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Archive for the ‘Brasilien-Exkursion 2010’ Category

Die Spannung steigt.

Zwei Wochen vor Beginn der Brasilienexkursion 2011 sind wir vom Reisefieber gepackt.

Der Arm schmerzt noch von den letzten Impfungen, der Portugiesisch Sprachkurs ist erfolgreich bestanden und die Ausrüstung für unser Abenteuer stapelt sich in unseren Zimmern.

Höchste Zeit, dass wir mit dem Blog beginnen.

Die nächsten zwei Monate werden wir hier regelmäßig von den Erfahrungen und Eindrücken unserer Exkursion berichten.

Auf geht’s in eines der artenreichsten Länder unserer Erde. Fremde Kulturen, undurchdringliche Urwälder und wilde Tiere erwarten uns.

Sophia (SW), Christiane (CH) und Philipp (PU)

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Ihr Lieben,

vor rund einem Jahr habe ich diesen Blog übernommen.  Nun ist Rainer Radtke schon wieder in Brasilien, Pró-Mata steht noch, was man nicht von ganz Brasilien behaupten kann. Aber es regnet mal wieder.

Ich hoffe für Euch, dass es auch in diesem Jahr wieder heißt: Alle reden vom Wetter, wir nicht!

Ich wünsche Christiana, Sophia und Philipp viel Erfolg bei der Schreiberei und allen eine geniale Exkursion!

zum letzten mal:

lg, der niggo

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Nachdem wir während der 7 Wochen in Brasilien Hitze-, Trockenheits- und Regenrekorde erfuhren, war die Rückreise von RR, der gestern am Donnerstag als letzter heimkehrte, mit Problemen behaftet.

In São Paulo streikte am Flughafen die Polícia Federal, was das Ausreisen aus Brasilien erheblich erschwerte.

Als Entschädigung dafür wurde sein Anflug auf Europa von der großen Aschewolke begleitet. Doch seine Ankunft glückte gerade noch.

Beeindruckendes Schauspiel in Island. Quelle: ZEIT

Vier Studierende von uns, die privat jedoch noch eine Woche verlängerten, sind jetzt an den Iguaçu-Wasserfällen in Brasilien gestrandet und ihr voraussichtlicher Rückflug wurde von der TAM auf den 03.05.2010 verschoben. Mit etwas Glück schafft es RR, ihnen einen Flug für Sonntag, den 25.04., zu besorgen, also eine Woche später als geplant, aber nicht 2 Wochen länger wie von der Fluggesellschaft vorgeschlagen.

lg, der niggo und RR

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Nach letzter Überdosis feinsten Fleisches und besten Caipirinhas – wahrscheinlich unsere letzten „reinen“ Caipis für die nächsten Jahre – hieß es Abschied nehmen von Brasilien.

Nach für uns vergleichsweiser kurzer Fahrt waren wir nach drei Wochen Geoökologischem Geländepraktikum wieder in Porto Alegre am Flughafen.

Dort verabschiedeten wir uns von RR, der noch die Busse zurückgeben und unsere Rechnungen begleichen muss, und von ein paar ExkursionsteilnehmerInnen, die noch eine Woche Brasilien an die Exkursion dranhängen.

Auf Wiedersehen Brasilien!

2011 geht’s weiter!

Aber bis dahin werde ich Euch noch mit Ergänzungen zur Exkursion und natürlich mit Informationen über den Verbleib der Weiterreisenden  Exkursionsteilnehmerinnen versorgen!

lg, der niggo

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Zum Abschluss unserers 7-wöchigen Brasilienaufenthalts gab es in Lajeado auf dem Anwesen der Famillie Dag Cremer, der uns mit seiner Frau Edilene am Rio Cristalino begleitet hatte, ein Churrasco.

Bei seinem Vater Hans Cremer, den Rainer „RR“ Radtke  seit über 20 Jahren kennt, konnten wir davor noch etwas über die Biologie der Stachellosen Bienen am Beispiel von Trigona spinipes und Tetragonisca angustula erfahren.

