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Posts Tagged ‘Kloster Caraça’

Globo Repórter Aventura na Serra do Caraça 14/05/2021 mit dem Mähnenwolf ab Minute 17:20:

Der Mähnenwolf ist in aller Hände.

Hier ein Video von einem Mähnenwolf, der das Kloster von Caraça besucht.

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„Halte an… Sieh dich um… Erlebe die Natur“, steht auf diesem Schild geschrieben und soll uns an die Schönheit der Natur erinnern.

Saphiramazilie (Amazilia lactea) bei der Nahrungsaufnahme

Blaukopfpitpit (Dacnis cayana)

Cayenneralle (Aramides cajaneus)

White-eyed parakeet (Psittacara leucophthalmus)

Rotbauchdrossel (Turdus rufiventris)

Masked water tyrant (Fluvicola nengeta)

Elstertangare (Cissopis leverianus)

Long-tailed tyrant (Colonia colonus)

Gilt-edged tanager (Tangara cyanoventris)

Haubenkapuziner (Cebus apella)

Stolas conspersa

Phoebis sp.

Morpho helenor achillides

Heraclides astylus

Weibchen und Männchen von Heraclides astylus

Heliconius besckei

Dione juno

Hedychium coronarium

Epidendrum secundum

 

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Nach einer etwa 8 stündigen Busfahrt kamen wir am Kloster Caraça an. Dieses liegt mitten in einem privaten Schutzgebiet (RPPN Santuário do Caraça) und wurde 1770 von Irmão Lourenço erbaut. Dieser Ort wird im Rahmen der Brasilienexkursion besucht, da man dort garantiert Mähnenwölfe (Chrysocyon brachyurus), die größten südamerikanischen Wildhunde, aus nächster Nähe beobachten kann. Diese werden dort seit 36 Jahren gefüttert und kommen fast jeden Abend bis vor die Treppen der Kirche.

Die beiden Exkursionsleiter Rainer Radtke und Lucas Assis im Dauerregen im Kloster Caraça

Schon während der Fahrt änderte sich die Landschaft allmählich von Cerrado hin zum Atlantischen Regenwald.

Wie auch schon in den vorherigen Stationen verfolgte uns der Regen. Somit standen die Chancen nach unserer Ankunft schlecht, die nachaktiven Tiere zu sehen, da sich diese bei Nässe selten bis gar nicht zeigen. Wir sollten jedoch Glück haben, denn an diesem Abend kamen zuerst das kleinere Weibchen und danach das Männchen zum Fressen vorbei. Obwohl Mähnenwölfe außerhalb der Paarungszeit solitär leben und Männchen und Weibchen getrennt jagen, bewohnen sie gemeinsam ein Territorium (25 – 60 km2) und bleiben ein Leben lang monogam. Hin und wieder stibitzten die kleinen Crab-eating Foxes (Cerdocyon thous) Knochen aus dem großen Topf.

Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus)

Crab-eating foxes (Cerdocyon thous)

Nachdem wir die beiden Mähnenwölfe gesehen hatten, hat sich eine kleine Gruppe zusammen mit unserem Exkursionsleiter Lucas Assis auf den Weg zu einem nahegelegenen Teich gemacht. Dort fanden sie einen Kolbenfinger-Laubfrosch (Boana faber, Wied Neuwied 1821). Der Frosch wird 8,5 – 9,5 cm groß. Die männlichen Tiere bauen die Nester aus Schlamm, damit das Weibchen 3.000 – 4.000 Eier hineinlegen kann. Das Männchen betreibt hierbei auch die Brutpflege. Neben dem Frosch fanden wir einige sehr bunte Nachtfalter.

Kolbenfinger-Laubfrosch (Boana faber)

Aufgrund des noch immer anhaltenden Regens verbrachten wir den Vormittag des nächstens Tages mit unterschiedlichen Vorträgen. Zwei der Präsentationen wurden von Dr. Dagmar Lange und Holger S. gehalten. Dagmar erzählte uns etwas über die Vegetationsform Cerrado (Buschlandschaft), während Holger über die Geschichte Brasiliens berichtete. Beide Vorträge waren überaus spannend.

Der tagelange Dauerregen erlaubte es uns die Vorträge der Exkursionsteilnehmer vorzuziehen. Bei Holger S. hat sich das Studium der Empirischen Kulturwissenschaften und Neueren Geschichte bewährt.

Nachmittags haben wir dem Regen getrotzt und sind auf dem Wanderweg „Banho do Belchior“ gelaufen, wobei wir eine Raupe der Gattung Automeris sp. entdeckten. Mehr konnten wir leider nicht sehen, da die Tiere sich wegen des Regens versteckten.

Raupe der Gattung Automeris sp.

Nachdem wir unterwegs waren, trafen wir uns im Café des Klosters, um den Geburtstag von Xenia S. zu feiern. Zu diesem Anlass hat Rainer Radtke Kuchen besorgt, den wir mit Kaffee und Kakao verspeisten.

