Feeds:
Beiträge
Kommentare

Archive for the ‘Brasilien-Exkursion 2017’ Category

Es erschien eine neue Publikation über die merkwürdigen, weil mykoheterotrophen Pflanzenarten der Gattung Thismia (Thismiaceae), die auch wir (12) verschiedentlich am Rio Cristalino gefunden haben:

Novelties in Thismia (Thismiaceae) from South Brazilian Amazon with the description of a new species. Phytotaxa 429 (4): 261–273. https://doi.org/10.11646/phytotaxa.429.4.2

Susanne Sourell, die ansonsten in Sachen Pilze u. a. am Rio Cristalino unterwegs ist (z. B. 123), steuerte wichtige Hinweise bei.

Read Full Post »

Am Wochenende vom 23.-25. Juni 2017 trafen sich die TeilnehmerInnen der Exkursion und des Geoökologischen Geländepraktikums zum traditionellen Nachtreffen in der Federseestation der Universität Tübingen in Bad Buchau. Begleitend zu einer Serie von Seminarvorträgen wurde die Fauna des Federsees beobachtet und als Ausschnitt der Biotoptypenvielfalt auch der „Wackelwald“ aufgesucht.

Gespinstmotten-Kokon

Kopfüber-Fotografie

Vortragsprogramm

Read Full Post »

Am 1.6.2017 besuchte Eckard Kupfer das Neotropenseminar in Tübingen, das zur zoologischen Exkursion nach Brasilien gehört. Dort stellte er das Spix und Martius Projekt vor, bei dem wir in Minas Gerais für einen Dokumentarfilm mitgewirkt hatten.

Eine Kurzversion des Films wurde bereits in Brasilien vorgeführt. Das gesamte Filmprojekt ist bis 2020 ausgelegt, so dass wir uns nächstes Jahr in Ilhéus mit dem Kamerateam wiedersehen.

EIne Woche davor wurde ein zweiter Spix und Martius-Film bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vorgestellt. Wir arbeiten auch dabei mit. Verantwortlich ist hier die Produzentin Angelika Weber von OMNIS TERRA MEDIA GmbH.

Wir feuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!

 

Read Full Post »

Der Film wird mal wieder im Fernsehen gezeigt:

MDR 22. Mai 2017 15-16 Uhr.

Read Full Post »

Im Rahmen des Aufenthaltes in der Tübinger Forschungsstation Pró-Mata im Araukarienwald vom 29.03.-05.04. wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt.

Vorbereitung von Referaten

Vergleich von Dicksonia sellowiana (rechts hinter dem Baum im Vordergrund) und mit dünnerem Stamm mit Stacheln (links ): Alsophila elegans

Diphasiastrum spec., vgl. Øllgaard & Windisch (2014)

Atlantischer Regenwald mit Epiphyten

Waldrodungen am Steilhang

Datenlogger für die Aufzeichnung von Luftfeuchte und Temperatur

Tillandsia tenuifolia

Inselwald für Datenaufnahme von Epiphyten

Tibouchina spec.

cf. Actias spec.

Es wurde auch diverse Pilze gefunden:

Besonders spektakulär ein blauer Pilz (Entoloma spec., an der Artbestimmung wird noch gearbeitet…, wir wollen die Art der geneigten LeserInnenschaft aber nicht vorenthalten):

Saugschuppen von Bromelienblättern unter dem Mikroskop:

Analyse von Riffesedimenten des Schnorchelausflugs bei Ilhéus

 

Read Full Post »

Am letzten Wochenende vor meinem Rückflug, machten wir uns gemeinsam mit Veterinär Felipe zu einem letzten technical visit bei „Asas e amigos“ auf.

Die etwa 3000 m² fassende Station der NGO Asas e amigos (Flügel und Freunde) befindet sich in Juatuba in der Metropolregion um Belo Horizonte in Minas Gerais und wird von Marcos de Mourão Motta, der seit 29 Jahren auch ein Veterinär-Klinikum in Belo Horizonte besitzt, geleitet. Er ist einer der wenigen Menschen der Umgebung, die sich nicht nur um Haustiere, sondern auch um wilde Tiere kümmern. In Belo Horizonte gebe es lediglich 6 weitere Ärzte, die dies tun. Die Klinik behandelt dabei alle Tiere die ausgesetzt wurden, verletzt oder krank sind. Die meisten Tiere gelangen durch die Ibama oder die Umweltpolizei dorthin. Nach der Behandlung im Klinikum ist zu entscheiden, was mit den Tieren geschieht. Sind die Tiere dann wieder gesund, wird versucht sie in ihren ursprünglichen Lebensraum zurückzuführen. Zu diesem Zweck werden diese Tiere wieder der IBAMA übergeben.
Die Tiere die schließlich in der Station in Juatuba landen sind jene, die nach ihrer Behandlung in freier Wildbahn nicht mehr lebensfähig sind, sei es wegen fehlenden Flügeln, fehlenden Beinen, gebrochenem Schnabel, Blindheit oder auch lediglich fehlender Angst vor Menschen. Manche Tiere können anschließend an andere Zuchtprogramme übergeben werden, doch gibt es hierbei zwei Probleme: Zum einen fehlt die Infrastruktur, verschiedene Plätze für wilde Tiere zu finden, da sich zu wenig Leute für wilde Tiere interessieren, zum anderen scheint das Aussehen der Tiere eine Rolle zu spielen, so Marcos. „Tiere, die äußerlich gesund scheinen und süß sind, kann ich teilweise an andere Leute vermitteln, doch die „hässlichen“ oder „behinderten“ will niemand, um diese kümmere ich mich“ sagt der Veterinär.
Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, kommen in den Brutbereich der Station, in der Hoffnung deren Jungtiere wieder auswildern zu können. Für die Elterntiere sowie alle anderen Individuen in Juatuba wird bis zu deren Lebensende gesorgt. Um dies zu gewährleisten beschäftigt Marcos in der Station in Juatuba drei Mitarbeiter die ihm Helfen, sich um die Tiere zu kümmern. Die 14.000 Real, die jeden Monat für die Nahrung der Tiere benötigt werden, bezahlt Marcos aus seiner eigenen Tasche mit den Einnahmen, welche die Tierklinik verzeichnet. Das ist es ihm wert, um das Überleben seiner Familie – die Tiere der Station – zu sichern, wie er sagt und er werde auch nicht damit aufhören. Zu dieser Familie zählen etwa 250 wilde Vögel, Mazamas, ein Maultier, 3 Pferde, 2 Große Ameisenbären, 2 Tayras, 2 Ozelots, 38 Katzen, 20 Hunde, etliche Affen und einige Schildkröten.

