Bevor wir in die Serra Bonita aufbrachen, besuchten wir außerhalb von Ilhéus in einer Cabruca [“Cabruca” é um sistema agroflorestal tradicional da região, o qual maneja culturas à sombra das árvores nativas da Mata Atlântica.] die Goldkopflöwenäffchen (Leontopithecus chrysomelas). Die Tiere finden in den Kakaoplantagen des angepflanzten Waldes optimale Lebensbedingungen vor: Viele Jackfruchtbäume (Artocarpus heterophyllus) sorgen für ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Für genügend tierisches Eiweiß sorgen zahlreiche Bromelien, die in der Cabruca im Gegensatz zum dichten, lichtundurchlässigen Primärwald weit häufiger anzutreffen sind, in denen die Äffchen Insekten jagen. Dies führt dazu, dass die im Reservat vorkommenden Gruppen eine, im Gegensatz zum Primärwald, verdoppelte Populationsdichte bei weit geringerem Platzbedarf aufweisen. Des Weiteren sind die Tiere der Cabruca schwerer und zeigen eine erhöhte Reproduktionsrate (2 mal im Jahr Zwillinge).
Philipp G.
![DSC03928-RR](https://brasilienexkursion.wordpress.com/wp-content/uploads/2016/03/dsc03928-rr.jpg?w=300&h=225)
Wie letztes Jahr konnte Bila (Giomario) die Äffchen zwischen Kakaobäumen und Primärwaldbäumen finden. Begleitet wurden wir dabei vom Primatologen Leonardo Oliveira (im Bild rechts) von der Landesuniversität UERJ, Rio de Janeiro, der auch an der UESC in Ilhéus unterrichtet.
Neben den Löwenäffchen bekamen wir dieses Mal auch das Kuhl-Büscheläffchen (Callithrix kuhlii) zu Gesicht, das wir letztes Jahr vergeblich suchten.