Feeds:
Beiträge
Kommentare

Archive for Februar 2019

Hier ist noch der Link zu dem Video, in dem das Interview mit Rainer aus dem Kloster Caraça zu finden ist.

Read Full Post »

Hier in São João da Chapada ist die Welt noch in Ordnung. Die männliche Bevölkerung frönt dem Müßiggang.

Ein typischer Sonntagnachmittag im brasilianischen Hinterland.

Cirlei, eine unserer beiden begnadeten Köchinnen, ließ es sich nicht nehmen, uns in ihrem Heimatdorf eine Art „Stadt“-Führung zu gewähren.

Für Speis und Trank war bei Hunger und Durst gesorgt.

Read Full Post »

Erste Einführung zum Nationalpark Sempre-Vivas, wo der Cerrado in die Felsvegetation Campo Rupestre übergeht.

Letzte Station vor dem Nationalpark Sempre-Vivas (Macaco = Affe)

Nur wenigen ist es vergönnt einen Nationalpark in Begleitung der ICMBio-Chefetage zu besuchen.

Wir danken Paula Leão Ferreira, Leiterin des Nationalparks, Márcio Lucca und Daniel Riosde Magalhães Borges, beide Umweltanalysten des NPs, Emard Geraldo da Cruz, Leiter der NP-Brigade, Vagner Alves dos Santos, UFMG, Diamantina, Seu Geraldo und Marcodepim, Feuerbeobachter im NP.

Die Nationalpark-Chefin Paula von ICMBio stellt den im Jahre 2002 gegründeten NP vor.

Ein unvergessliches Erlebnis für jedermann. Aus der eigenen Caraça-Produktion Jaboticaba-Likör. Doch von den meisten wenig goutiert, fand er im NP dann doch eine dankbare Abnehmerin.

Actinocephalus bongardii (A.St.-Hil.)

Jahrelang ging dem zweiten Leiter der Exkursion, Michael Koltzenburg, das Herz beim Anblick von Vellozien und Eriocaulaceae auf. Michael wirkte von 2007 bis einschließlich 2018 mit. Dafür danken ihm Generationen von Studierenden und speziell Rainer Radtke. 

V. re. Rosangela, Emarde und Cirlei unterstützten uns während der Tage im NP.

Cirlei und Rosangela waren im einzigen Haus des NPs für die Haute Cuisine verantwortlich. Selten so gut gegessen!

Wie so oft über die letzten Jahre, sind An- und Abfahrt vom gewünschten Ziel mit Hindernissen versehen.

Heliactin bilophus (Temminck, 1820)

Heliactin bilophus (Temminck, 1820)

Ein spektakulärer aber seltener Anblick: der Goldhauben-Schmuckkolibri.

Zwischen dem NP und Belo Horizonte suchten wir, wie 2018, die Gruta de Maquiné auf. Bekannt wurde diese und umliegende Höhlen durch den dänischen Forscher Peter Lund (1801 – 1880). Er konnte als erster nachweisen, dass es doch zu einem Zusammenleben von Menschen und Megafauna, wie Riesenfaultier und Riesengürteltier gegeben hatte.

Read Full Post »

In den letzten Tagen waren wir zu Gast im Nationalpark Sempre Vivas in der Nähe von Diamantina. Der Park selbst wurde im Jahr 2002 gegründet und erstreckt sich über 124.000 Hektar Fläche. Dort durften wir die unvergleichlichen Landschaften von Cerrado, Campo Rupestre, Mata Atlântica und Überschwemmungsgebiet erleben.

Als erstes erhielten wir eine Einführung in die Gründung und das Management des Parks von Paula Leão Ferreira, der aktuellen Leiterin. Sie erklärte uns, dass es zu Anfang schwierig war, der Bevölkerung zu vermitteln, warum der Park und die darin lebenden Pflanzen und Tiere geschützt werden müssen. Heute werden aber schon alle Entscheidungen gemeinsam von der Parkleitung, den angrenzenden Gemeinden und mit eingebundenen Universitäten getroffen. So ist ein nachhaltiges Management möglich und eine Aufklärung der Menschen auch hinsichtlich des Umgangs mit den endemischen und gefährdeten Sempre-vivas (Strohblumen).