Cariama cristata

Chauna torquata

Ramphastos bicolorus

Pulsatrix perspicillata

Asio clamator

Leopardus pardalis

Philipp mit Leopardus pardalis

Mazama americana

Myrmecophaga tridactyla

Myrmecophaga tridactyla

Marcos mit Myrmecophaga tridactyla

Momentan befinden sich also etwa 500 Tiere auf der Station, doch die Zukunft sei beängstigend. „Heute haben wir 500 Tiere. Morgen sind es vielleicht 600 und bald 800. Ich werde meine Türen für kein einziges Tier schließen, aber ich benötige Partnerschaften und jegliche Hilfe, die ich nur irgendwie bekommen kann“, sagt Marcos.

Philipp und Marcos

Artikel und weitere Informationen: 1,   23

Vielen Dank Marcos
Muito obrigado Marcos

Philipp G.

Read Full Post »

Am Tag nachdem wir Felipe besuchten, besuchten wir gemeinsam die NGO CRAX in Contagem in der Metropolregion von Belo Horizonte, Minas Gerais. Leiter der NGO ist Roberto Azeredeo.
Im Jahre 1975 begann Roberto mit 9 Individuen die Nachzucht des in freier Wildbahn fast vom Aussterben bedrohten Rotschnabelhokkos (Crax blumenbachii), was der NGO ihren Namen brachte. Der Park hat heute eine Größe von 60.000 m² und beherbergt über 2.000 Vögel.

Das Projeto Mutum

Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Roberto ist das „Projeto Mutum“. Im RPPN Fazenda Macedônia wurde das Pionierprojekt 1990 durch die CENIBRA ins Leben gerufen. Die Arbeit wird durch einen wissenschaflich-technischen Kooperationsvertrag zwischen der CENIBRA und CRAX bewerkstelligt. Ziel des Projeto Mutum ist es, vom aussterben bedrohte Vogelarten wieder in ihrem natürlichen Lebensraum anzusiedeln. Es erfordert innovative Arbeit im Brasilien, aber auch im Ausland, da die alleinige Nachzucht und Auswilderung der Tiere nicht ausreicht. Auch eine Erneuerung ihres Ökosystemes ist von höchster Bedeutung. Die durch das Projekt auf der Fazenda Mazedônia wieder ausgewilderten Vögel stammen von der NGO CRAX. Den größten Erfolg verzeichnete das Projekt wohl durch die Aufrechterhaltung einer lebensfäigen Population des Rotschnabelhokkos (Crax blumenbachii).

Crax blumenbachii

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Art erstreckte sich vom Norden des Staates Rio de Janeiro bis in den Süden Bahias entlang der Mata-Âtlantica, doch ging durch zunehmende Habitatzerstörung immer mehr des Lebensraumes verloren. So wäre die wildlebende Population wahrscheinlich ohne die Initiative der NGO ausgestorben.
Roberto Azeredo gilt also als Pionier der Auswilderung der Art und sagt, ohne seine positive Stimmung zu verlieren:“ Eine Brutstätte zu haben ist ein Weg, an Freunden zu verarmen“.
Außerdem inzwischen wieder ausgewildert wurden Populationen des Grausteißtinamu (Tinamus solitarius), des Gelbfußtinamu (Crypturellus noctivagus), des Kastanientinamu (Crypturellus obsoletus), dem Uru (Odontophorus capueira), dem Bronzeguan/Jacuaçú (Penelope obscura), welches wir wie jedes Jahr in Caraça sehen konnten sowie dem von Spix beschriebenen Jacutinga (Aburria jacutinga), welches am Rio Cristalino von uns beobachtet werden konnte.
Bis heute hat das Projekt insgesamt 650 Individuen der verschiedenen Arten wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurückgeführt. Die ausgewilderten Populationen werden regelmäßig überwacht. Die Datenaufnahme konzentriert sich auf Anpassung, Verbreitung, Fortpflanzung und Prädation der Tiere, als Kontrolle der Populationsgröße.

Die Geschichte des Mitu

Doch beherbergt die NGO CRAX noch weitere Arten, beispielsweise etwa 80 Individuen des in freier Wildbahn ausgestorbenen Mitu (Mitu mitu).