Die stachellosen Bienen der Art Trigona spinipes gehören zu den Bienen, die landläufig als Hoorwiggler, also Haarwickler, bezeichnet werden. In didaktisch wertvoller Manier konnte gezeigt werden, dass stachellos nicht gleich wehrlos bedeutet.

Student im Selbstversuch mit stachellosen Bienen

lg, der niggo und RR

Die stachellosen Bienen der Art Trigona spinipes gehören zu den Bienen, die landläufig als Hoorwiggler, also Haarwickler, bezeichnet werden. In didaktisch wertvoller Manier konnte gezeigt werden, dass stachellos nicht gleich wehrlos bedeutet

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Am Ende diesen abwechslungsreichen Tages ging es ins Convento São Boaventura, Daltro Filho, Imigrante, RS, ein Franziskanerkloster, leider ohne Mähnenwolf. Dort verbringen wir unsere vorletzte Nacht im größten Staat Südamerikas.

In diesem Kloster  liegt auch Dom Aloísio Arlindo Lorscheider begraben, der einzige Brasilianer, der je als Papstnachfolger (Papst Paul VI) im Gespräch war.

Das Convento São Boaventura mit unseren drei Dienst-VW Bussen.

lg, der niggo und RR

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Nach Santa Cruz do Sul ging es weiter nach Lajeado, wo wir die UNIVATES, eine weitere Tübinger Partneruniversität, aufsuchten. Dort wurden durch den Rektor Ney Lazzari, die Prorektoren Oto Moerschbaecher und Claus Haetinger, sowie Roque Danilo Bersch, Präsident der FUVATES, empfangen.

Mit André Jasper, der Teile seines PostDocs in Paläobotanik in Tübingen gemacht hatte, ging es weiter nach Putinga in die Ervateira Putinguense, eine Mate-Tee-Fabrik. Uns wurde der Produktionsablauf in der sprichwörtlichen Manufaktur erläutert. Die Agroforst-Ansätze sind Voraussetzung dafür, dass sich dieses Erva Mate-Unternehmen als erstes mit Qualitätssiegel schmücken darf.

lg, der niggo

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Zum Abschluss des mehrtägigen Aufenthalts an der Partneruniversität UNISC stand das legendäre Fussballspiel zwischen einer UNISC-Auswahl gegen die Teilnehmer des Geoökologischen Geländepraktikum an. Danach kam es zum interkulturellen Austausch der Studierenden beider Universitäten.

Voller Einsatz im Profi-Fußballer-Dress.

Nach einer feinen Leistung konnte dieses Jahr wieder einmal die Tübinger Auswahl einen Sieg einfahren.

lg, der niggo und RR

Zum Abschluss des mehrtägigen Aufenthalts an der Partneruniversität UNISC stand das legendäre Fussballspiel zwischen einer UNISC-Auswahl gegen die Teilnehmer des Geoökologischen Geländepraktikum an. danach kam es zum interkulturellen Austausch der Studierenden beider Universitäten..

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Endlich wieder auf der Straße! 300 km geht es ins Landesinnere nach Santa Cruz do Sul.

Die Strecke von der Forschunstation nach Santa Cruz, Gesamtstrecke 300 km. Man beachte: Novo Hamburgo - Neu Hamburg in der Kartenmitte.

Jetzt sind wir in einem der Gebiete Brasiliens, die ab 1824 von Deutschen besiedelt wurden. An der Tübinger Partneruniversität UNISC in Santa Cruz do Sul werden wir von Vizerektor Eltor Breunig und Cristiana Müller vom Akademischen Auslandsamt begrüßt.

Vizerektor Eltor Breunig, Univates, und Rainer Radtke

Bei Vorlesungen erfahren wir u.a. wie die gemeinnützige Universität organisiert ist, Neuestes über Wasserwirtschaft in der Region, zu den sagenhaften Überschwemmungen im Januar 2010 und über die indigene Bevölkerung Rio Grande do Suls als Rückblick auf die letzten 11.000 Jahre. Abends gab es dann das traditionelle Café Colonial bei Doralice Radtke in Rio Pardinho.

Anderntags steht ein Besuch in der Tabakfabrik Souza Cruz an, wo uns im größten Tabakanbaugebiet der Welt der Ablauf von der Produktion von Zigarettentabak bis zu seiner weltweiten Vermarktung sowie die ernsthafte Umweltpolitik des Konzerns demonstriert wird.