Neben Wanderungen im Gelände, bei denen wir die hohe Artenvielfalt und enorme Endemitenzahl bestaunen durften bekamen wir auch von Márcio Lucca, dem ehemaligen Leiter des Parks, einen Einblick in das Leben der Blumensammler und Garimpeiros. Die Garimpeiros gehen immer noch in den angrenzenden Gebieten ihrem harten Lebenserwerb, dem Diamanten schürfen nach. Er zeigte uns zum Beispiel die Höhlen, in denen die Blumensammler früher während der Pflück-Saison ihre Nächte verbrachten und in denen man auch heute noch Reste von Farnwedeln findet.

Eine dieser Höhlen beherbergt auch sehr alte Höhlenmalereien, die etwa 5.000 bis 10.000 Jahre alt sein soll.

Nachts gab uns Paula einen Einblick in ihr Fachgebiet, die Amphibien. Uns gelang es in tiefster Dunkelheit und nur mit Stirnlampen einige der winzigen und auch größeren Frösche und Kröten aufzuspüren und zu identifizieren.

Morgens und in den Pausen konnten wir die große Vielfalt an Vögeln nahe an der Station beobachten, von Truthahngeiern bis hin zu einigen Kolibris und Steißhühnern konnten wir dabei aufmerksam alles betrachten und uns im Bestimmen mit dem Fernglas und Führer üben.

Colibri serrirostris (Vieillot, 1816)

Colibri serrirostris (Vieillot, 1816)

Colaptes campestris (Vieillot, 1818)

Colaptes campestris (Vieillot, 1818)

Eupetomena macroura (Gmelin, 1788)

Eupetomena macroura (Gmelin, 1788)

Pseudoleistes guirahuro (Vieillot, 1819)

Pseudoleistes guirahuro (Vieillot, 1819)

Die Station selbst dient als Zentrale für die Angestellten des Nationalparks, die Wege ausbessern und das Gelände frei von Wilderern und illegal Sammelnden halten. Vor allem ist eine Aufgabe die Brandüberwachung. Besonders in den heißen Monaten kann es immer wieder zu Feuern kommen, sei es durch Selbstentzündung oder Brandstifterei, weshalb für die Überwachung zwei Männer verantwortlich sind. Sie verbringen sieben Tage in der Station und dann wieder sieben Tage in ihrer Heimat São João.

Der Einblick in die Arbeit hier und die Offenheit der Angestellten und Leiter des Sempre Vivas Nationalparks waren für uns alle eine Bereicherung und ein Erlebnis, an das wir noch lange denken werden.

 

Read Full Post »

Das Kloster Caraça liegt im Übergangsgebiet vom Atlantischen Regenwald und dem Cerrado.

Penelope obscura

Paula berichtete anlässlich Alexander von Humboldts 250. Geburtstages über sein Leben und seine Reisen. Weitere Infos: 1

Während der Exkursion halten die Teilnehmer an den einzelnen Standorten Vorträge zum jeweiligen Biom.

Wie in den vergangenen Jahren haben auch wir die Terrasse des Klosters Caraça zur Wildtierbeobachtung genutzt.

Das Warten gestaltete sich in den ersten beiden Nächten aufgrund starken Regens als sehr langwierig. Nur die geduldigsten Beobachter konnten in der ersten Nacht einen Tapir (Tapirus terrestris) beim Fressen von Früchten unter den nahe gelegenen Palmen beobachten. Der Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus) zeigte sich erst in der zweiten Nacht, allerdings wirkte er sehr angespannt.

Mit dem „Supermond“ als Glücksbringer, tauchte dann in der dritten Nacht bereits zu früher Stunde ein Mähnenwolf auf der Terrasse auf und bediente sich gierig an dem ausgelegten Fleisch.

Zum Nachtisch gab es leckere Bananen.

 

Nur wenige Minuten nach dem Verschwinden des Mähnenwolfs, entdeckte Sina einen sich nähernden Tapir. Zielstrebig steuerte er erneut auf die vielen Früchte bei den Palmen zu und begab sich dabei direkt vor die von uns aufgestellte Kamerafalle. Endlich konnten wir alle das größte terrestrische Säugetier Südamerikas mit eigenen Augen bestaunen.

Auch ein neugieriger Maikong (Cerdocyon thous) war zu sehen.