Mitu mitu

Die natürliche Population des Vogels war vor allem auf Grund von Jagdaktivitäten wegen des saftigen Fleisches des Vogels stark zurück gegangen. So schrieb der deutsche Forscher Georg Marggraf im Jahr 1658 in der Historia Naturalis Brasiliae über den Vogel: „Dieser Vogel ist leicht zu zähmen; Er sitzt gerne auf hohen Plätzen, wie der Pfau und klettert gerne auf Bäume. Sein Fleisch ist sehr gut“ (Frei aus der portugiesischen Version übersetzt). Im Jahr 1979 wurden im atlantischen Regenwald von Algogas, dem natürlichen Lebensraum des Vogels, nur noch 3 Exemplare, ein Männchen und 2 Weibchen, gefunden. Die Biologen entnahmen die letzten drei Individuen ihrem Lebensraum und begannen mit der Nachzucht des Vogels mit Hilfe einer Schwesterart (Pauxi tuberosa) aus dem Amazonas-Gebiet. Ein Problem, was bei der Nachzucht auftrat ist, dass die reinen Arten morphologisch nicht mehr von den Hybriden zu unterscheiden waren, weshalb sich die Wissenschaftler der Genetik behelfen mussten.
Die Untersuchung der mitochondrialen DNA der Tiere legte die Verwandschaftsverhältnisse offen. 66 der heute 230 Individuen waren reine Mitu mitu, die anderen hybridisiert. Laut Biologe Roberto Francisco der Universität von São Carlos liegt die Fehlerquote der genetischen Untersuchung bei nur 2%. Momentan besitzt Roberto Azeredo, Leiter der NGO CRAX, 18 junge Paare des reinen Mitu mitu und damit etwa 90% der Jungpopulation der Art. Die verbleibenden 10% befinden sich auf einer Station in Pocos de Caldas.
Roberto sagt, er könne Stunden damit verbringen zu beobachten, wie die Partnerwahl bei der Art von Statten geht. Durch seine Jahrelange erfahrung erkennt er schnell, wenn Weibchen und Männchen nicht zueinander passen und kann dann die Fortpflanzungspartner variieren, um den bestmöglichen Bruterfolg zu erzielen, auch wenn dadurch hin und wieder eine Hybridisierung in Kauf genommen wird. Ziel ist es in naher Zukunft diese Art in einem RPPN mit einer größe von etwa 900 Hektar wieder in ihrem natürlichen Lebensraum auswildern zu können.

Weitere Informationen hier.

Über den mächtigsten Raubvogel der Erde

Einen weiteren großen Erfolg verzeichnet CRAX seit 1992 mit der erfolgreichen Nachzucht der Harpyie (Harpia harpyja), was zuvor in Gefangenschaft auf dem amerikanischen Kontinent noch niemandem gelang. Das erste Harpyien-Junge erblickte bereits 84 Tage nachdem ein Elternpaar an der Station ankam das Licht der Welt. Inzwischen wurden auf der Station im laufe der Zeit 10 Jungtiere geboren.

Der einst in weiten Teilen des Landes verbreitete Greifvogel ist heutzutage fast ausschließlich in den Amazonasregenwald zurückgedrängt worden. Dies ist vor allem auf die massive Abholzung des atlantischen Regenwaldes zurückzuführen. Störungen des Ökosystems setzen sich über die gesamte trophische Kaskade hinfort weg und verstärken sich auf dem Weg zum Top-Prädator immer weiter. Inzwischen besitzt Roberto auch eine Harpyie aus Deutschland. Diese wurde zu ihm auf die Station gebracht, da sie nur noch durch ihren Mund atmete. Es stellte sich nach Untersuchungen heraus, dass stachellose Bienen ein wichtiger Partner für Harpyien sind. Diese fressen Schleimhautreste aus den Nasenlöchern der Harpyien und gewährleisten somit das ordnungsgemäße Atmen. Inzwischen kann auch die Harpyie aus Deutschland wieder problemlos durch ihre Nase atmen.

Ziel ist es auch hierbei, Pionier in der Auswilderung der Art in der Mata-Atlântica zu sein, weshalb ein großes Bestreben zu neuen Partnerschaften besteht, um dies so bald wie möglich zu gewährleisten. Die Station beherbergt noch unzählige weitere Vogelarten, darunter auch ein Pärchen Lear-Aras.

Anodorhynchus leari

Weitere Informationen hier.

V. l. n. r.: Philipp, Roberto, Lucas, im Hintergurnd 2 Harpyien.

Vielen Dank Roberto
Muito obrigado Roberto

Philipp. G

Read Full Post »

Am ersten Wochenede meines Praktikums wurden wir von Felipe Coutinho Batista Esteves zu einem technical visit seiner Institution „Mantenedor Bem Viver“ eingeladen. Lucas hatte ihn über Facebook kennen gelernt, mit dem Hintergrund Pflanzen tauschen zu können und so gegenseitig die Sammlungen erweitern zu können. Im Jahr 2010 gründete Felipe im Stadtbezirk Betim, Minas Gerais, die Wildtierstation, die von der IBAMA reguliert und in Kategorie 20.12 registriert ist. Ziel ist es die einheimische Fauna zu schützen und überlebensfähige Populationen aufrecht zu erhalten. Auf der Station leben momentan etwa 120 wilde Vögel und Säugetiere, darunter ein Crab eating fox (Cerdocyon thous), 2 Pumas (Puma concolor), ein Jaguar (Panthera onca),
3 Brüllaffen, ein Opossum und Ocelots (Leopardus pardalis), welche nicht in ihr natürliches Habitat zurückkehren können.

Amazona aestiva

Hyazinth-Ara Anodorhynchus hyacinthicus

Panthera onca

Panthera onca

Puma concolor

Cerdocyon thous

Didelphis albiventris

Diese Tiere litten unter schlechter medizinischer Behandlung, Verletzungen aus dem Straßenverkehr oder illegalem Handel. Mit großem Einsatz wird die Institution permanent renoviert. Alle entstehenden Kosten werden vom Gründer selbst übernommen. Es ist gut vorstellbar, dass es mit enormen Kosten verbunden ist für alle Tiere eine gewisse Lebensqualität aufrecht zu erhalten, weshalb die Institution stets nach neuen Partnern sucht, sodass das Projekt erfolgreich fortgeführt werden kann. An beiden folgenden technical visits wurden wir stets von Felipe begleitet.

Vielen Dank Felipe
Muito obrigado Felipe

Philipp G.

Read Full Post »

Während sich die Exkursionsgruppe von Rio de Janeiro aus auf den Weg machte, das geoökologische Praktikum anzutreten, verließ ich, zusammen mit Lucas, welcher uns seit dem Pantanal begleitete, die Gruppe und begann mein vierwöchiges Praktikum in Diamantina.
Ziel des Praktikums war es, die ökologische Relevanz der Palmengattung Syagrus für Wirbeltiere im Campo Rupestre-Ökosystem in der Umgebung von Diamantina zu zeigen. Hierfür wurden die 4 dort vorkommenden Arten der Palmen-Gattung Syagrus (S. romanzoffiana, S. glaucescens, S. pleioclada, S. flexuosa) sowie zwei natürliche Hybride (S. x serroana & S. x andrequiceana),
die von Lucas und Kelen, welcher uns zeitweise in Minas Gerais ebenfalls begleitete, beschrieben wurden, mit Kamerafallen und Lebendfallen des Typs Tomahawk überwacht. Es wurde vor allem Wert darauf gelegt, welche Arten sich von den Früchten oder Samen der Palmarten ernähren, also die Pflanzen entweder lediglich als Nahrungsquelle nutzen, bei der Verbreitung der Samen eine wichtige Rolle spielen oder aber eben diese durch Fressen der Samen verhindern.