In der Tabakfirma Souza Cruz, Santa Cruz do Sul. Kettenraucher am Rande der Kleptomanie.

lg, der niggo und RR

WIr sind jetzt in einem der Gebiete Brasiliens, die ab 1824 von Deutschen besiedelt wurden. An der Tübinger Partneruniversität UNISC in Santa Cruz do Sul werden wir von Vizerektor Eltor Breunig und Cristiana Müller vom Akademischen Auslandsamt begrüsst.

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Alles hat ein Ende, auch unser Aufenthalt auf Pró-Mata. Zu Beginn, geprägt durch die Zoologische Exkursion, war der Gedanke für uns etwas ungewohnt: zwei Wochen am gleichen Ort, jede Nacht im gleichen Lager, weniger als durchschnittlich 190 km pro Tag auf der Straße oder Piste.

Doch schnell hatten wir uns eingewöhnt, so dass uns der Abschied nicht gerade leicht viel.

Abschiedsphoto: PraktikumsteilnehmerInnen und Stationsangestellte von Pró-Mata.

lg, der niggo

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Nun kommen endlich, mit etwas Verzögerung, die letzten Geschichten der Exkursion auf diesen Blog. Also, dranbleiben!

Es bleibt spannend, denn einige ExkursionsteilnehmerInnen haben Überstunden eingelegt!

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Dieses Bild wäre eine gute Photoshop-Bearbeitung. Nur leider ist es echt.

Rio nach dem Regen

Sicher habt ihr diese oder ähnliche Bilder in den vergangenen Tagen im Fernsehen (wie hier vom ARD Studio Rio de Janeiro über die durch städtebaulichen Sünden verursachten Erdrutsche) gesehen. Wir waren glücklicherweise  1500 km weiter südlich, doch vor drei Wochen hätte uns dieses Unwetter mit all seinen Folgen eiskalt erwischt!

Hier findet ihr eine erste Zusammenstellung und Erläuterung der Ereignisse.

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Ihr Lieben,

eine großartige Reise ist vorbei! Vor wenigen Minuten sind wir gelandet, warten gerade auf das Gepäck und freuen uns auf  „daheim“. Aber jetzt erstmal ans Gepäckband…

RR ist noch in Brasilien und erledigt noch einigen Papierkram, bezahlt Rechnungen, bringt die uns ans Herz gewachsenen Dienstwagen zurück. Aber bald ist auch er wieder in Good Old Germany. Auch ein paar ExkursionsteilnehmerInnen verbringen noch eine Woche in Brasilien um auf eigene Faust  zu reisen.

Aber: jetzt nicht wegrennen! Die Erlebnisse der letzten Tage werden jetzt zuhause noch aufbereitet und werden auch in den nächsten Tagen hier zu lesen sein.

bis später,

lg, der niggo

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Aus dem traditionsreichen, emotionsgeladenen Fußballspiel Uni Tübingen GeoökologiepraktikumsteilnehmerInnen gegen die Auswahl der UNISC in Santa Cruz do Sul gehen wir mit  verdienten 10 : 5 Sieg hervor!

Näheres, einschließlich Photos, folgt in Kürze.

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Nachdem wir uns auf unserer Wanderung mit der Verteilung von Araukarienwald und Mata Atlântica in Abhängigkeit vom Mikroklima am Hang beschäftigt haben, ging es die vergangenen Tage wieder um die Ausbreitung des Araukarienwalds auf der Hochfläche.

Wir untersuchten die kleinräumigen Veränderungen der Bodeneigenschaften: Wie tiefgründig ist der Boden? Wieviel Humus gibt es? Wie feucht ist der Boden? Dazu führten wir auf einer Fläche von 2 ha 50 Bodenbohrungen und 45 Vegetationsaufnahmen durch – ein Haufen Arbeit!

Nun können wir die Vegetations- und Bodendaten miteinander vergleichen um Zusammenhänge zwischen der Bodenbeschaffenheit und dem Sukzessionsstadium (Ist es noch Wiese, Buschland oder schon Wald?) zu finden. Dies könnte Hinweise darauf liefern, warum sich der Araukarienwald noch nicht weiter ausgebreitet hat.

