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Archive for the ‘Brasilien-Exkursion 2009’ Category

Neidisch übergebe ich bei Schneetreiben den Blog an Nikolas und bin gespannt was dieses Exkursionsjahr so bringen wird.

Waidmanns Heil! Felix

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The End

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Nach 8 Wochen Exkursion und Praktikum sind die Teilnehmer reichlich erschöpft. Hier nach dem Abstieg durch den Atlantischen Küstenregenwald.

Sonntagmorgen muss gepackt werden. Keine ganz einfache Arbeit. Nach einer weiteren ganzen Woche auf der Station sind die Rucksäcke quasi explodiert und inzwischen müssen kiloweise Souvenirs neben Klamotten und Ausrüstung untergebracht werden. Auch die VW-Busse wollen noch besenrein gemacht und die von Radtke mitgebrachten Bücher wieder in ihren zwei Alukisten untergebracht werden. Dennoch läuft nach acht Wochen Brasilienreise alles mit Routine, so dass es nur an ein kleines Wunder grenzt, dass wir um 12.20 Uhr überpünktlich von Pró-Mata Richtung Porto Alegre abfahren können.

Knapp fünf Stunden dauert die Fahrt mit Ziel Hotel Urugai. Da es relativ kühl, alles ganz sauber und kein Ungeziefer in Sicht ist, bestätigen sich unsere durch Erzählungen früherer Exkursionsteilnehmer entstandenen Befürchtungen bezüglich der Unterkunft nicht. Trotzdem sind die Zimmer recht karg und so zieht es einige vor dem großen Abschiedsessen noch hinaus in die Stadt, um Porto Alegre im Licht der untergehenden Sonne zu genießen. (mehr …)

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Pferdewiehern und Hahnenschreie sind zu hören, wenn man morgens in einem der Schlafräume auf Pró-Mata von strahlendem Sonnenschein geweckt wird. Ein wenig hat man das Gefühl auf irgendeinem Bauernhof zu sein, das ändert sich aber auf dem Weg zum Frühstück sofort, wenn man hinaus über die Terrasse in das weite Tal bis hin zum Atlantik in 20 km Luftlinie blickt. In der letzten Woche auf Pró-Mata machte sich bei dieser Gelegenheit auch die Kühle des nahenden Südwinters bemerkbar, auch wenn einem mittags bei klarem Wetter weiterhin die Sonne auf den Kopf herunterbrannte.
Und noch etwas war anders in der letzten Woche, wenn man, während des einführenden Vortrags von Martin Ebner zur Geologie Pró-Matas, von der Terrasse auf die bewaldeten Hänge blickte. Überall unterbrachen weiße und lilafarbene Farbkleckse das gleichmäßige Grün. Tibouchina sellowiana heißt der verantwortliche, auf Pró-Mata und an den oberen Hängen sehr häufige Baum.

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Blühende Tibouchina (oben im Bild).

In Koevolution mit den sie bestäubenden Insekten hat die Pflanze aus der Familie der Melastomataceen ein raffiniertes System entwickelt. Wurde eine der weißen, unbestäubten Blüten von einem vorbei kommenden Insekt bestäubt, wechselt sie ihre Farbe von weiß nach lila. Die Bestäuber erhalten so die Information darüber welche Blüten schon bestäubt und welche noch nicht bestäubt sind. Durch ausgesuchtes Anfliegen von weißen, noch Nektar produzierenden Blüten kann nun viel Energie eingespart werden. (mehr …)

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Auf der Forschungsstation geht unser Aufenthalt am Sonntag zu Ende. Auch in der letzten Woche hatten wir volles Programm (Artikel folgt) und Besuch von einigen neuen Persönlichkeiten:

 

TAZ Auslandskorrespondent für Südamerika besucht Pró-Mata

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G. Dilger führt seine vieljährigen Erfahrungen als Journalist in Kolumbien und Brasilien aus.

Gerhard Dilger, Auslandskorrespondent der TAZ für Südamerika (ausser Argentinien) berichtete am Abend (Karfreitag) vor rund 30 Praktikumsteilnehmern und Dozenten über seine Arbeit als Journalist.  (mehr …)

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Der Süden Brasiliens ist deutsch (und ein bisschen italiensich). Fritz und Frida blicken einen von Werbeplakaten herunter an und ganz ähnliche überlebensgroße, dicke Figuren in bayerischer Tracht werben für das Oktoberfest, als wir am Sonntag, den 29. März nach Santa Cruz do Sul hineinfahren. Ziel ist zunächst das ehemalige Kneipp-Sanatorium Vida Nova (Neues Leben, sic!), jetzt eine Herberge, die in ihrer Geschichte schon weit verrücktere Gäste als uns zu verwahren hatte. Die langen Gänge und kleinen Zimmer mit originalen Metallbetten lassen einen die Vergangenheit immer noch spüren.