Syagrus romanzoffiana (Cham.) Glassman

 

Syagrus glaucescens Glaziou ex. Becc.

 

Syagrus pleioclada Burret

 

Syagrus flexuosa (Mart.) Becc.

Gefressene Früchte von S. glaucescens

Geknackte Samen der 4 Pflanzenarten

An je 10 Standorten pro Woche wurden 4 Lebendfallen installiert, die jeden Vormittag überprüft wurden. Alle Lebendfallen fingen stehts lediglich eine Nagetierart: Trichomys aperioides.

Trichomys aperioides

Jeweils 2 Fotofallen wurden auf eine Palme gerichtet, eine Fotofalle dabei auf den reifen Fruchtstand zeigend und eine weitere auf den Boden gerichtet, um die Aktivität an den gefallenen Früchten zu zeigen. Im Gegensatz zu den Lebendfallen war die zoologische Vielfalt der Arten auf den Fotofallen größer. Zum momentanen Zeitpunkt ist die Auswertung aller Kamerafallen-Daten noch nicht gänzlich abgeschlossen, weitere Tierarten sind also möglich.

Cyanocorax cyanopogon Wied

Cyanocorax cyanopogon Wied

Turdus albicollis Vieillot

Turdus rufiventris Vieillot

Didelphis albiventris Lund

Trichomys aperioides

Sylvilagus brasiliensis

Während meiner vier Wochen aufenthalt gab es natürlich botanisch und zoologisch noch weiteres interessantes:

Vellozia glabra J. C. Mikan

Vellozia variabilis Mart.

Barbacenia flava Mart. ex. Schult. & Schult. f.

Cinnamon tanager Schistochlamys ruficapillus

Lasiodora klugi

Polychrus acutirostris Spix

Polychrus acutirostis Spix auf Stryphnodendron adstringens Mart.

Philipp G.

Read Full Post »

Vor 200 Jahren wurde der damals noch junge Botaniker Martius zusammen mit dem Zoologen Spix auf eine Expedition in das noch recht unbekannte Brasilien geschickt. Bis an den Rand der Erschöpfung kamen sie den umfangreichen Sammelaufträgen des Bayrischen Königs und der Akademie während einer dreijährigen Reise durch unbekannte Naturlandschaften nach. Das Aufarbeiten der Pflanzenschätze, die Martius mit nach Hause brachte, bestimmte sein weiteres Leben.
Bei einem Rundgang und Vortrag am Sonntag, den 9. April 2017, 14 Uhr im Foyer der Gewächshäuser des Botanischen Gartens der Universität Tübingen schildert Brigitte Fiebig, Technische Leiterin, den Verlauf der Expedition, die politischen Umstände und die wissenschaftliche Leistung des Botanikers.

Read Full Post »

Während des Aufenthaltes in  der Forschungsstation des Araukarienwald-Schutzgebietes Pró-Mata wurden verschiedene Untersuchungen in Gelände und Labor durchgeführt. Wir werden sie hier nach und nach vorstellen.

Araukarien-Pflanzungen im Radtke-Hain

Es wurden wieder zahlreiche Jungpflanzen von Araucaria angustifolia gesetzt.

Cavia magna lebt am Teich neben der Forschungsstation.

Laborarbeiten

Winkelmessungen an Wassertropfen auf Orchideen und Tillandsien

Gunnera

Gunnera spec. gehört zur Pflanzenfamilie der Gunneraceae mit ca. 50 Arten der Gattung. Die gefundene Art ist uns nicht bekannt, sie soll aber nur in den Anden und hier vorkommen. Sie lebt in Symbiose mit Nostoc (bereits 2014 in diesem Geländepraktikum untersucht). Die Fotos zeigen Blätter im Gelände und die Schritte der mikroskopischen Untersuchung.

Nebeltag

Wanderung 4.4.2017

 

Auf dem Weg zum Wasserfall

Baccharis trimera, Asteraceae

Read Full Post »

Nicht weit entfernt von unserer Unterkunft gelangen wir in einen kleinen die Caatinga begleitenden Wald. Dort führen wir erneut eine Vegetationsaufnahme durch und untersuchen den Boden mit Schaufel und Feuchtigkeitsmessgerät. Bereits im Wald fallen uns interessante Konglomerate bei kleinen Aufschlüssen auf.

Wir treten aus dem Wald und sind fasziniert von der riesigen Konglomeratsfläche, die sich vor uns auftut. Wir vermessen den Einfallswinkel der Schichten, deren Sandsteinmatrix größtenteils mit Blöcken von Sandsteinen, aber auch von quarzhaltigen magmatischen Gesteinsbrocken durchsetzt ist. Die Konglomeratsfläche ist Teil der „Tambador Range“ und damit älter als 1 Milliarde Jahre.

Auf unserem weiteren Weg fängt Rainer eine Holzbiene, Gattung Xylocopa. Sie ist eine der größten rezenten Bienenarten und baut ihre Behausungen selbst, anders als die meisten Bienen. Dazu nagt sie mit ihren Mandibeln einen oder auch mehrere parallele Gänge in das Holz.


Ein Stück weiter gelangen wir zwischen und unter große, aufeinander aufliegende Felsblöcke. Der Sandstein ist sehr farbenreich und kann mit dem Finger abgekratzt werden. Ein brasilianischer Student, Vinicius Menezes, zeigt uns die 11 Farben, die man hier finden kann. Künstler aus der Stadt füllen den Sand in kleine Fläschchen, sodass winzige Gemälde darin entstehen.