Und für diejenigen, die sich immernoch fragen, wie man ohne Murren auch am Osterwochenende arbeiten kann, ist das folgende Photo gedacht. Wenn man von seinem Arbeitsplatz aus, mit müden Füßen und vom Graben etwas schmerzenden Armen einen solchen Ausblick genießen kann, dazu noch als Teil in einer genialen Exkursionsgruppe, dann sind Wochentage nur noch Schall und Rauch.

Nach getaner Arbeit sagenhafter Ausblick auf die Mata Atlântica.

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Seit einigen Jahren verewigen sich die Geoökologie-PraktikumsteilnehmerInnen vor der Forschungsstation alljährlich mit der Pflanzung einer persönlichen Araucaria angustifolia. Damit wird RRs Pflanzfläche „Radtke Hain“ jedes Jahr ein Stückchen größer.

Studierende pflanzen A. angustifolia Setzlinge, Rektor Prof. Engler und Dr. RR tragen die Verantwortung.

Jede Araukarie wird mit einem Namenschild versehen, so hat nun auch der Blogschreiber sein persönliches Exemplar.

lg, Helen, Sam und der niggo

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Das sich der gute deutsche Buchenmischwald deutlich von einem tropischen Regenwald unterscheidet, erscheint jedem logisch. Ist es auch, denn dies kann der gute Ökologe leicht mit Klimadaten untermauern.

Spannend wird es aber, wenn solche Unterschiede binnen weniger Kilometer oder gar Zehnermeter auftreten. Ein solches Phänomen tritt auch auf dem Gelände von Pró-Mata auf. Der Araukarienwald geht am Steilhang Richtung Meer in die Mata Atlântica, den Atlantischen Regenwald, über. Dies wollten wir bei einer ganztägigen, nicht unanspruchsvollen Wanderung genauer unter die Lupe nehmen.

Nach Frühstück und kurzer Fahrt ging es zunächst wieder über Campos-Grasland hinein in den Araukarienwald. Nach einer kurzen Verschnaufpause mit sagenhaften Ausblick auf einen Wasserfall ging es richtig los. In einigen Stunden stiegen wir 200 Höhenmeter bis auf 710 m ü. N.N. auf einem alten Wildererpfad hinunter.

Schnell veränderte sich die Welt um uns – die Araukarien und ihre Vertreter wurden weniger, an ihre Stelle traten immer mehr Laubbäume, Palmen und Baumfarne – Mata Atlântica.

Auch in der Geologie zeigte sich der erwartete Übergang der Rhyolith-Decke zu tiefer liegenden Basalt, zu erkennen am Auftreten der stark erwitterten roten Erde. Aber hier eine kleine, aber feine Überraschung: wir fanden Obsidian an der Grenze zwischen Rhyolith und Basalt. Obsidian ist ebenfalls ein vulkanisches Gestein, dass aber noch schneller als Basalt ausgekühlt ist, sodass es einen glasigen Charakter aufweist. Bisher wurde noch nie Obsidian auf oder um Pró-Mata gefunden!

Mit frischen Gesteinsproben, Ideen für neue Diplomkartierungen in der Geologie und den Daten vieler Vegetationsaufnahmen im Gepäck kraxelten wir wieder bergauf zum wohlverdienten Abendessen!