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Oben: Fritz und Frida, das Wahrzeichen von Santa Cruz do Sul. Unten: Unsere Pension „zum Neuen Leben“, das frühere Kneipp-Sanatorium.

Weil nach der langen Fahrt von Pró-Mata aus bereits der Sonnenuntergang bevorsteht, bleibt nur noch Zeit für das Abendessen, das ganz in der Nähe bei einer deutschen Einwandererfamilie, man höre und staune, den Radtkes stattfindet. (mehr …)

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Seit dem letzten Sonntag waren wir eine Woche unterwegs, bevor wir heute wieder auf Pró-Mata angekommen sind. Zuerst ging es Richtung Santa Cruz do Sul. Dort suchten wir die UNISC auf, eine der Tübinger Partneruniversitäten, verbrachten zwei Tage in deren Waldschutzstation, und wurden durch eine der zahlreichen, hier ansässigen Tabakfirmen, die Souza Cruz, geführt. Santa Cruz do Sul ist das größte Anbaugebiet für Zigarettentabak weltweit. Über São Pedro do Sul ging es weiter nach Mata, eine Stadt, die fast ausschließlich aus versteinerten Araukarien besteht und einen paläobotanischen Garten (was ist das wohl?) zu bieten hat. Über all das wird im nächsten Artikel mehr zu lesen sein, zuerst müssen wir aber vorgreifen und vom gestrigen Tag berichten.

Als wir am 2. April auf dem Weg nach Mata zum ersten Mal durch São Pedro do Sul kamen und einen kurzen Stopp bei der Post einlegten, lauerte uns bereits ein Fotojournalist der lokalen Presse, der „Gazeta Regional“ auf.

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Imagem da Semana/Bild der Woche: Radtke und Praktikumsteilnehmer in São Pedro do Sul.

| Weiteres über uns und die Staheckeria-Übergabe in der Gazeta Regional |

Grund für die Aufmerksamkeit ist ein Fossil: Stahleckeria potens. Das versteinerte, nahezu vollständige Skelett des aus dem Trias (ca. 250 Mio Jahre) stammenden Tieres steht im Museum des Instituts für Geowissenschaften in Tübingen. (mehr …)

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Araukarien im Nebel.

Nachdem wir uns am Montag mit der Botanik der Umgebung der Pró-Mata-Forschungsstation vertraut gemacht hatten, ging es am Dienstagmorgen zusammen mit keinem Geringeren als Prof. Werner Grüninger bei Regen und Nebel hinaus, um Flechten zu sammeln. Herr Grüninger ist einer der beiden Hauptautoren des ersten Flechtenführers Lateinamerikas. (mehr …)

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Nach einer selbstorganisierten Woche, die einige Exkursionsteilnehmer entspannt auf der Ilha Grande und andere an den weltberühmten Wasserfällen von Iguaçu verbracht haben, treffen wir uns 1.200 km südlich von Rio de Janeiro am Sonntagmorgen um Punkt 10.00 Uhr Ortszeit am von Generationen von Exkursionsteilnehmern als berühmt-berüchtigt bezeichneten Hotel Uruguai in Porto Alegre wieder.

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Links: Wasserfälle von Iguaçu, Rechts: Ilha Grande.

R. Radtke hat die Woche genutzt, um den Ablauf des Praktikums abschließend zu organisieren. So konnten wir mit drei VW-Bussen in Richtung Pró-Mata aufbrechen. (mehr …)

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Eine Woche zwischen Exkursion und Praktikum

Während wir Studierende uns eine Woche von uns und den Strapazen der
vierwöchigen Exkursion erholen können, bereitet Dr. Radtke in Porto
Alegre das dreiwöchige Geoökologische Praktikum vor, das wir am
Sonntag, den 22.3., auf dem Planalto das Araucárias, dem
Araukarienwald-Plateau, in der Forschungsstation auf Pró-Mata beginnen
werden. (mehr …)

