Während Wanderungen auf mehreren Pfaden in der Umgebung des Klosters Caraça hat uns unser Guide Lucas einige seltene und schöne Orchideen gezeigt und natürlich auch bestimmt!!! (Thank you for determination, Lucas!)
Auf einer kleinen Insel in einem Tümpel im Wald sahen wir Grobya amhastiae, eine Art die in der ‚Mata Atlantica‘ Brasiliens endemisch ist. Umgangssprachlich wird G. amhastiae auch ’suicidal orchid‘ (Selbstmord-Orchidee) genannt. Individuen dieser Art keimen bevorzugt auf kleinen Inseln in stehenden Gewässern – oft auf toten Bäumen. Da diesen Orchideen also das Substrat unter den Luftwurzeln weg fault, müssen sie ihren Lebenszyklus möglich rasch vollenden: von solitärem Bienen bestäubt, bilden sie tausende von Samen in einer großen Samenkapsel.
Auf unserem weiteren Weg zeigte uns Lucas neben zwei Pleurothallis– und Oncidium blanchetii auch Cattleya bicolor, eine Orchideen-Art, welche wegen ihrer außergewöhnlichen Schönheit in der Vergangenheit so häufig von Sammlern aus der Natur entnommen wurde, dass sie heute als gefährdet eingestuft werden muss. C. bicolor findet sich nur (noch) in den Bundesstaaten Minas Gerais, Rio de Janeiro und Espirito Santo. Seit Jahren kennen wir nur zwei Individuen in der weiteren Umgebung. Um die Fortpflanzung dieser Orchideen-Art zu fördern demonstrierte uns Lucas die Bestäubung der Orchidee, indem er ein Pollinium auf eine andere Blüte übertrug. Nach der Bestäubung der Blüte verfärbt sich die Blüte, schließt sich und bildet eine große Samenkapsel.
Auch Lucas‘ Lieblingsorchidee bekamen wir zu sehen: Hoffmannseggella sanguiloba. Später erzählte uns Lukas allerdings, dann immer die Orchidee seine liebste ist, die im Moment vor ihm steht. H. sanguiloba ist endemisch im Bundesstaat Minas Gerais.
Sogar eine zweite Hoffmannseggella-Art bekamen wir gezeigt.
Immer wieder finden sich auch blühende Epidendrum secundum-Exemplare.
Lara B. u.a.