Anlässlich des Geburtstages von Xenia S. wurde Kuchen gereicht.

Während des Sonnenuntergangs kam ein Mähnenwolf urplötzlich zum Kloster und überraschte alle Anwesenden. Sogar Rainer Radtke hatte noch nie einen Mähnenwolf bei Tageslicht gesehen. Es stellte sich raus, dass es sich um eines der Jungtiere handelte, die letztes Jahr zwischen April und Juni zur Welt gekommen sind. Sie wurden noch nicht von den Eltern aus dem Territorium vertrieben, wie es für Mähnenwölfe üblich ist. Kurze Zeit später kam ein zweites Junges zum Fressen dazu. Für uns war es ein wahres Spektakel, die beiden Mähnenwölfe miteinander interagieren zu sehen.

Völlig überraschend tauchten am zweiten Regentag noch bei Licht gleichzeitig zwei Mähnenwölfe auf, die entsprechend dokumentiert wurden.

Völlig überrascht von der Tagsichtung eines Mähnenwolfes verwackelte der Fotograf das Bilddokument.

Besonders auffällig bei den Mähnenwölfen sind ihre übergroßen Ohren, die permanent in Bewegung gehalten werden.

Bei dem gleichzeitigen Auftreten der beiden Mähnenwölfe muss es sich um letztjährige Geschwister gehandelt haben.

Tag drei im Regen verbrachten wir morgens wieder mit Vorträgen. Um uns die Zeit bis zum Ende des Regens zu vertreiben, zeigte uns Lucas Assis im Nebel die Klosteranlage. Nachmittags hielten wir es nicht mehr aus in den Mauern des Klosters zu sitzen und spazierten die Straße entlang. Dort fanden wir einen wunderschönen Kolibri, einen Brazilian Ruby (Clytolaema rubicauda), als Highlight des Ausflugs. Das Männchen weist eine leuchtend pinke Kehle auf. Unter anderem sahen wir auch die handgroßen Früchte des Wolfsapfel (Solanum lycocarpum), welche einen großen Anteil der Nahrung der Mähnenwölfe ausmachen. Neben Früchten ernähren sie sich außerdem von kleinen Säugern, Vögeln und Insekten. Abends konnten wir erneut die Mähnenwölfe und Crab-eating Foxes bestaunen.

Dichter Nebel über der Klosteranlage.

Brazilian Ruby (Clytolaema rubicauda)

Zu unserer Verwunderung schien tatsächlich am letzten Tag unseres Aufenthalts die Sonne. Voller Tatendrang machten wir morgens eine Tour zu einem der Wasserfälle in der Umgebung des Klosters. Dort sahen wir einen Yellow-headed Caracara (Milvago chimachima). Leider machten sich die anderen Vögel morgens noch recht rar und so fassten wir den Plan nachmittags erneut zum Wasserfall zu gehen.

Wasserfall in der Nähe des Klosters.

Yellow-headed Caracara (Milvago chimachima)

Das Kloster von einem Aussichtspunkt aus.

Nachmittags fanden wir auf einem anderen Trail die Brassy-breasted Tanager (Tangara desmaresti). Wieder auf dem Weg zum Wasserfall entdeckten wir einen ganz besonderen Vogel: Den Spix´s spinetail (Synallaxis spixi). Auf dem Weg zurück zum Kloster trat eine der Exkursionsteilnehmerinen beinahe auf eine giftige Lanzenotter, Bothrops neuwiedi. Zum Glück ist keinem etwas passiert und die Schlange verschwand im Gebüsch.

Auch an diesem Abend besuchte uns der Mähnenwolf. Leider warteten wir die ganze Zeit vergebens auf den Tapir. Zwar hatten wir auf unseren Kamerafallen Bilder von 03:00 morgens, jedoch konnte keiner von uns dieses Tier mit eigenen Augen sehen.

Nach einem zwar verregneten, aber dennoch wunderschönen Aufenthalt brachen wir – wie auch nicht anders zu erwarten – im Regen zu unserem nächsten Halt in Ipanema, MG, auf.

Bronzeguan vor dem klösterlichen Garten.

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Hier ist noch der Link zu dem Video, in dem das Interview mit Rainer aus dem Kloster Caraça zu finden ist.

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Nach einem sonntäglichen Stadtrundgang durch den historischen Ortskern von Serro

    

sind wir am abend im Kloster Caraça eingetroffen und warten jetzt nach dem Abendessen vor der Kirchentür auf den Mähnenwolf.

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Augastes scutatus, vgl. auch Blog 2013

Vellozia compacta Mart. ex Schult. & Schult.f., eine der zuerst von Martius beschriebenen Arten, dieses Jahr in Vollblüte!

Vellozia compacta Mart. ex Schult. & Schult.f.