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Dem Himmel nahe, Corcovado in den Wolken. (Foto: RR)

Rio sehen und sterben! So heißt es nun mal. Wir haben uns jedoch ausschließlich auf Ersteres beschränkt. Am Freitag, den 13.,  ging es dann nach Rio de Janeiro, dem letzten Ziel der vierwöchigen Exkursion. Auf der Strecke dorthin kommen wir an einem Denkmal von Santos Dumont und einem Nachbau seines Flugzeuges, vielleicht des ersten, das wirklich aus eigener Kraft fliegen konnte, vorbei. (mehr …)

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Wir hatten den Mähnenwolf während drei unserer vier Nächte im Kloster zu Gesicht bekommen. Nun galt  es auf dem Weg von Caraça nach Rio de Janeiro sich einen Tag lang einmal nicht biologisch, dagegen aber kulturell zu bilden. Das schadet nun wirklich niemandem, fiel aber einigen von uns nach dreieinhalb Wochen Wildnis doch schwer. .
Erster Halt war Ouro Preto (schwarzes Gold), die wohl schönste Kolonialstadt Brasiliens. Früher Vila Rica (Ort der Reichen) genannt, war dieser Kleinod Hauptstadt des vom Bergbau (Gold und Diamanten) geprägten Bundeslandes Minas Gerais, heute ist sie Weltkulturerbe. Wir besuchten das Bergbaumuseum mit der weltweit größten Mineraliensammlung.
Nächster Stopp war Congonhas do Campo mit seiner für Brasilien sehr barocken Basilica Bom Jesus de Matosinhos, mit unzähligen Skulpturen des berühmten Künstlers Aleijadinho und Gemälden seines Zeitgenossen Athaíde (s. Exkursionsbericht 2007). Eins seiner bedeutendsten Gemälde hängt in der Klosterkapelle in Caraça.

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Die Basilica Bom Jesus de Matosinhos in Congonhas do Campo (Foto: KSS)

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(Binder, Fiebig, Koltzenburg) – Vier Wochen Exkursion sind eine lange Zeit. Neben dem Schwerpunkt Zoologie bleibt dabei genügend Zeit für Exkurse in die Geologie und Landeskunde Südamerikas und dieses Mal speziell in die Botanik. Wir haben das Glück, dass dieses Jahr neben Michael Koltzenburg zwei MitarbeiterInnen des Botanischen Gartens Tübingen dabei sind: die Technische Leiterin des Gartens, Brigitte Fiebig, und der Obergartenmeister Andreas Binder.

Am Rio Cristalino angekommen brach über das Botanik-Trio die Vegetation des südamazonischen Regenwalds sprichwörtlich herein. Was das heißt? Auf einem Hektar, also auf 100 m x 100 m, finden wir dort beispielsweise rund 300 Baumarten. Im Vergleich dazu nur 35 ! in ganz Mitteleuropa. Im Pantanal entspannte sich die Sache dann ein bisschen, wurde übersichtlicher und jetzt hier im Kloster Caraça in der Serra do Espinhaço, einem der UNESCO Biosphärenreservate Brasiliens, blühen die drei richtiggehend auf, weil man hier zu dieser Jahreszeit nicht nur die Stämme hoher Bäume sieht, sondern auch viele Blüten und Früchte den einzelnen Pflanzen zuordnen und diese öfter und etwas leichter bestimmen kann. Neben der ungeheuren Vielfalt der Pflanzen ist es für die beiden aus dem Botanischen Garten spannend, wie sich die Natur gestalterisch darstellt. Würde eine Felswand, bewachsen mit Bromelien, Orchideen, Farnen und Lianen ins Handgepäck passen, wäre sie bald im Tropicarium des Botanischen Gartens zu besichtigen. So bleibt ihnen nur, Ideen mit nach Hause zu nehmen, um sie dort umzusetzen.

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Die beeindruckenste der 4 Eriocaulaceen-Arten, die wir hier finden. (mehr …)

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Für ein Interview wird auch schon mal ein frisches Hemd hervorgeholt. (Foto: SI)

Wie jedes Jahr ruft die Tübinger Brasilienexkursion das Interesse der Medien in Deutschland und Brasilien hervor. Heute war es wieder mal so weit. Der junge Fernsehkanal TV Justiça, der bei uns Phoenix entspricht, zeichnete eine Reportage über das Kloster auf. Unsere Exkursion war dabei eine willkommene Bereicherung für das TV-Team, und Dr. Radtke wurde über das wie und was der Lehrveranstaltung interviewt. Die 10 minütige Sendung wird brasilienweit ab dem 20.3. ausgestrahlt werden.