lg, Helen und der niggo

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Der Tübinger Rektor, Prof. Dr. Bernd Engler, traf am Karfreitag mit einer 7-köpfigen Delegation aus Tübingen in Porto Alegre ein. Er wurde von seiner Frau Lucie sowie Prof. Dr. Heinz-Dieter Assmann, Prorektor für  Strukturangelegenheiten und Internationales, und Stefanie Assmann, Johannes Kärcher, Winnenden und Campinas,  Fa. Alfred Kärcher, Sprecher des Kuratoriums des Brasilien-Zentrums, Nicole Sauer, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, MWK, Zuständigkeitsbereich: Latein- und Südamerika, Prof. Dr. Stefan Laufer, Lehrstuhl Pharmazeutische Chemie und Direktor des Brasilien-Zentrums sowie Dipl.-Biol. Sabine Heinle, Brasilien-Zentrum Tübingen, begleitet. Am Flughafen Salgado Filho begrüsste Prof. Dr. Draiton de Souza, Philosoph der Partneruniversität PUCRS, und Dr. Rainer Radtke, Baden-Württembergisches Brasilien-Zentrum der Universität Tübingen die Delegation. 180 km und 4 Stunden später wurden die Tübinger bei der Ankunft auf der Forschungsstation auf Pró-Mata von Prof. Dr. Jorge Audy, Prorektor für Forschung der Partneruniversität PUCRS, Dr. Betina Blochtein, Umweltinstitut der PUCRS, und Claudio Mondin, Botaniker an der PUCRS, und dessen Frau im Namen der PUCRS empfangen.

Bis zur Abreise am Sonntagnachmittag erhielt die Rektoratsleitung und ihre BegleiterInnen Einblicke in die Lehrbereiche des aktuell laufenden Geoökologischen Gelände-Praktikums (Ebner, Irslinger, Radtke) sowie der hier von der Universitäat Tübingen in Zusammenarbeit mit der HS Rottenburg seit 1997 durchgeführten Arbeiten im Forschungsprojekt „Araukarienwald“.

Zu unserer Überraschung war es für die Delegation unerwartet, dass hier beim Praktikum auch Samstag (Ostersamstag) und Sonntag (Ostersonntag) gearbeitet wird – die Amphibiengruppe sogar bis halb drei Uhr nachts!

Ein Höhepunkt des Aufenthalts war nach diversen Erkundungen des rund 4.000 ha grossen Projektgebiets das Ausbringen von einjährigen Araukariensetzlingen auf einer 2002 angelegten Pflanzfläche („Bosque Radtke = Radtke-Hain“) vor dem Hauptgebäude.

Die Reise führt nun an die Tübinger Partneruniversitäten PUCRS und UFRGS in Porto Alegre, die UFRJ in Rio de Janeiro, die UFF im benachbarten Niteroi sowie an die USP in São Paulo.

RR und der niggo

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Feldarbeit bei eingeschränkter Sicht haben wir nach unserer Ankunft hier gut 140 Stunden trainiert. Doch seit einigen Tagen beschränkt sich der Nebel auf die Abendstunden oder lässt sich gar nicht mehr blicken. Also haben wir uns eine neue Herausforderung gesucht: Frösche fangen, und zwar nachts, und das noch spät nachts!

Die Froschtümpel liegen jedoch außerhalb des Pró-Mata Schutzgebiets auf einer Weide der benachbarten Fazenda. Dort mussten wir uns am Vortag anmelden, denn gerade nachts kann man einen Naturkundler im Gelände kaum von einem entlaufenen Sträfling unterscheiden. Seit dem ein solcher vor einigen Wochen hier in der Gegend einen Waldbrand gelegt hatte, sollte man sich immer brav anmelden, damit man bei seinem Ausflug nicht von misstrauischen Fazenda-Besitzern über seinen eigenen Haufen geschossen wird. Denn auch wenn besagter Sträfling wohl wieder dort ist, wo er hingehört, bleibt der Gaucho etwas vorsichtig.

Dann zogen wir bewaffnet mit Stirnlampen, Eimern und löchrigen Gummistiefeln los. Die Froschtümpel sind duch ein von Kühen gelegtes Minenfeld aus Stoffwechselendprodukten und durch hinterhältige Trittlöcher gesichert. Doch wir kamen verlustfrei am Wasser an und haben bis weit nach Mitternacht mit bloßen Händen Frösche gefangen, photographiert und vermessen. Mit diesen Daten als Referenz sollen zukünftige Praktikumsgenerationen die Populationsdynamik dieser endemischen Froschart untersuchen.

Auf der Pirsch!