Auf unserem Weg haben wir wieder einige Wasserproben genommen und am Abend ausgewertet. Die Ergebnisse sammeln wir über das ganze Praktikum hinweg.

Read Full Post »

Die zweite Lehrveranstaltung, das Geoökologische Gelände-Praktikum, begann nach dem Ende unserer Brasilien-Exkursion am 19.03 mit der Fahrt nach Ilhéus. Von dort aus brachen wir am folgenden Tag mit sieben weiteren, brasilianischen Studierenden nach Lençois auf.

Vorbei an Mangrovenwäldern, dann Farmland mit Zuckerrohr, später Kakteen und kleinflächigen Weinanbaugebieten, nähern wir uns der Caatinga. Die Caatinga ist eine Landschaft des Sertão, eines Trockengebiets im Nordosten von Brasilien. Es stammt von einem indianischen Wort und bedeutet so viel, wie weißer (tinga) Wald (kaa). Mit etwa 700.000 km² ist die Region ungefähr doppelt so groß wie Deutschland. Das Klima ist semiarid und es gibt zwei Jahreszeiten. Die Trockenzeit im Winter, in der es kaum Laub und Unterholz gibt. Die Dürre endet mit dem Jahr und die Regenzeit (etwa Februar bis Mai) beginnt. Nun werden die ausgetrockneten Flüsse wieder mit Wasser gefüllt und die Blätter der Pflanzen sprießen. Die Temperatur beträgt im Jahresdurchschnitt 23.8 °C und kann in einigen Regionen sogar bis zu 40 °C erreichen. 50% der Caatinga erhalten nur einen Niederschlag von weniger als 700 mm Niederschlag im Jahr. Die Bäume und Büsche werden nur etwa 4 m hoch, nur vereinzelt gibt es Baume, die 30 m hoch und 3m dick werden können. Vier Pflanzenfamilien dominieren das Landschaftsbild: Cactaceae, Bromeliaceae, Euphorbiaceae und Leguminosae.

Die Caatinga ist die Trockenregion mit der höchsten Bevölkerungsdichte der Erde und hat mit der Desertifikation zu kämpfen. Wälder werden zum Heizen und für Baumaterial abgeholzt. Teils fruchtbarer Boden wird kultiviert, aber mit salzigem Wasser aus dem Rio São Francisco bewässert.  Dieser 2.700 km lange Hauptfluss fließt von der Cerrado-Region in den Atlantik. In ihm gibt es 116 Fischarten, von denen die Hälfte endemisch ist. Es gibt weitere Pläne zur Bewässerung des umliegenden Landes. Jedoch droht die Gefahr der Versalzung und der Verlust der Herpetofauna, für die die umliegenden Dünen ein wichtiges Habitat darstellen.

Ziel unseres ersten Demonstrationen im Freiland ist Pratinha in Iraquara. Hier nutzen die meisten Studierenden die Möglichkeit, in einer Grotte schnorcheln zu gehen. Dabei entdecken sie verschiedene Fischarten, wie z.B. Saugerfische, aber auch kleine durchsichtige Garnelen, Schildkröten und Fledermäuse. Am selben Ort besuchten wir eine weitere Grotte mit Tropfsteinen.

 

Im Anschluss fuhren wir zum „Morro do Pai Inácio“. Einem Tafelberg von 1120 m Höhe, wobei die letzten 300 Höhenmeter zu Fuß erklommen wurden. Hier konnten wir beim das Panorama der Chapada Diamantina, einem Nationalpark im Mittelgebirge des brasilianischen Bundesstaates Bahia mit einer Fläche von 38.000 km², genießen. Zu unserer Freude wurden erneut auch Bergmeerschweinchen gesichtet.

Cachoeira da Fumaça, 22.03.17
Diesen Tag nutzen wir, um den „Trilha vale do capão“ zu laufen. Dieser 6 km lange Pfad führt uns über 350 Höhenmeter nach einer etwa zweistündigen Wanderung zum „Cachoeira da Fumaça“. Obwohl wir uns in der Regenzeit befinden, hat es seit Monaten nicht mehr geregnet. Das Ergebnis sehen wir den Pflanzen, Flüssen und auch dem Wasserfall an. Anstelle eines starken Wasserfalls kann man von unserer Aussicht nur einen feinen Strahl aus Wassertropfen erkennen. Aber eben dieser Anblick war unheimlich faszinierend, da die Tropfen von Wind teils waagerecht, teils senkrecht nach oben geweht wurden.

Cachoeira de fumaça 

Während unseres Aufenthaltes hielt Mario, ein Student unserer Gruppe, einen Vortrag über die Geologie Brasiliens. Seine selbstgemalten Bilder waren sehr aufschlussreich und informativ.

Lena Wesenberg

Read Full Post »

Kaum waren die 3 freien Tage in Rio de Janeiro nach dem Ende der zoologischen Exkursion zu Ende, ging es auf nach Ilhéus, Bahia. Dort trafen wir auf Martin Ebner, der wie immer als zweiter Leiter dabei ist. Ilhéus war übrigens auch Station von Spix und Martius, ebenso wie Lençois, das wir am frühen Abend des darauffolgenden Tags erreichten. Das Kolonialstädtchen war auch 1989 bei der ersten zoologischen Exkursion Ziel gewesen.

Die UESC, die Landes-Universität von Bahia, stellte uns erneut den
einwöchigen Transport mit einem Uni-Bus. Dafür vielen Dank.
Begleitet
wurden wir zudem von 7 Studierenden der Biologie der UESC, manche
waren bereits das 3. Mal dabei. Hauptpunkte der Demonstrationen im
Feld waren die Caatinga und die Geologie der Region.

Spektakuläre Einsichten bekamen wir in der gesamten Chapada Diamantina.

Erneut suchten wir das Gebiet der Reserva Michelin auf, wo die Firma über Kautschuk und Kakao forscht. Der Projektleiter Kevin Flescher begleitete uns einen gesamten Tag und ließ uns bergauf, bergab durch Primärwald und die verschiedensten Stadien von Sekundärwald steigen.