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(RR) Nach 34 Stunden Busfahrt (!) sind wir von Bonito aus über Campo Grande in Belo Horizonte im Bundesstaat Minas Gerais und letztendlich im Kloster Caraça angekommen (neu: http://www.santuariodocaraca.com.br). Hauptgrund, weshalb R. Radtke die Exkursionsteilnehmer hierherführt, ist der Übergang des Vegetationstyps Cerrado in den des Atlantischen Regenwalds. Wie am Rio Cristalino führen verschiedene Pfade durch die Vegetation zu Wasserfällen, Araukarienhainen, einer Kapelle oder einem kleinen Gipfelkreuz.

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Das Kloster vom kleinen Gipfelkreuz. Rechts: Kirchturm mit Araukarie im Vordergrund

Hauptattraktion hier in 1207 m ü. NN ist zudem ein Mähnenwolfpaar mit Jungen, das abends regelmäßig vor der Klosterkapelle auftaucht, wo es Küchenreste vorfindet. (mehr …)

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Wie seit Jahren hat der Besitzer der JuHe in Bonito, Luiz Octavio, Ana Paula und Juliane die Aktivitäten unserer nächsten Tage bestens organisiert. 80 Rotgrüne Aras am Araloch und zweimal limnologische Demonstrationen in kristallklaren Flüssen.

 

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Die Temperatur der beiden Flüsse Rio da Prata und Sucuri war eine willkommene Abwechslung zu den hiesigen Bedingungen an der Luft.

 

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(Hella Schmidt) – Nach ständig rapide sinkenden Komfortbedingungen befürchteten wir weiterhin das Schlimmste.
Aber es kommt ganz anders: Ziel der zweistündigen Reise am Morgen des 2. März bei angenehmen 32°C ist die Fazenda Quatro Cantos, die den Eltern unserer Guías (Führer) Pablo und Tiago gehört.

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Pedros ¨Schuhe¨, die Füsse unseres Guides auf dem Weg zur Fazenda. Foto: RR

Dort erwarten uns tröpfelnde Duschen, Hängematten und Betten inklusive zahmem Großen Ameisenbär. Die Toiletten werden von (gerne urplötzlich ans nackte Bein springenden) Laubfröschen bewohnt – Nach einer Woche Staub das Paradies!

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Am Rio Cristalino trafen wir auf die kanadische Profi-Naturfotografin
Sylvia Dudek (http://www.sylviaphotography.ca/), der wir mit
Begeisterung über die Fotografenschulter schauen konnten. Jetzt, hier
in Bonito verbrachten wir beide Tage am Rio do Prata und am Rio Sucuri
mit dem portugiesischen Profifotografen Carlos Costa. Er schreibt und
fotografiert für die portugiesische Naturfotografiezeitschrift
„Revista Volta ao Mundo“ (http://www.voltaomundo.net), in deren
Julinummer wir wohl im Text und mit Foto erscheinen werden. André Turatti, unser Guide aus Bonito, ist ebenfalls ein begnadeter Naturfotograf. – RR

18.04.2009

Sylvia Dudek hat eine Auswahl ihrer dort gestalteten Bilder zu „close-ups, insects, spiders, amphibians & reptiles und other animals“ jetzt online unter:

http://www.sylviaphotography.ca/

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Am Morgen des 26. Februar steuerten wir von der Jugendherberge in Campo Grande aus mit zwei Kleinbussen das 300 km entfernte, letzte 24 h Restaurant vor den leeren Ebenen des Pantanals an.

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Grosser Ameisenbär – der Wind, nicht der Fotograf, ist für die Aufstellung der Leute verantwortlich.

Bald wechselten wir auf zwei offene geländegängige Kleinlaster, um endlich in das größte Binnenfeuchtgebiet der Erde einzufahren. Nachdem der Staub der Piste wenige Minuten später die Brillengläser verdunkelt hatte, drängte sich allerdings die Frage auf, wo denn das ganze Wasser geblieben sei. Wegen der außergewöhnlichen Trockenheit hatten wir dieses Jahr das besondere Glück weiter als bei jeder anderen Tübinger Exkursion ins Pantanal vordringen zu können. (mehr …)

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Nach einer durchfahrenen Nacht und einem Buswechsel gegen 04:00 Uhr in der Nacht haben wir heute 25 Stunden Fahrt um 16:00 unsere Jugendherberge in Campo Grande erreicht.

