundern des Sternenhimmels in Pantanal begaben wir uns erneut auf eine Nachttour, in der Hoffnung einen Ameisenbären zu sehen. Hierfür mussten wir an einer Herde Nelore-Rinder vorbei, die wir unbeabsichtigt aufscheuchten und die panisch durch ein Wasserloch davon galoppierten. Als nächste Hürde überquerten wir einen Stacheldrahtzaun, wobei sich eine Studentin eine bleibende Erinnerung holte. Im Licht der Stirnlampe begleitete uns die reflektierenden Augen der Füchse, Kaimane und Hirsche. Im Sand entdeckten wir eine handteller-große Skorpionsspinne, welche uns durch ihr komisches Aussehen zwischen Spinne und Skorpion verwirrte. Ein treuer Begleiter durch die Nachtwanderungen im Pantanal war die Nachtschwalbe, ihre reflektierenden Augen ließen uns mehrfach auf neue Tiere hoffen, bis sie dann in die Lüfte aufstieg.

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Nachtschwalbe: Rufous nightjar (Caprimulgus rufus)

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Geißelskorpion (Amblypygi)

Kloster Caraça: Verwechslung bei der Mähnenwolf-Fütterung: Mäppchen statt Banane?

In der ersten Nacht wurde bereits mit dem Biologen Lucas eine Nachtwanderung unternommen, auf der eine kleine Gruppe Füchse sowie der Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus) gesichtet wurde. In der zweiten Nacht lauschten wir dem Konzert der Hammerfrösche am Teich und sahen eine Gruppe von Füchsen, die den Parkplatz aufsuchten. Eine überraschende Sichtung zeigte sich uns auf dem Heimweg vom Kloster zu den Unterkünften. Hierbei handelte es sich um eine kleine Schlange namens Oxyrhopus rhombifer.

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In der letzten Nacht, als alle Studierenden den Mähnenwolf bereits mehrfach bei der Fütterung gesehen hatten und die Betten aufsuchten, blieben wir mit Lucas noch länger bei Popcorn und Zitronentee auf der Terrasse in Hoffnung auf noch bessere Bilder. Hierbei wurden wir Zeuge, wie der Mähnenwolf mit Bananen gefüttert wurde und diese beinahe aus der Hand fraß. Das Tier traute sich bis zu den Treppenstufen, auf denen wir saßen und verwechselte ein dort liegendes Schreibmäppchen mit einer Banane. Auffällig war außerdem, dass der Mähnenwolf sich sehr elegant im Passgang bewegte, während er uns entgegen auf die Futterschale zulief.

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Serra Bonita: Trockene Spinnen statt feuchter Frösche

Auch in der Serra Bonita gab es die Möglichkeit, nachts in den Dschungel zu gehen. Hier folgten wir dem Biologen Mirko auf der Suche nach Giftschlangen und Fröschen in den Wald. Aufgrund der hohen Trockenheit entdeckten wir leider keine Schlange und nur einen Direktentwickler-Frosch. Aber auffällig war eine hohe Anzahl verschiedenster Spinnen. So entdeckten wir bereits zu Beginn eine Vogelspinne ohne Beine, die bei lebendigem Leibe von Ameisen verspeist wurde. Kurz darauf sahen wir eine auffällig helle Spinne sowie eine Spinne mit einem in Aufsicht fast quadratischen Leib. Gegen Ende unserer Tour bemerkten wir noch eine recht große Vogelspinne, die direkt neben uns auf einem Baum saß und sich von der vorbeilaufenden Gruppe nicht stören ließ.

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Haddadus binotatus

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Eine Vogelspinne wird von Ameisen gefressen

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Text: Laura W., Helene E., Fotos: Helene E., Laura W., Micha K.

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Nach unseren Aufenthalten am  Rio Cristalino, im Pantanal und in Bonito, erreichten wir das Kloster Caraça.
Hier war es uns Exkursionsteilnehmern erlaubt, auf eigene Faust Flora und Fauna zu erkunden. Aufgrund der guten Wegbeschreibung und Beschilderung war die Gefahr sich zu verlaufen vertretbar. Für BotanikerInnen macht die Gegend um das Kloster besonders interessant, dass sich hier der atlantische Regenwald mit dem Cerrado mischt. Offenes Gelände wechselt sich also mit dichtem Regenwald ab. Nun endlich konnten Botanikinteressierte einen langsameren Schritt anschlagen und die sprintenden Zoologen ziehen lassen. Auch hatten wir die Gelegenheit die über den Tag geschossenen Bilder von dem zu der Gruppe dazu gestossenen Biologen Lucas auswerten zu lassen.