Ein Highlight war, dass wir einen Buschmeister (Lachesis muta) zu Gesicht bekamen.

Zum Abschluss ging es um 05:15 zum Rotalgenriff bei Praia Grande nahe Camamu. Dieses Mal hatten wir mehr Glück mit dem Wetter und was das Schnorcheln anging. Es gab viele verschiedene Fischarten zu sehen, was wohl auch daran liegt, dass es wohl reichlich Nährstoffe gibt. Vor zwei Jahren gab es auf dem Riff wohl nur etwa 2% Braunalgen, in diesem Jahr etwa 30% Braunalgen. Ein Wandel, der nachdenklich macht.

Danach ging es zurück nach Ilhéus, von dort nach Porto Alegre. Bei der Partneruniversität hielt Rainer Radtke einen Vortrag zum Thema Biome Brasiliens. Eingeladen war er dazu von Erzbischof Dom Jaime Spengler.

Erzbischof Dom Jaime Spengler, Dr. Martin Ebner, Dr. Rainer Radtke (v.l.n.r.)

Am Tag darauf ging es auf nach Pró-Mata in den Araukarienwald.

Read Full Post »

Roberto Burle Marx wurde im Jahr 1909 in São Paulo geboren. Berühmt wurde er durch seine Tätigkeit als Langschaftsplaner, indem er moderne Landschaftsplanung in Brasilien einführte.
Ab 1930 begann er erste Gärten zu planen und hatte insgesamt etwa 3.000 Projekte in 20 Ländern, beispielsweise der Flamengo Park und die Copacabana Promenade in Rio de Janeiro.
Er war außerdem einer der ersten Menschen in Brasilien, die sich für den Schutz der Regenwälder engagierten.

Burle-Marx-Garten
Am Tag nach der Abreise der ersten Exkursionsgruppe begutachten die verbliebenen Exkursionsteilnehmer mit den beiden neu angekommenen den Burle-Marx-Garten.

Im Jahr 1949 kauften Roberto Burle Marx und dessen Bruder Guilherme Siegfried das Land Santo Antônio da Bica 56 km vom Stadtzentrum Rio de Janeiros entfernt, was zu diesem Zeitpunkt eine Bananenplantage war. Direkt nach der Restauration des Farmhauses und der Kapelle auf dem Land fing Burle Marx mit den Pflanzungen an. Seine Kollektion wurde während seiner zahlreichen Reisen durch Brasilien um immer mehr Arten erweitert.
Die Idee dazu kam Burle Marx bei seiner Europareise im Alter von 18 Jahren, als er die Vielfalt der brasilianischen Pflanzen im Botanischen Garten Dahlem in Berlin sah. Im Jahr 1985 schenkte Burle Marx den Garten der IPHAN, welcher seither auch als Kulturerbe Brasiliens gilt. Seit 2000 steht der Garten auch unter staatlichem Schutz.

Erst im Jahr 1973 jedoch zog Burle Marx endgültig in das Haus auf seinem Grundstück ein, wo er am 4. Juli 1994 verstarb. Der Garten hat eine Größe von 365.000 m² und beinhaltet eine der bedeutensten tropischen Pflanzensammlungen der Welt mit etwa 3.500 Arten.

Cattleya forbesii, Orchidaceae

Canistrum spec., Bromeliaceae

Anthurium affine, Araceae

Agave americana var. marginata, Agavaceae

Auch von ihm beschriebene Pflanzen können im Garten gefunden werden. Die bedeutenste dieser stellt das Logo des Gartens dar.
Heliconia aemygdiana, Heliconiaceae

Heliconia aemygdiana, Heliconiaceae

Syagrus schizophylla Mart., Arecaceae

Cycas spec., Cycadaceae

Wassergarten mit Bismarckia nobilis

Nymphaeaceae

Aechmea aquilega, Bromeliaceae

Fotos: Lucas Coelho de Assis

Read Full Post »

Am Tag nach dem Ende der zoologischen Exkursion war Rainer Radtke zu einem Vortrag bei Prof. Eliezer Barreiro, CSS, Centro de Ciência da Saúde, Gesundheitswissenschaften der UFRJ, geladen. Er berichtete über die universitären Aktivitäten der Univ. Tübingen in Brasilien. Prof. Barreiro ist Projektpartner im Bereich Pharmazie von Prof. Laufer, Tübingen.

Read Full Post »

Zum Ende der vierwöchigen Exkursion kam Dr. Martina Schulze, Leiterin des DAAD-Regionalbüros Rio de Janeiro, zu unserem Abschiedsessen.

Read Full Post »

Am 15.3. endet nach einem Besuch im Botanischen Garten in Rio de Janeiro die zoologische Exkursion mit der Abreise einiger TeilnehmerInnen nach Deutschland. Die Ankunft in Deutschland erfolgte bei frühlingshaften Temperaturen.

Callithrix jacchus

Ramphastos vitellinus

Und: Mia Adlerauge entdeckte ein Dreifingerfaultier (Bradypus variegatus). Wie konnten wir anderen es nur übersehen…

Die meisten bleiben noch weitere Wochen im Land zur Teilnahme an dem Geoökologischen Praktikum.

Read Full Post »

Heute besuchten wir wieder die Reserva de Poço das Antas, in der sich die NGO Associação Mico-Leão-Dourado (AMLD) seit 40 Jahren für den Erhalt der nach wie vor gefährdeten Goldenen Löwenäffchen (Leontopithecus rosalia) einsetzt.

Wir wurden im Gelände zu einer der habituierten Gruppen geführt, wo wir Details zur Biologie, insbesondere zum Sozialverhalten der Art erläutert bekamen.

Besendertes Männchen

Weibchen mit Jungtier

Im selben Gebiet leben auch Hybriden von Krallenäffchen (Callithrix jacchus × penicillata) als direkte Konkurrenten der Art.