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Hier kann jeder noch einmal die zweckdienlichen Duschen nutzen und nach einem anstaendigen Fruehstueck morgen um 06:00 nehmen wir die letzte Etappe zu unserem Camp im Pantanal mit zwei Kleinbussen und LKW. (mehr …)

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Harpiennest

Nachtrag zur Harpie als Gruß an die Tübingen bezogene Ornithologen-Szene: Kurz vor der Ankunft der Exkursionsteilnehmer, und damit vor unseren zahlreichen Harpien-Sichtungen, konnte Rainer Radtke in der Chapada dos Guimarães nahe Cuiabá einen Prachthaubenadler (Spizaetus ornatus) am Nest mit Jungem beobachten.

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Foto: Fab

1989 wurde die Tübinger zoologische Exkursion erstmalig durchgeführt, wir feiern also zwanzigjähriges Jubiläum. Erst 2006 konnten die Teilnehmer der Exkursion erstmals eine Harpie beobachten, damals am Nest mit Jungtier. 2007 wurde das Jungtier auf dem Gelände unserer Unterkunft in Alta Floresta gesichtet. Ende 2008 fing das Harpienpaar nach drei Jahren erneut an zu brüten. Heute konnten schließlich alle Studenten beide Harpien am Nest beobachten. Ihr Verhalten lässt darauf schließen, dass das Jungtier vor einigen Tagen geschlüpft ist. Bradley Davis, der 2005/2006 das Adlerpaar durchgehend beobachtete, erläuterte uns zum Abschluss der heutigen Führungen die Ergebnisse seiner Studien. Auf den folgenden Bildern kann man unsere ganz besonderen Eindrücke des Morgens bestaunen.

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Foto: FM

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Generationen von Teilnehmern der Brasilienexkursionen kennen es – das Hemd, genau dieses Hemd. Jetzt ist es (endlich) kaputt.  RR

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An der Vogelspinne und ihrer Feindin der „Tarantula Hawk“-Wespe haben wir es gesehen, im Regenwald haben Spinnen und Insekten andere Dimensionen. Das gilt auch für Ameisen. Nachdem die andere Gruppe ein Biwak entdeckt hatte, ein temporäres Nest, das nur aus den Körpern der das Nest bewohnenenden Wanderameisen (Eciton sp.) besteht, machte ich mich am nächsten Tag noch einmal auf die Suche.

Über hundert Meter vom Neststandort des Vortags entfernt fand ich eine große Ameisenstraße, folgte ihr ins Dickicht und konnte das Nest tatsächlich unter einer Baumwurzel entdecken. Die Bilder vom Biwak (auch Bivouac) der Wanderameisen (auch Treiberameisen, army ants) sprechen für sich.

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Strasse zum Nest (Eciton sp.); Foto: FM

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Jeden Tag stehen pro Gruppe zwei von der Cristalino Lodge ausgehende Expeditionen an. Fast immer geht es auf einen der Trails in den Wald, einen Ausläufer des südlichen Amazonasregenwaldes. Weil wir uns in der Regenzeit (Dez. – April) befinden, müssen wir uns morgens immer wieder mal gedulden, bis sich der Regen auf ein vertretbares Maß abgeschwächt hat. Auf dem Boot sehen wir vom Cristalino aus Eisvögel, die pfeilschnell von einem Ast ins Wasser stoßen. Die Bäume am Ufer werden von Tukanen, hühnerartigen „Piping Guans“, Aras und Spinnen-, Saki-, Kapuziner- und Brüllaffen bevölkert. Die müssen sich in Acht nehmen, gleich mehrfach sichten wir eine riesige Harpie!!, der Traum vieler Ornithologen, genauso wie der Zickzackreiher. Im Dickicht der Ufervegetation erspäht eine Gruppe sogar unseren ersten Kaiman; in ihrem Nest über dem Wasser sitzen drei verängstigte junge Ibisse mit ihrer Mutter.

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Foto: RR | MK

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Regenbogenboa

Kaum ist um 5:00 die kurze Nacht vorbei (die einen kamen gegen 23:00 vom Tapir zurück, die anderen von der Geißelspinne (Amblipygi)), präsentieren uns Sebastião und Rainer eine nächtens gefangene Regenbogenboa (Epicrates cenchria), ein wunderschön gefärbtes Tier. Eine kanadische Tierfotografin und wir lichten die Boa über die nächsten Stunden ab, angemessen schön wie das Bild zeigt.