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Cambessedesia hilariana, Melastomataceae

DSC_1158 Microlicia spec. Melastomataceae_MarkusRauscher

Microlicia spec., Melastomataceae

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Peixotoa spec., Malphigiaceae

DSC_1199 Tibouchina spec. Melastomataceae_MarkusRauscher

Tibouchina spec., Melastomataceae

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Vriesea spec., Bromeliaceae

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Alsophila setosa, Cyatheaceae

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Geonoma schottiana, Arecaceae

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Pelexia spec., Orchidaceae

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Eduandrea spec., Bromeliaceae

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Tibouchina spec., Melastomataceae

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Begonia spec., Begoniaceae

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Detail Farn, Sporangien

DSC_0057 Actinocephalus spec. Eriocaulaceae_MarkusRauscher

Actinocephalus spec., Eriocaulaceae

DSC_0063 Vochysia spec. Vochysiaceae_MarkusRauscher

Vochysia spec., Vochysiaceae

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Orchidaceae

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Bifrenaria aureofulva, Orchidaceae

DSC_0105 Achmea cf. lamarchii Bromeliaceae_MarkusRauscher

Aechmea cf lamarchei, Bromeliaceae

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Vellozia asperula var. filiformis, Velloziaceae

DSC_0142 Lavoisiera spec. Melastomataceae_MarkusRauscher

Lavoisiera spec., Melastomataceae

DSC_0160 Stachytarpheta glabra Verbenaceae_MarkusRauscher

Stachytarpheta glabra, Verbenaceae

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Pseudolaelia irwiniana, Orchidaceae

DSC_0183 Chamaecrista spec. Fabaceae_MarkusRauscher

Chamaecrista spec., Fabaceae

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Philodendron spec., Araceae

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Oncidium warmingii, Orchidaceae

DSC_0207 Aristolochia smilacina Aristolochiaceae_MarkusRauscher

Aristolochia smilacina, Aristolochiaceae

DSC_0225 Aristolochia gigantea Aristolochiaceae_MarkusRauscher

Aristolochia gigantea, Aristolochiaceae

DSC_0212 Anthurium spec. Araceae_MarkusRauscher

Anthurium spec., Araceae

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Pleopeltis minarum, Polypodiaceae

Nach vier Nächten verließen wir das Kloster Caraca. Per Kleinbus kamen wir nach etwa 8 stündiger Fahrt in Ipanema, MG an. Hier besuchten wir an den zwei darauffolgenden Tagen das Schutzgebiet Feliciano Miguel Abdala, mit einem intakten Areal Atlantischen Regenwaldes.

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Catasetum hookeri, Orchidaceae

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Carpotroche brasiliensis, Flacourtiaceae

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Erytrochiton brasiliense, Rutaceae

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Lecythis pisonis, Frucht, Lecythidaceae

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Acanthaceae

Markus R.

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Seit 2003 besuchten wir bis auf 2015 das Kloster Caraça in Minas  Gerias. Zuerst gab es dort regelmäßig Mähnenwölfe (z.B. 1, 2, 3) zu sehen, dann tauchte immer wieder einmal zusätzlich ein Stinktier (1, 2) auf und nun informierte uns Lucas Coelho, unser Begleiter in MG, dass sich eine weitere Tierspezies vor der Kapelle des Klosters am Futternapf zeigt: ein Tapir. Que surpresa.

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Möglicherweise handelt es sich um ein Individuum der 2013 neu beschriebenen Art Tapirus kabomani. Wir hoffen, das Tier bald ebenfalls im Kloster Caraça zu Gesicht zu bekommen!

Weitere Fotos hier!

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Fabian spielt im heimischen Wallerstein die Kirchenorgel, und so bot es sich an, dass er ein kurzes Konzert auf der Orgel in Caraça gab: Passacaglia von Pachelbel, Laudato Si und Improvisatio do Caraça.

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Caraça

Wir sind nach unserem Aufenthalt in Ipanema in Caraça angekommen und erkunden die Gegend. Lucas Coelho de Assis, Biologe aus Belo Horizonte, begleitet die Exkursion seit 2010 in Minas Gerais und erhielt nach 2013 erneut einen Lehrauftrag der Universität Tübingen für 2014.

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Wie sich alles so zusammenfügt
Lucas meldete sich nach der Exkursion 2011 bei Rainer. Suzane von Seckendorff, die in München wohnende Schwester der Frau seines Onkels, brauchte ein Foto des Goldgelben Löwenäffchens für eine Ausstellung mit Brasilienbezug in Eichstätt. Nun trafen wir in Caraça auf Lucas´ Verwandte, Christine von Seckendorff, mit Familie.