Der Ausbau der BR 101 zu einer vierspurigen Schnellstraße zerschneidet zunehmend die ohnehin kleinen Habitatfragmente im Küstenregenwald. Aufgrund hartnäckiger Bemühungen der AMLD soll aber bald mit dem Bau von zunächst einer Grünbrücke begonnen werden. Die Straße wird durch Maut finanziert.

Auch die Kosten der Grünbrücke sollen auf die Maut umgelegt werden, was von diversen Zeitgenossen natürlich der der Tierart und nicht dem ökologisch schwerwiegenden Eingriff angelastet wird. Leider bewirkt auch die aktuelle Gelbfieberepidemie völlig zu Unrecht die Förderung von Antipathien für Primatenarten, sind die diversen Arten doch ebenso Opfer und nicht Verursacher der Krankheit.

Luís Paulo Marques Ferraz erläutert in der Station Poço das Antas Neuigkeiten zum Schutz der Goldenen Löwenäffchen

Geländekäufe und zahlreiche weitere Verhandlungen sollen erreichen, dass nicht nur für das Goldene Löwenäffchen ein zusammenhängender Lebensraum entwickelt werden kann.

Über unseren Besuch im Jahr 2014 gibt es inzwischen einen Film. Auch auf unserem YouTube-Channel.

In dem besuchten Waldstück fanden wir eine eigenartige Zikadenlarve:

Read Full Post »

Rio

Nach zwei ereignisreichen Tagen bei den Muriquis sind wir heute am späten Nachmittag in Rio de Janeiro eingetroffen.

Read Full Post »

Bei unseren Wanderungen sahen wir unter anderem auch diese Arten:

Phasmide in ungewohnter Umgebung

Eine Art der Phyllostomidae

Nephila spec.

Bothrops jararaca

Dryocopus lineatus

Crescent chested puffbird (Malacoptila striata)

Auch hier nutzten wir Gelegenheiten für ausgiebige Erläuterungen und Referate.

Read Full Post »

An zwei Tagen hatten wir Gelegenheit, im RPPN Felicano Miguel Abdala Bei Ipanema, MG, die Northern Muriqui (Brachyteles hypoxanthus) zu besuchen. Roberto führte uns wieder in seiner unnachahmlich freundlichen Art durch den Wald.

Durch die Gelbfieberepidemie in Minas Gerais leiden auch die Primaten. Die Population der Brüllaffen st um ca. 80% eingebrochen, so dass der Wald im Vergleich zu den vergangenen Jahren fast gespenstisch still erscheint, wären da nicht noch die Zikaden und diverse Vogelarten.

Einer der wenigen Brüllaffen (Alouatta clamitans), die hier noch leben.

Wir sahen auch zwei Gruppen Kapuzineraffen (Sapajus nigritus).

Read Full Post »

Inzwischen sind wir nach Osten weiter gefahren, haben in der Kaffeeanbauregion um Manhuaçu an einer Kaffeeplantage kurz angehalten…

…haben wieder im Memorial Cotochés zu Mittag gegessen und haben nette Postkarten bekommen…

…und sind dann in Ipanema angekommen, von wo aus wir zwei Tage damit verbracht haben, die Northern Muriquis zu suchen.

 

Read Full Post »

Anlässlich des 200jährigen Jubiläums der Expedition von Spix und Martius folgt die Tübinger Exkursion in Minas Gerais und Rio de Janeiro, danach in Süd-Bahia, den Spuren des Zoologen Spix und des Botanikers von Martius.

Seitens des Martius-Staden-Instituts aus São Paulo wird dazu ein Filmprojekt durchgeführt, bei dem wir bei einzelnen Etappen dabei sind. In Diamantina trafen wir uns mit Eckard Kupfer, dem Leiter des Martius-Staden-Instituts,  Willi Bolle, emeritierter Professor für Literaturwissenschaften der USP und zwei Kameraleuten.

In Serro trafen wir wieder aufeinander und bestiegen zusammen den Pico de Itambé, den wohl Spix und Martius als erste Weiße bestiegen hatten.

Ein Teil der Gruppe auf dem Gipfel des Pico do Itambé

Im Kloster Caraça ließ sich dann wiederholt der Mähnenwolf filmen. Lucas Assis aus Belo Horizonte und erneut Lehrbeauftragter der Universität Tübingen erläuterte im Freiland allerlei Martius-Relevantes. Am Abend hielt Radtke vor laufenden Kameras einen Einführungsvortrag zu Spix, Michael Koltzenburg zu von Martius.

Kupfer und Bolle machten sich dann auf den Weg nach Ouro Preto, während wir uns weiterhin der Fauna und Flora der Serra do Espinhaço widmeten, immerhin das Gebiet mit dem weltweit höchsten Endemismusanteil.

Read Full Post »

Nach unserer Ankunft im Kloster Caraça am 6.3. eilten wir zum Abendessen und warten danach auf den Mähnenwolf.

Als erstes pirschte sich ein Crab Eating Fox (Cerdocyon thous) an, erschien aber nicht auf der Empore, zwei weitere gesellten sich kurzeitig hinzu. Durch die Fütterung ist die Population der früher in Caraça individuenarmen Art deutlich angestiegen. Wir diskutierten die Sinnhaftigkeit solcher Maßnahmen, bei denen ja in Wildtierpopulationen eingegriffen wird.

Leider fing es gegen 23 Uhr an zu regnen, ein Wetter, bei dem sich der Mähnenwolf nur ungern blicken lässt. Mal sehen, wie lange es die neugierigen BeobachterInnen heute Nacht aushalten…

Gegen 1:15 Uhr erschien tatsächlich ein Mähnenwolf, aber da waren alle im Bett, bis auf einen der uns begleitenden Kameramänner, der immerhin ein kurzes Video drehen konnte.

Am zweiten Abend war es dann so weit.

Padre Palu (Mitte) erläuterte – auf deutsch übersetzt von Rainer – vor großem Publikum Details aus dem Leben der Mähnenwölfe.

Bei idealem Wetter erschien tatsächlich eins der schönen Tiere und ließ sich trotz des Blitzlichtgewitters nicht vom Fressen abhalten.