Wie immer ruft die Tübingen Brasilienexkursion bei den lokalen Medien großes Interesse hervor. Neben Facebookeinträgen der einzelnen Organisationen und Zeitungsartikeln nimmt hier ein TV-Sender ein Interview auf. Das Interview kann man nun im Internet bestaunen.

Read Full Post »

Stopp am Rio Doce vier Jahre nach der Umweltkatastrophe.

Read Full Post »

In Minas Gerais machten wir uns in einem Reservat auf die Suche nach Spinnenaffen. Unser Guide Roberto, der dort geboren und aufgewachsen ist, erklärte uns wie heilig der Wald für ihn sei und wie wichtig es ist, diesen und die dort lebenden Tiere zu schützen.

Unser Weg führte uns weit in das Innere des Reservats, wo wir schließlich auch auf Muriquis stießen.

Muriquis, die zur Großgruppe der Klammerschwanzaffen gehören, fressen Früchte und Blätter und können bis zu 40 Jahre alt werden. In dem Reservat ist der Großteil der noch lebenden nördlichen Spinnenaffen zu finden. Im Unterschied zu den nördlichen Spinnenaffen haben die südlichen Spinnenaffen überragende Eckzähne während die nördlichen gleichlange Zähne haben.

In dem Reservat konnten wir auch eine Vogelspinne und eine Natter, die Wagler´s Schlange (Xenodon merremii) sichten.

Wagler´s Schlange (Xenodon merremii)

männliche Lasiodora (C. L. Koch, 1850)

Proceratophrys boiei (Wied-Neuwied, 1825)

Nymphalidae – Diaethria clymena (Cramer, 1775)

Chromacris speciosa – Romaleidae

* Faces in the Forest – Karen B. Strier ISBN 9780674290082

Weitere Informationen & Bilder folgen.

Read Full Post »

Am Morgen erreichten uns Unwetterwarnungen mit gemeldeten Starkregenereignissen für den Großraum Rio, weswegen sogar die Schulen geschlossen blieben. Trotz heftigen Regens blieb das Unwetter hinter den Erwartungen des Wetterberichtes. So konnten wir nur mit einer zeitlichen Verzögerung in einer Regenpause eine Familie von Goldgelben Löwenäffchen, oder auf portugiesisch Mico-leão-dourado (Leontopithecus rosalia) bestaunen. Hier hatten wir großes Glück, denn wir stießen schon ziemlich schnell auf die Tiere. Während wir Informationen zu der Art in diesem Gebiet erhielten, blieben die Affen noch lange Zeit in Sichtweite. Es gesellte sich sogar ein Tier einer anderen Art der Familie Callitrichidae, ein neugieriges Schwarzbüscheläffchen (Callithrix penicilatta), dazu.

Wir besichtigten den Hauptsitz der Associação Mico-Leão-Dourado im Reserva Biológica Poço das Antas, das 5000 Hektar große, erste Schutzgebiet Brasiliens. Hier hielt Luis Paulo Ferraz einen spannenden Vortrag über das Projekt und die Arbeit im Reserva Biológica. Es wurde uns klargemacht, wie wichtig die Arbeit zum Erhalt der Art ist, die vor 30 Jahren stark vom Aussterben bedroht war. Durch erfolgreiche Arbeit der Associação stieg die Population in den letzten Jahren auf 3200 Individuen an. Durch eine andauernde Gelbfieberepidemie wurde die Population jedoch kürzlich wieder dezimiert.

Am nächsten Tag erwartete uns eine 10-stündige Busfahrt in das 512 km entfernte Ipanema im Bundesstaat Minas Gerais. Bei einem kurzen Stop im Nationalpark Serra dos Orgãos erzählte uns Lucas bei atemberaubender Aussicht etwas über die Flora der Mata Atlântica. Hier wurde kürzlich ein leuzistischer Puma (Puma concolor) mit einer Kamerafalle entdeckt.

 

In der Zwischenzeit hat die AMLD unseren Blogbeitrag auf Ihre Facebookseite gestellt.