Christine von Seckendorff (rechts) mit  Familie

Christine von Seckendorff (rechts) mit Familie

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Am Sonntagnachmittag sind wir im RPPN des Klosters Caraça eingetroffen und haben begonnen, die Gegend zusammen mit Lucas de Coelho Assis zu erkunden.

In den Pausen lesen wir im Internet von Schneechaos auf dem Frankfurter Flughafen und schneebedingten Unfallserien auf deutschen Autobahnen. Währenddessen werden im Vatikan schwarzer bzw. inzwischen auch weißer Rauch produziert. Ob es einen Zusammenhang mit dem heftigen Gewitter, das sich kurz nach dem Ereignis des Tages über dem Kloster entlud, gibt, entzieht sich unserer Kenntnis.

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[Nachtrag Januar 2014: Ob ein innerer Zusammenhang zu einem anderen Ereignis besteht, können wir ebenfalls nicht beurteilen.]

Am ersten Abend, dem Abend des von Besuchermassen geprägten Sonntags, erschien ein Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus) kurz nach 19 Uhr an der Empore vor der Kirche, aber wohl nur, um nach dem Rechten zu sehen und verschwand dann wieder für den Rest des Abends. Vermutlich tut er sich immer Sonntagabends an den Resten der von den BesucherInnen im Gelände hinterlassenen Mahlzeiten gütlich.

Am Montagabend gab es ein heftiges Gewitter und wir hatten den Besuch des Mähnenwolfs schon wieder abgeschrieben, als er sich doch noch mehrmals blicken ließ, um aus dem bereit gestellten Tablett ein paar Happen zu nehmen.

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In der dritten Nacht erschien der Mähnenwolf offenbar gar nicht. Bis 2 Uhr morgens hielten ein paar Unverdrossene leider vergeblich vor der Kirchentreppe aus, das bereitgestellte Futtertablett war morgens noch voll.

Dafür konnte Rainer am nächsten Morgen schöne Schnappschüsse von der heimischen Fauna, z.B. einem großen Nachtfalter (Rothschildia spec., Saturniidae, links) und einem glücklichen Paar (rechts) aufnehmen:

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Auch in der vierten und letzten Nacht erschien kein Mähnenwolf, zumindest nicht bis 3 oder 4 Uhr, bis wohin es noch die letzten Unentwegten ausgehalten hatten. Gerüchten zufolge kamen aber noch später 4 (in Worten: vier!) Tiere zum Kloster…

Das Kloster Caraça liegt inmitten eines 12.000 Ha großes RPPN (Reserva Particular do Patrimônio Natural), welches zum Kloster gehört. Dort gibt es viele Wege die inmitten von wunderbarer Natur liegen und oft zu kleinen Wasserfällen oder Stränden führen. Das RPPN liegt in einem von einer Bergkette umgebenen Talkessel und ist je nach Standort mehr oder weniger dichter bzw hochwüchsiger Waldvegetation bedeckt. Von erhöhten Punkten aus kann man auf das Kloster und die Umgebung sehen. Das RPPN liegt im Übergang zwischen Cerrado und Mata Atlantica, dem atlantischen Regenwald. Auf unseren Touren können wir den Unterschied zwischen offener Landschaft und dichtem Wald  deutlich erkennen, da die Übergänge zuweilen sehr abrupt sind.

Caraca_NicolaLechner

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Am Samstag kamen wir nach 5 Stunden Kleinbus (Bonito – Campo Grande), 24 Stunden Linienbus (Campo Grande – Belo Horizonte) und weiteren 2,5 Stunden Kleinbus wohlauf in Caraça an.
Das Kloster wurde 1774 gegründet und liegt heute in einem RPPN, einem privaten Naturschutzgebiet. Es gibt keinen Mobilfunkempfang, kein Internet, die nächste Verkehrsstraße ist ein halbe Stunde Fahrt entfernt.
Die Landschaft bildet einen Übergang vom Cerrado hin zum Atlantischen Regenwald (Mata Atlântica), sodass man auf kürzester Strecke durch völlig unterschiedliche Ökosysteme läuft.


Aber auch dieses „Paradies“ ist in Gefahr, denn Caraça ist von Eisenerz- und Goldminen umzingelt. Der Raubbau an der Natur bedroht zwar nicht das RPPN als solches, aber er isoliert Caraça und verhindert so den Gen-Austausch. Dies schwächt auf lange Sicht insbesondere die großen Säugetiere, insbesondere Mähnenwolf und Puma, die große Territorien benötigen und somit nur mit geringer Individuenzahl in Caraça vertreten sind.

lg, der niggo

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