Die Zeichnung auf der Schenkelinnenseite ist wie der menschliche Fingerabdruck kennzeichnend für ein Individuum. Die Froschindividuen sollen bei erneutem Fang an Hand dieser Zeichnung wiedererkannt werden. Mit den Daten von Fang und Wiederfang lässt sich die Populationsgröße abschätzen

lg, Liesa und der niggo

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Bei entsprechendem Klima ist Wald in weiten Teilen der Erde die dominante Vegetationsform. Ohne menschlichen Eingriff wäre fast ganz Mitteleuropa von einem geschlossenen Buchenwald überzogen. Eigentlich sollte es in der Gegend um Pró-Mata ähnlich sein, aber tatsächlich findet man hier keinen durchgehenden Araukarienwald, sondern ein Mosaik aus kleinen Wäldchen und Grasflächen dazwischen. Nun die Frage: Ist es menschlicher Einfluss oder ein natürlicher Prozess, der diese Landschaft formte?

Auf einer Wanderung durch die Umgebung der Forschungstation Pró-Mata diskutierten wir für einzelne Flächen, welche Erklärung für ihr Erscheinungsbild zutreffen könnte. Auch verglichen wir die Vegetation einer ungenutzten Fläche mit einer Kuhweide. Hier zeigte sich, dass auch vom Menschen genutzte Flächen eine wertvolle Artenvielfalt aufweisen können, sofern die Nutzung mit dem Ökosystem in Einklang steht.

Unser Weg war beschwerlich, doch eine kurze Pause an einem Wasserfall mit einer angenehmen Badetemperatur von 16° C versüßte unser Unternehmen.

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Gestern wurde unser Team nochmals verstärkt: Prof. Roland Irslinger von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg. Seit fast 30 Jahren lehrt er dort Klimatologie, Geologie und Standortkunde und begleitet seit vielen Jahren auch das Geoökologie-Praktikum auf Pró-Mata. Mit seiner Expertise in der Bodenkunde und den Wechselbeziehungen zwischen Boden, Klima, Geologie schließt er den Kreis zwischen Vegetation und Geologie.

Prof Roland Irslinger von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg.

Als ersten Streich sprachen wir ein Bodenprofil an, um zu verstehen, worauf die Pflanzen wachsen, die uns Martin Ebner in den vergangenen Tagen vorgestellt hat.

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Not macht erfinderisch: so kann man auch bei strömenden Regen im Freien dozieren:

links und rechts: Dienstfahrzeuge der Universität Tübingen mit je acht Studierenden, dazwischen Martin Ebner zum Thema Erdgeschichte.

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In gut eineinhalb Wochen ist es wieder soweit: das traditionelle Fußballspiel Tübinger Brasilienexkursion gegen eine Auswahl der Tübinger Partneruniversität Santa Cruz do Sul. Nach nunmehr über fünf Wochen gemeinschaftsbildender Maßnahmen geht es nun abends zwischen Freiland und Vorträgen ans harte Vorbereitungstraining.

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Nach der planmäßigen Abreise vom Prof. Hampp, Prof. Grüninger, Prof. Magel und HiWine Schmollinger übernahm heute Mittag Dr. Martin Ebner das Zepter. Mit einem Doppeldiplom in Geologie und Biologie und langjähriger Geländeerfahrung rund um Pró-Mata ist er prädestiniert für geoökologische Feldarbeit. Da wir ja seit dem Pantanal wasser- und schmutzresistent sind, ging es dann trotz strömenden Regens raus zur ersten Vegetationsaufnahme.

Beim Regen in der Campos-Vegetation unterwegs.

Nach getaner Freilandarbeit im Dauerregen gönnte sich ein Teil der Gruppe noch ein genüßliches Bad im langsam über die Ufer tretenden See. Seit Bestehen Pró-Matas war er nie so voll.

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Im Unterschied zum letztjährigen Eldorado der Stechmücken sind wir jetzt seit fast einer Woche in dem des Regens und des Nebels.

Aber nicht zuletzt dank guter und üppiger Verpflegung bleibt die Stimmung in der Forschungsstation ungebrochen gut.