Oncidium warmingii, Orchidaceae

Cambessedesia hilariana, Melastomataceae

Blepharodon ampliflorum, Apocynaceae, vgl. Blog 2016

Alstroemeria ochracea, Alstroemeriaceae, eine 2002 beschriebene Art

Pseudolaelia corcovadensis, Orchidaceae. Zur Differenzierung der Pseudolaelia-Arten siehe Neto et al. (2013). Fieldguide here.

Grobya amherstiae Lindl., Orchidaceae.
Zur Blütenökologie siehe z. B. Mickeliunas et al. (2006)

Gleichenia spec.

Cattleya longipes (Rchb.f.) Van den Berg, syn.: Laelia fournieri (Cogn.) (F.E.L.Miranda, Bradea 6: 156 (1993) Sophronitis fournieri (Cogn.) Van den Berg & M.W.Chase, Lindleyana 15: 117 (2000) Hoffmannseggella fournieri (Cogn.) V.P.Castro & Chiron, Richardiana 2: 22 (2002)

vgl. auch link

Im Vordergrund Vellozia asperula var. filiformis, Velloziaceae, im Mittelgrund Actinocephalus bongardii (St. Hilaire) Sano

Lychnophora pinaster Mart., Arnica-Mineira

Mähnenwolf-Spur in feuchtem Lehm

Einen typischen Duft der Region kann man aufgrund ätherischer Öle von Vellozia echinata wahrnehmen.

Blick in den Cerrado-Wald

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Am Abend vor unserer Abreise erläutert uns Padre Lauro Palú die Geschichte des Klosters und des RPPN. Im Anschluß  daran überreichte Radtke Padre Lauro den Katalog zur Fritz Müller Ausstellung, die von Mai bis Ende Juli über das Baden-Württembergische Brasilien-Zentrum der Universität Tübingen im Bonatzbau gezeigt wurde (12) . Fritz Müller war Brieffreund von Charles Darwin und unterstützte ihn, sein Werk zur Evolution zu publizieren. Das, was Darwin in der Theorie erdacht hatte, fand Müller, der „Fürst der Beobachter“ im Urwald von Blumenau. So werden die bereits reichhaltige Bibliothek des Klosters um ein weiteres Werk und die Kenntnis der Lazaristen über die Evolution erweitert.

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Abriss der Geschichte des Klosters

Caraça wurde 1708 erstmals schriftlich erwähnt und ist seit 1716 in Landkarten und Büchern verzeichnet. Grund für die Errichtung einer Siedlung war die Goldsuche, welche aufgrund geringer Qualität des Goldes jedoch relativ schnell eingestellt wurde.
Als Gründer von Caraça gilt Lorenzo de la Nossa Senhora, ein Franziskaner Laienpriester aus Portugal, welchem nach einem gescheiterten Attentat auf den portugiesischen König als einzigem Mitglied seiner Familie die Flucht nach Brasilien gelang. Zunächst arbeitete er in gehobener Position bei einem Großunternehmer in Diamantina. Nach einigen Zwischenfällen floh er nach Caraça, wo er schließlich eine kleine Kirche erbaute. Nach seinem Tod 1819 hinterließ er diese dem portugiesisch brasilianischen König unter der Auflage, den Ort als eine Ausbildungsstätte für Geistliche zu nutzen.
1819 kamen die ersten Mitglieder des 1625 in Paris gegründeten Lazaristen-Ordens nach Caraça, worauf König Don Juan VI. ihnen das Gelände vermachte. Der Schulbetrieb erfolgte von 1820 – 1912, mit einer Unterbrechung von 1848 bis 1854. Von 1905 bis 1968 wurde die Schule von Seminaristen zur Priesterausbildung besucht.

Caraças Geschichte lässt sich in drei Abschnitte unterteilen:

  • den portugiesischen Abschnitt mit Lourenço da nossa senora und ersten Geistlichen aus  Portugal,
  • den französischen Abschnitt von 1854 – 1903 mit europäischen Geistlichen
  • sowie seit 1903 den brasilanischen Abschnitt mit Geistlichen die in Brasilien geboren wurden.

Caraça wird von etwa 70000 Touristen jährlich besucht, durch welche die Anlage zum Großteil finanziert wird. Ein Großteil der Besucher stammt von Universitäten, die Untersuchungen anstellen oder Projekte betreuen. Es werden aktuell Checklisten über die Biodiversität Caraças vervollständigt. Innerhalb des etwa 12000ha großen Nationalparks wurden bereits zahlreiche Tier- und Pflanzenarten erfasst. Durch die großen Eisen-, Mangan-, Bauxit- und Goldvorkommen hat der Ort auch das Interesse von Minenunternehmen geweckt.

Durch den seit 27 Jahren bestehende Status als RPPN konnte ein Vorstoß selbiger bisher erfolgreich verhindert werden, allerdings ist das Gebiet rund um den Nationalpark durch Minenarbeiten akut gefährdet, was sich durch die Verinselung und Zerschneidung natürlich auch auf den Nationalpark selbst auswirken wird.

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