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Foto: RR

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Rio Cristalino

Die letzte Etappe unserer 52-stündigen Anreise führt uns von Alta Floresta zum Rio Cristalino. Dazu steigen wir zuerst in einen geländegängigeren Bus um und zuletzt in zwei Boote. Wir haben Glück, es ist trocken. Trotzdem hat Alfredo Bedenken, weil es den ganzen Tag davor durchgeregnet hat. Der deutschstämmige Brasilianer ist in den nächsten Tagen einer unserer Führer, der einzige, der sich mit uns auf Deutsch unterhalten kann.
Beruhigend wirkt auf der Schotterpiste der Schulbus vor uns, eher beunruhigend ist es, wenn der Fahrer am Hang in den ersten Gang zurückschalten und das Pedal durchdrücken muss (Stichwort: Feinstaubplakette). Im Unterschied zu den Anfahrten der letzten Jahre geht dieses Mal fast alles glatt bis auf zwei Bäume, die zeitweilig die Piste blockieren. „Sie fallen immer auf den Weg, nie in den Wald nicht“, bemerkt Alfredo und hat so auf seine Art „Murphys Gesetz“ erkannt. Wir steigen in die Boote um, die Rucksäcke bekommen ihr eigenes. Beim Einbiegen in unseren Arm des Flusses wird klar, warum er Cristalino heißt, die Grenze vom schlammfarbenen Rio Teles Pires zum rötlichbraunen klaren Wasser ist scharf und fotogen.
Nach dem eher süßen Frühstück und dem zahnfüllenden Schinken-Käse-Sandwich im Flugzeug bekommen wir nun ein reichhaltiges Mittagessen. Dann werden Mensch und Kleidung im Rio Cristalino gewaschen, für beides ist der Fluss zur gleichen Zeit hervorragend geeignet; die Gespräche im Wasser kreisen um den schmalen mit Widerhaken bewehrten Fisch, der sich gerne in Harnröhren einnisten soll, den Candiru. Nach der langen Reise bleiben wir noch etwas am Wasser, schrecken bald nicht mehr vor den knapp am Kopf vorbei sausenden Fledermäusen zurück und bewundern den prächtigen Sternenhimmel. Das Kreuz des Südens kann unsere kleine Gruppe aus Amateur-Astronomen so nahe am Äquator zuerst noch nicht ausmachen.
Nach dem Abendessen wird wieder gearbeitet. Mit Alfredo geht es durch den nächtlichen Urwald und dann auf einen Hochstand. Wir warten auf einen Tapir, der an dieser Stelle gerne die Salze vom Boden aufleckt. Glühwürmchen fliegen vorbei und die Geräuschkulisse des schwarzen Dschungels ist überwältigend. Nach zwei Stunden regungslosen Wartens wird sie jedoch so monoton, dass uns die müden Augen zufallen, Mücken und Hitze verhindern jedoch bei fast allen das Einschlafen. Am Ende müssen wir unverrichteter Dinge über schlangenbauchartige Bambuswurzeln zurück ins Camp gehen.

Am nächsten Morgen fährt eine der Gruppen mit Alfredo flussaufwärts. Der unberührte Regenwald grenzt hier an ein Indianerreservat und an militärisches Übungsgelände. Ich begegne auf dem Serra Trail, wo wir nach zwei Pfeilgiftfroscharten suchen, meinen ersten Wanderameisen (Eciton sp.) und überhaupt ist es schwierig, mehrere Zentimeter weit zu kommen, ohne dass ich durch eine neue Ameisen-Entdeckung aufgehalten zu werden. Die Vielfalt ist nicht zu beschreiben. Von einem Aussichtspunkt aus sehen wir die andere Gruppe, die mit dem Führer Jorge und Rainer Radtke zum 50 m hohen Beobachtungsturm gegangen sind, um dort erste Vögel und Affen zu beobachteten.

 

gruppe (mehr …)

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Ziel erreicht

Wir haben es geschafft. Nach 52 Stunden haben wir endlich das Hotel der Rio Cristalino Lodge erreicht. Eine kleine Buspanne war uns noch im Weg, der Rest verlief reibungslos aber holprig. Viel mitbekommen haben wir davon aber nicht, alle verfielen mit Einbruch der Dunkelheit gegen halb acht in einen tiefen Schlaf. 