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Prof. Hampps Spezialgebiet: die Physiologische Ökologie der Pflanzen. Der Mensch passt sich an seinen Aufenthaltsort vor allem durch die Wahl seiner Kleidung und gegebenenfalls durch einen adäquaten Sonnenschutz an. Für Pflanzen gestaltet sich die Anwendung von Sonnencreme etwas problematisch. Daher haben sie verschiedene Pigment- und Regelsysteme entwickelt, um ihren Photosynthese-Apparat auf die jeweiligen Lichtverhältnisse zu optimieren.

Diese Mechanismen haben wir mit Chlorophyllfluorometer und Porometer an Licht- und Schattenpflanzen untersucht, um diese Anpasssungen und ihre ökologische Relevanz besser zu verstehen.

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Der Araukarienwald ist die typische Vegationsform für die Region um Pró-Mata. Die Araukarie ist eine sehr ursprüngliche Konifere und eines der Forschungsobjekte hier in der Station.

Eine Araukarie Araucaria angustiflolia.

Genetische Untersuchungen am Lehrstuhl Physiologische Ökologie der Pflanzen zeigten, dass die brasilianischen Araukarien (Araucaria angustifolia) aus dem südlichen, kälteren Teil ihres Verbreitungsgebiets ein Gen besitzen, dass wahrscheinlich für eine bessere Kälteresistenz verantwortlich ist. Den Araukarien aus dem wärmeren Norden fehlt dieses Gen. Daher vermutet man, dass die südlicheren Araukarien besser an die kühleren Gefilde angepasst sind. Um diese These zu testen, wurde vor zehn Jahren auf Pró-Mata die „Gen-Bank“ gestartet, ein Freilandversuch, bei dem die zuvor genetisch analysierten Araukariensamen auf einer Testfläche ausgebracht wurden. Seitdem werden diese Pflanzen jährlich von den Studierenden des Geoöko-Praktikums unter Leitung der Holzbiologin Prof. Magel bonitiert. Während Manager-Boni doch durchaus in Verruf gekommen sind, ist die Bonitierung von Bäumen eine Methode, ihr Wachstum und ihren „Gesundheitszustand“ zu bewerten. Aber es war bereits eine Herausforderung, die Bäumchen überhaupt wiederzufinden!

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Wenn man sich mit Flechten in Südamerika beschäftigen möchte, kommt man an ihm nicht vorbei: Prof. Dr. Werner Grüninger. In den Jahren 1974/75 wirkte er als Gastprofessor an der UFRGS, der staatlichen Universität von Porto Alegre. Seitdem befasst er sich mit der Vegetation Brasiliens und verfasste den ersten Flechten-Naturführer für Südamerika.

Hier haben wir die Gelegenheit, von ihm lernen zu dürfen, da er auch noch im Alter von 78 Jahren die weite Reise nach Brasilien auf sich nimmt und mit uns ins Gelände geht.

Die Bestimmung von Flechten kann für Biologen und Geoökologen zum wichtigen Teil des Broterwerbs werden, da man mit Flechtenkartierungen Frischluftzuströme und Luftverschmutzungen in Städten und Siedlungen bestimmen kann.

lg, der niggo

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ohne Worte

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In den vergangenen vier Wochen beglückte ich Euch mit spektakulären Tierphotos, auf Pró-Mata geht es nun um die Botanik, vor allem im Gelände, aber auch im Labor.

Eines vorweg: das Wetter ist etwas suboptimal. Bei ständigem Nebel mit Sichtweiten von teils unter 50 Metern und stundenlangen Regengüssen kommen uns die gut 20 bis 25 °C durchaus frisch vor. Auf dem Satelitenbild sieht es noch recht harmlos aus…

Hier nur ein paar harmlose Wölkchen, bei uns eine dicke Nebelsuppe, garniert mit Dauerregen.

Aber: Es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung – also ab ins Gelände.

Mit Martin Ebner erkunden wir die Botanik, zumindest soweit sichtbar.

Heute musste RR einiges in der Zivilisation im 50 km entfernten São Francisco do Paula erledigen, zum Beispiel den Auspuff schweißen lassen. Den Zustand der Piste und den Verschmutzungsgrad unserer Kleidung kann man jetzt gut an Hand eines der Dienstfahrzeuge abschätzen.

Mission erledigt, Fahrer wohlauf, Automobil dreckig.

lg, der niggo


 

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