In der Besucherordnung für das Kloster stehen inzwischen Verhaltensmaßregeln, an die sich die fast 50 (!) Leute tatsächlich einigermaßen hielten.

Gegen später, als die meisten Leute ins Bett verschwunden waren, wurde die Atmosphäre dem Wildtier allerdings angemessener.

Nachts um kurz nach ein Uhr erlebte Sara – im Schlafsack vor der Kirchentür liegend – noch einen merkwürdigen Besucher:

Rainer wurde von Sara geweckt und konnte auch noch einen Blick erhaschen…

Ein Tapir (Tapirus terrestris) wurde schon gelegentlich an dieser Stelle beobachtet.

Und diese Aussicht muss der Tapir in etwa gehabt haben, nur im Dunklen:

Manche Vogelarten profitieren von der Fütterung:

Saffron Finch (Sicalis flaveola)

Vater, Mutter, bettelnder junger Safranfink (v.r.n.l.)

Auch ein Körnerfresserschnabel tut sich zuweilen an einem Hühnerknorpel gütlich.

Wenn die Fütterung der  Safranfinken erfolgt ist, versuchen auch einige Morgenammern, auch Rostscheitelammer oder Braunnacken-Ammer genannt (Zonotrichia capensis), sich an dem Gewusel zu beteiligen.

Auch ein Palm Tanager (Thraupis palmarum) versucht sich an den Resten des Festes.

Dusky-legged Guan (Penelope obscura)

 

Und der Gelbkopfkarakara (Milvago chimachima) schaut sich das morgendliche Geschehen von oben an.

Der Hühnerfresser (Spilotes pullatus) hingegen von unten. Rainer barg ihn aus dem Keller.

Read Full Post »

Auf verschiedenen Trails wurden weitere bemerkenswerte Arten beobachtet, z. B. Bothrops neuwiedi:

Oder wieder mal ein Tapir (Tapirus terrestris), dieses Mal im Wald:

Hybrid zwischen Callithrix geoffroyi und Callithrix penicillata, wie schon des öfteren von uns hier beobachtet, z. B. 2013, vergleiche auch z. B. Fuzessy et  al. (2014):

Ein Morpho-Falter (Morpho achilles):

Auch die Botanik lässt sich nicht lumpen:

Read Full Post »

Augastes scutatus, vgl. auch Blog 2013

Vellozia compacta Mart. ex Schult. & Schult.f., eine der zuerst von Martius beschriebenen Arten, dieses Jahr in Vollblüte!

Vellozia compacta Mart. ex Schult. & Schult.f.

Oncidium warmingii, Orchidaceae

Cambessedesia hilariana, Melastomataceae

Blepharodon ampliflorum, Apocynaceae, vgl. Blog 2016

Alstroemeria ochracea, Alstroemeriaceae, eine 2002 beschriebene Art

Pseudolaelia corcovadensis, Orchidaceae. Zur Differenzierung der Pseudolaelia-Arten siehe Neto et al. (2013). Fieldguide here.

Grobya amherstiae Lindl., Orchidaceae.
Zur Blütenökologie siehe z. B. Mickeliunas et al. (2006)

Gleichenia spec.

Cattleya longipes (Rchb.f.) Van den Berg, syn.: Laelia fournieri (Cogn.) (F.E.L.Miranda, Bradea 6: 156 (1993) Sophronitis fournieri (Cogn.) Van den Berg & M.W.Chase, Lindleyana 15: 117 (2000) Hoffmannseggella fournieri (Cogn.) V.P.Castro & Chiron, Richardiana 2: 22 (2002)

vgl. auch link

Im Vordergrund Vellozia asperula var. filiformis, Velloziaceae, im Mittelgrund Actinocephalus bongardii (St. Hilaire) Sano

Lychnophora pinaster Mart., Arnica-Mineira

Mähnenwolf-Spur in feuchtem Lehm

Einen typischen Duft der Region kann man aufgrund ätherischer Öle von Vellozia echinata wahrnehmen.

Blick in den Cerrado-Wald

Read Full Post »

Da während der Exkursion wieder verschiedene Themen auftauchten, bot es sich an, die Pflichtseminarvorträge wie im Pantanal an authentischen Orten abzuhalten.

Am nächsten Morgen hält uns Regen von Outdoor-Aktivitäten ab, wir nutzen die Zeit für weitere Vorträge.

Read Full Post »

Dr. Rainer Radtke überreichte Lucas Coelho de Assis nebst einer Schirmmütze und einem T-Shirt mit Logos der Universität Tübingen die Unterlagen im Zusammenhang mit seinem Lehrauftrag, der ihm im Rahmen der zoologischen Brasilienexkursion zum wiederholten Male für seine Lehreinheit in Minas Gerais erteilt worden ist.

Lucas hat auch dieses Jahr wieder ein grandioses Programm mit vielen neuen Stationen zusammen gestellt. Seine Kenntnis in Sachen Tier- und Pflanzenarten sucht ihresgleichen und prägt diese Exkursion inzwischen seit sieben Jahren maßgeblich mit.

Mit Vellozia compacta.

Die Verbreitung der Früchte von Geonoma schottiana erklärend.

Die seit Jahren in einer Astgabel wachsende und damit epiphytische Palme.

Mit Blüte von Aristolochia gigantea.

Danke! Muito obrigado!

Read Full Post »

Am 6.3. sind wir von Serro kommend im Kloster Caraça eingetroffen.

Am Dienstag vormittag zerstreuten wir uns nach einer einführenden Besprechung auf verschiedene Trails.

Dabei gelangen wieder schöne Beobachtungen.

Callicebus nigrifrons, vgl. auch Blogbeitrag aus 2016

Picumnus cirratus

Zygopetalum spec.

Mia Adlerauge entdeckte dank konzentrierten Suchens tatsächlich einen Tagschläfer! Der Vogel saß noch stundenlang an derselben Stelle, so dass ihn später weitere Leute wiederfinden konnten.

 

Read Full Post »

Older Posts »