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Foto: RR

Eben haben wir unser suesses Fruehstueck bei gefuehlten 200 Prozent Luftfeuchtigkeit herunter geschlungen und muessen nun auch schon weiter. Dieses mal mit einem weniger hochwertigen Bus, der damit perfekt an die Schlammpiste angepasst ist, die wir nun anpeilen. Danach geht es noch ein Stueck weiter mit dem Boot, bis wir dann endlich unser endgueltiges Ziel am Rio Cristalino erreichen. Dort haben wir kein Internet, damit ist in den naechsten Tagen kein Lebenszeichen von uns zu erwarten.

Die ersten Eindruecke der Fauna im hoteleigenen Garten sind schon fast ueberwaeltigend. Trotz Hunger bestaunten wir vor dem Fruehstueck noch die riesigen Schmetterlinge und zu meiner besonderen Freude bekam ich meine erste Blattschneiderameisenstrasse in Natura zu sehen.

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Wir sitzen fest. Wie schon fast zu erwarten war, haben wir unseren Anschlussflug von Sao Paulo nach Cuiabá verpasst. Gestern saßen wir planmäßig um 22.40 Uhr im Flieger, bald setzte sich dieser auch in Bewegung, doch nach einer Viertelstunde Herumfahren, fragten wir uns schon, ob wir denn noch abheben würden. Das taten wir nicht, der leichte Sprühregen fror wohl auf den Tragflächen fest und die mussten erst einmal enteist werden. Mit brasilianischer Pünktlichkeit hoben wir schließlich gegen viertel vor zwölf vom deutschen Boden ab.

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Kurz nach Sonnenaufgang (ca. 7.30 Ortszeit) landeten wir und fuhren die Rolltreppe hinunter in die noch nicht zu heiße Dampfküche des Aeroporto International de Sao Paulo/Guarulhos. (mehr …)

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Schon Darwin lernte auf seinen von Gauchos begleiteten Streifzügen durch Südamerika die hervorragende lokale „Küche“ kennen. Manches Rind wurde da zum Abendessen geschlachtet – gerne geröstet mit dem Fell nach unten oder gebraten über einem Feuer aus den eigenen, gesäuberten Knochen. Der Gaucho selbst rührte auf den Pampas Monate hintereinander nichts als Fleisch an.

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Foto: Radtke

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Der Plan

In gut zwei Wochen geht es los. Am 16. Februar startet die alljährlich stattfindende Tübinger Brasilien-Exkursion unter der Leitung von Dr. Rainer Radtke und Dipl-Biol. Michael Koltzenburg. In einer 22 Frau und Mann starken Gruppe, die sich aus Studierenden der Biologie und Geoökologie, einigen Wissenschaftlern und den beiden Mitarbeitern des Botanischen Gartens Tübingen, Brigitte Fiebig und Andreas Binder, zusammensetzt, werden wir uns vier Wochen lang unter anderem durch das südliche Amazonien und das Pantanal, eines der größten Binnen-Feuchtgebiete der Erde, schlagen. Dabei werden wir eine unglaubliche Artenvielfalt, aber auch endlose Sojafelder, die von maßloser Umweltzerstörung zeugen, zu sehen bekommen. Dass das kein Spaziergang wird, kann man im Blog (hier) von Axel Weiß nachlesen. Der Umwelt-Fachredakteur des SWR begleitete die letzte Exkursion und führte währenddessen sein vielbesuchtes Internet-Tagebuch.

In diesem Jahr möchte ich zusammen mit den anderen daran anknüpfen und immer, wenn wir aus dem Sumpf wieder an einen Telefonanschluss kommen, von den neuesten biologischen Beobachtungen und geoökologischen Erkenntnissen berichten, sowie den Abenteuern, die es brauchte, um erste Einblicke in die Landeskunde zu gewinnen. Ich wünsche euch jetzt schon viel Spaß beim Lesen! – Felix Moll

Damit ihr nicht den Dschungel vor lauter Bäumen aus den Augen verliert, folgt eine (notgedrungen etwas grobe) Übersicht über unsere Reiseroute.

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Abflug am 16. Februar ab Frankfurt um 20.05 Uhr

1. (17.02.09, 04.55Uhr) São Paulo –> Flughafen Cuiabá

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