Read Full Post »

Bevor es am zweiten Tag in den Botanischen Garten ging, hatten wir vormittags noch einen Termin beim DAAD, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst in Rio. Hier erfuhren wir von Dr. Martina Schulze einiges über Austauschprogramme und Verträge zwischen deutschen und brasilianischen Universitäten. Außerdem erhielten wir viele Infos über Studieren und Promovieren in Brasilien.

Besuch beim DAAD

Im Botanischen Garten wurde das Interesse direkt von der Flora abgelenkt, da ein junger Greifstachler (Coendou villosus) entdeckt wurde.

Zu unserem großen Glück, haben wir auch direkt ein Braunkehl-Faultier (Bradypus variegatus) zu Gesicht bekommen. Auch Weißbüscheläffchen (Callithrix jacchus) und ein Eichhörnchen (Sciurus ingrami) ließen sich blicken.

Nach den wundervollen Tieren haben wir noch eine Führung durch das Orchideen-Haus des Botanischen Gartens besuchen dürfen. Dort empfing uns die Kuratorin der Orchideen Sammlung Delfina de Araújo sehr freundlich und zeigte uns die Pflanzen, die nicht für die Besuchen zugänglich sind.

Cattleya crispa Lind. ist endemisch für den Atlantischen Regenwald. Man findet sie also nur in Minas Gerais, Espírito Santo und Rio de Janeiro.

Cattleya crispa Lind.

Als der Botanische Garten in Rio de Janeiro 1809 eröffnet wurde war die Renanthera coccinea (Lour) die erste Pflanze dort. Sie steht bis heute und ist damit 210 Jahre alt.

Renanthera coccinea Lour

Sobralia spec. wurde von João Barbosa Rodrigues gesammelt. 1890 wurde er der Direktor des Botanischen Gartens in Rio de Janeiro.

Sobralia spec.

Diese Pflanze wird für medizinische Zwecke verwendet.

Cyrtopodium spec.

Miltonia moreliana ist auch endemisch für den Atlantischen Regenwald.

Miltonia moreliana

Fotografiert wurden diese beiden Schildkröten in einem Teich mit großen Lilien (Victoria amazonica). Sie sind endemisch in Südamerika.

Phrynops geoffroanus (Schweigger, 1812)

Trachemys scripta elegans ist heimisch in den USA und Trachemys dorbigni lebt in Brasilien, Uruguay und Argentinien.

Trachemys scripta elegans (Wied-Neuwied), Trachemys dorbigni (Duméril & Bibron, 1835)

Tropidurus torquatus (Wied-Neuwied, 1820)

Neben den Wildarten hat das Orchideen-Haus auch Hybride.

Natural primary – Hybrid

Peristeria elata Hooker ist die Nationalblume von Panama.

Peristeria elata (Hooker)

Aus diesen Schoten von Vanilla planifolia wird Vanilin gewonnen.

Vanilla planifolia (Jacks. ex Andrews 1808)

Read Full Post »

Nach einem 11-stündigen Flug wurden wir am Flughafen in Rio de Janeiro von unseren Betreuern Rainer Radtke und Lucas Assis in Empfang genommen. Bei bereits schwülen 38°C um 7 Uhr morgens ging es mit zwei Bussen direkt zum Chagas Institut „Fiocruz“. Dort besichtigten wir das „Castelo Mourisco“, wo bereits seit über 100 Jahren über Parasiten geforscht wird, unter anderem von Carlos Chagas und Oswaldo Cruz, welche auch Namensgeber für tropische Krankheiten wurden. Nebenbei wurde hier auch schon Bud Spencer in „Vier Fäuste für Rio“ von der Treppe gestoßen.

Gruppenfoto vor dem Castelo Mourisco 

Der nächste Stop war das erst kürzlich im September abgebrannte Naturhistorische Museum von Rio de Janeiro, wo auch die erste Papageienart, der Goldstirnsittich (Eupsittula aurea) bestaunt werden konnte.
Anschließend ging es noch in die portugiesische Bibliothek „Real Gabinete Português de Leitura„, die Rainer erst wenige Tage vorher entdeckt hatte und uns nicht vorenthalten wollte.

Real Gabinete Português de Leitura

Mit dem Prachtfregattvogel (Fregata magnificens) und dem Rabengeier (Coragyps atratus) konnten wir auch schon zwei für Rio de Janeiro typische Vogelarten kreisend am Himmel beobachten.

 

 

Read Full Post »